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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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zornigen Blick zu und knurrte.
    »Nein, es ist kein Fehler, denn du wirst uns nicht die Kehle aufschlitzen, hörst du, Wolfling?« Tarean sprach mit einer Bestimmtheit, die gleichzeitig Befehl und seine eigene Überzeugung war. »Und solltest du doch auf den Gedanken kommen, uns zu hintergehen, dann denke daran, dass dich das Flammenschwert erwarten wird.« Er hob noch einmal Esdurial, um seine Worte zu unterstreichen.
    »Du brauchst mir nicht zu drohen«, grollte der Wolfskrieger. »Ich schulde dir ein Leben. Dir wird nichts geschehen.«
    »Und meinen Freunden auch nicht«, hakte Tarean nach.
    »Deinen Freunden auch nicht.« Der Wolfling zögerte.
    »Was ist noch?«, wollte der Junge wissen.
    Der Grawl trat von einer Pfote auf die andere, und seine aufgestellten Ohren zuckten. Obwohl sich Tarean mit den Gefühlsäußerungen der Wölfe nicht auskannte, schien es ihm, als stritten der Drang zur Flucht und die Neugierde in der Brust des Wolflings um die Vorherrschaft. »Was tust du hier, Flammenschwert?«, rang sich sein Gegenüber schließlich zu einer Frage durch. »In diesem Teil Endars?«
    »Das dürfte dich wohl kaum interessieren, Wolf«, gab Iegi an Tareans Stelle kühl zurück.
    Doch Tarean bedeutete seinem Freund, seinen Zorn über die erlittene Schmach für den Augenblick zu zügeln. »Wieso fragst du?«, begegnete er den Worten des Grawls stattdessen mit einer Gegenfrage.
    Der Wolfskrieger ging jedoch nicht darauf ein. »Ist es der Hexenmeister in Vogelmenschengestalt?«, verlangte er stattdessen zu wissen.
    Iegi stieß einen Pfiff aus. »Was weißt du darüber?«
    »Ist es der Hexer?«, beharrte der Grawl.
    Tarean zögerte noch, doch auf einmal ließ sich Moosbeere auf seiner Schulter nieder und wisperte ihm ins Ohr: »Antworte ruhig. Ich habe das Gefühl, es wird uns noch nützen.« Mit Zweifel in den Augen wandte Tarean den Kopf dem Irrlicht zu und sah, dass es ihm auffordernd zunickte.
    »Also schön«, gestand der Junge. »Es stimmt, Wolf. Calvas lebt, obwohl wir ihn nach der Schlacht um At Arthanoc tot glaubten. Er ist frei und auf der Flucht. Wir folgen seiner Spur.« Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber es war auch nicht gelogen. Denn da der Hexer höchstwahrscheinlich auf dem schnellsten Wege zu seinem Meister unterwegs war, folgten sie ihm wirklich, während sie auf die Glutlande zuwanderten.
    Der Grawl ließ ein heiseres Lachen hören. »Dann werdet ihr ins Verderben rennen, wenn ihr nicht aufpasst. Denn der Hexer flieht nicht. Er will euch tot sehen.«
    »Nun, bislang ist es ihm nicht gelungen, uns umzubringen«, stellte Tarean fest. »Und was weißt du überhaupt über Calvas’ Pläne?«
    Der Wolfling wollte einen Schritt näher treten, doch der Junge hielt ihn mit der Schwertspitze auf Abstand. »Das ist nah genug«, warnte er.
    »Traust du meinem Wort nicht, wenn ich dir sage, dass ich euch nichts tun werde?« Die eisblauen Augen des Grawls blitzten wütend.
    »Sagen wir, deinesgleichen hat sich seit den Tagen meiner Geburt nicht eben bemüht, uns Menschen das Gefühl zu geben, man könne euch trauen«, antwortete Tarean. »Aber vielleicht kann hier der erste Schritt getan werden.« Iegi schnaubte leise an seiner Seite, aber der Junge ging nicht darauf ein. »Also beantworte meine Frage: Was weißt du über Calvas’ Pläne – und woher hast du dieses Wissen?«
    Der Grawl senkte leicht den haarigen Schädel. »Lange Jahre standen wir in den Diensten des Hexers, denn der große Grimmwolf war an seiner Seite, und er hatte uns mit Worten der Macht zu sich gerufen. Wir mussten ihm gehorchen. Und wir wollten ihm gehorchen.« Der Wolfskrieger verzog die dunkle Schnauze. Überraschenderweise hatte es den Anschein, als sei ihm diese Erinnerung weit unangenehmer, als Tarean angenommen hätte. »Als der Grimmwolf verging«, fuhr er nach kurzem Schweigen fort, »wurde dieses Bündnis aufgelöst. Die Einheit zerfiel, und Sippe wandte sich gegen Sippe. Die Überlebenden zerstreuten sich in alle Himmelsrichtungen.« Ein Grollen drang aus seiner Kehle. »Doch Calvas hat uns nicht vergessen. Er fand uns in seiner neuen Gestalt – zwei Sippen, die Graunacken und uns, die durch die Wildnis von Undur streiften. Und er zwang uns erneut unter seinen Bann.«
    »Der Angriff auf die Siedlung der Setten. Das wart ihr!«
    »Ja«, erwiderte der Grawl mit einem Nicken, »doch das war nur der Anfang. Der Hexer will Vorsprung gewinnen, damit er euch eine Falle stellen kann.«
    »Was für eine Art von

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