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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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ein, dass die Greifen und Pferde sie bei dem, was vor ihnen lag, im besten Fall behindern würden.
    Nach ihrer abendlichen Mahlzeit ermunterte Hauptmann Iagiss die drei anderen Vogelmenschen zu einer Übungsstunde mit ihren Kampfstäben. Bromm kletterte auf einen flachen Felsvorsprung neben dem Lager und schaute den vier Taijirin von dort aus zu. Nach kurzem Zögern gesellte sich Haffta zu ihm, und der Werbär ließ es erstaunlicherweise ohne ein Murren geschehen. Tarean fühlte sich nicht in der Stimmung, zum Spaß die Klinge zu kreuzen, zumal er nach wie vor die Einschätzung der Steinernen teilte, dass sie nur Schnelligkeit und Heimlichkeit ans Ziel bringen würden und nicht das blankgezogene Schwert.
    Und so spazierte er ein paar Schritte vom Lager fort zu dem Aussichtspunkt, von dem aus sie schon zuvor auf die Glutlande hinabgeschaut hatten. Er suchte sich einen geschützten Platz hinter einem hüfthohen Findling, hockte sich hin und starrte gedankenverloren auf das feurige Ödland hinaus. Der Vulkan in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft hatte sich etwas beruhigt. Dafür spuckten jetzt einige kleinere Berge in der Ferne glühende Lava in den Himmel. Ein leises Donnern rollte über die Ebene, und erneut glaubte Tarean zu spüren, wie die Erde kaum merklich bebte, so als sei das Land ein nervöses Tier, welches das Nahen eines Jägers spürte. Ja, Glutlande, erzittert. Hier kommt euer Bezwinger!, dachte der Junge theatralisch und musste gleich darauf grinsen.
    Der plötzliche Anfall von Heiterkeit legte sich jedoch sogleich wieder, als er das Geräusch vernahm. Es war ein urweltliches Brüllen, wie er es bislang erst aus der Kehle eines einzigen Lebewesens vernommen hatte. Im nächsten Moment kam der Drache in Sicht. Auf die Entfernung hin mochten ihn seine Sinne trügen, aber Tarean hatte das Gefühl, dass das Ungeheuer noch größer war als der Glutlanddrache Igarkjuk, der ihnen auf der Reise nach At Arthanoc mit feurigem Atem und schwertlangen Klauen im Nacken gesessen hatte. Majestätisch erhob sich der Koloss in den grauen, von Aschewolken verhangenen Himmel. Er zog eine weite Schleife, legte dann den Kopf in den Nacken und spie eine eindrucksvolle Flammensäule in die Luft.
    Als hätte es nur darauf gewartet, tauchte unvermittelt ein zweites Ungetüm auf, etwas kleiner und schlanker als der erste Drache. Der Titan begrüßte es mit einem markerschütternden Brüllen. Der Neuankömmling vollführte eine beinahe verspielte Rolle in der Luft und antwortete. Dann wandte er sich ab und hielt auf einen der kleineren Glutberge zu. Sein größerer Gefährte folgte, wobei er einen weiteren Feuersturm entfesselte. Im Zickzack huschte der kleinere Drache davon. Er schien immer gerade so viel Abstand zu halten, dass sein Verfolger nicht entmutigt wurde, ohne ihn jedoch wirklich an sich herankommen zu lassen.
    »Schau nur, sie spielen Fangen«, vernahm Tarean auf einmal ein helles Stimmchen.
    Der Junge, der dem unglaublichen Schauspiel bislang wie gebannt zugeschaut hatte, drehte den Kopf und gewahrte Moosbeere, die in der Zwischenzeit erwacht war und nun an seiner Seite schwebte. »Also, ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Große den Kleinen nur zum Fressen gern hat oder ob er ihn wirklich fressen will«, meinte er zweifelnd.
    »Ach, das spürt man doch auf zehn Meilen Entfernung, dass da etwas in der Luft liegt«, behauptete Moosbeere. »Sieh doch, wie der Riese sich aufspielt und wie keck das Drachenmädchen mit dem Schwanz wackelt.«
    Tarean konnte nichts dergleichen ausmachen. Für ihn jagte dort ein Ungeheuer das andere. Aber ihm fehlte zugegebenermaßen die nachgerade übernatürliche Gabe des Irrlichts, alles Leben um sich herum zu verstehen und sich ihm auch verständlich machen zu können. »Es mag sein, wie es will«, murmelte er, während er zusah, wie die beiden riesenhaften Flugechsen um die Flanke des Vulkans außer Sicht flogen. »Ich wäre jedenfalls dankbar dafür, wenn sie sich mit sich selbst beschäftigten, anstatt ihre Aufmerksamkeit uns zu widmen.«
    Seine winzige Gefährtin kicherte.
    »Was ist daran so lustig?«, wollte der Junge wissen.
    »Ich stelle mir nur gerade vor, wie du mit den Armen wedelst und dich aufplusterst, während du versuchst, mich zu fangen«, eröffnete ihm Moosbeere durch einen fröhlich strahlenden Lichtvorhang.
    »So etwas Albernes würde ich niemals tun«, brummte Tarean leicht verlegen.
    »Schade«, flötete das Irrlicht. »Wenn du niemals albern sein magst, wird unser

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