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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Bromm und Haffta zogen noch einmal los, auf der Suche nach etwas Essbarem. Auril entzündete unterdessen ein Feuer, und Tarean und Iegi kümmerten sich um Ro’ik, Ialshi und Ishilrin. Janosthin ging ihnen dabei zur Hand. Moosbeere, die in der Zwischenzeit wach geworden war, lag bäuchlings auf Ro’iks breitem Hinterteil und schaute ihnen zu. Das Irrlicht hatte das Kinn in die Hände gestützt und ließ verspielt die angewinkelten Beine in der Luft hin und her pendeln.
    »Janosthin, du sagtest heute Mittag, dass es nicht die lebenden Seelen seien, die dir Sorge bereiten würden. Was meintest du damit?«, sprach Tarean endlich eine Frage an, die ihm während der letzten Stunden bereits auf der Zunge gelegen hatte.
    »Das würde mich auch interessieren«, fügte Iegi hinzu.
    Der Sette warf einen verstohlenen Blick über die Schulter, so als erwarte er unliebsame Mithörer, und beugte sich dann verschwörerisch vor. »Es lag sicher nicht in Kesrondaias Absicht«, raunte er, »aber als sie mich rief und zu mir sprach, sah ich Bilder, die in ihrem Geist herumspukten und durch den Kristalldrachenstein zu mir getragen wurden. Ich sah gewaltige, unförmige Schatten, die sich von Gongathar erhoben und ihre Arme in alle Himmelsrichtungen ausstreckten. An einigen Stellen berührten sie den Boden, und auf einmal tauchten hagere, schattenhafte Gestalten daraus auf.« Janosthin packte Tarean am Saum seines Mantels. »Es hätte mich nicht so im Innersten getroffen, wenn ich sie nicht erkannt hätte. Es waren Dunkelgeister, mein Junge.«
    »Dunkelgeister?«, rief Moosbeere und schwang sich mit erschrockener Miene in die Luft.
    »Dunkelwas?«, fragte Iegi verwirrt.
    »Was ist denn hier für eine Aufregung?« Sich die schmutzigen Hände an den ledernen Beinkleidern abwischend, trat Auril hinzu und warf einen scharfen Blick in die Runde.
    »Janosthin fürchtet, dass der Schrecken von Gongathar in irgendeiner unheilvollen Verbindung mit den Dunkelgeistern steht«, sagte Tarean. »Möglicherweise sind sie seine Verbündeten oder seine Diener.«
    Das Gesicht der Albin nahm einen verkniffenen Ausdruck an. »Das wäre nicht gut. Kann er sie über weite Strecken beschwören?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Janosthin. »Aber ich fürchte lieber das Schlimmste, als überrascht zu werden.«
    In Aurils grünen Augen loderte ein grimmiges Feuer. »Hättest du recht, wäre das tatsächlich schlimm. Denn dann würden diesem Schatten tödliche Spione und Meuchelmörder zu Gebote stehen, die überall zuschlagen könnten.«
    »Nun wisst ihr, warum ich in diesen Tagen unentwegt hinter mich schaue. Nennt es übertriebene Furchtsamkeit, aber ich habe ständig das Gefühl, als wolle sich mir eine dieser spindeldürren Hände auf die Schulter legen.« Der Sette schauderte.
    »Würde mir vielleicht mal jemand erklären, was so ein Dunkelgeist überhaupt ist?«, mischte sich Iegi mit aufgebrachter Miene in ihr Gespräch ein.
    »Gestalt gewordene Finsternis, mein Junge«, sagte Janosthin in unheilvollem Tonfall. »Ein Geschöpf des Bösen, so viel ist klar.«
    »Wir sind einmal solch einem Wesen begegnet«, fügte Tarean hinzu. »In den Wäldern von Thal. Es war keine sehr angenehme Erfahrung. Ein Grawlschamane hatte den Geist beschworen. Es gelang ihm, Esdurials Feuer zu löschen, und er hätte mich mit seiner Berührung beinahe umgebracht, wären nicht Endhréan Falkenauge und seine Getreuen uns zu Hilfe geeilt. Ich weiß nicht genau, wie sie ihn besiegten – sie verwendeten irgendwelche Kugeln aus explodierendem Licht –, aber ich glaube, Magister Dinriol hatte dabei seine Finger im Spiel.«
    »Dann sollten wir ihn vielleicht von dieser neuen Bedrohung unterrichten«, stellte Auril fest.
    »Ja, das denke ich auch«, stimmte Tarean zu. »Endhréan nannte ihn damals einen Meister in der Verteidigung gegen die dunkle Magie der Schergen des Hexenmeisters. Möglicherweise vermag der Magister uns zu sagen, wie wir uns gegen einen Dunkelgeist zur Wehr setzen können.«
    Sie bereiteten eine Schale mit dem Wasser des Sehens vor, doch obwohl sie die ganze Nacht über warteten, antwortete Bruder Lanfert nicht auf ihren Ruf.
    »Hoffen wir, dass das nur bedeutet, dass er zu sehr mit seinen Studien beschäftigt ist, um das Glitzern der Phiole in seiner Tasche zu bemerken«, sagte Tarean mit leichter Sorge in der Stimme, als sie am nächsten Morgen das Wasser ausschütteten und sich zum Aufbruch bereit machten.
    Doch auch in den folgenden zehn Tagen sollten die

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