Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
gegen ihre Unterdrücker erhoben und einen weißen Offizier samt einer kleinen Abteilung seiner farbigen Soldaten niedergemetzelt hatten.
    Viele Tage lang hatten sie sich reichlich an Fleisch gesättigt, aber schließlich war eine stärkere Truppe gekommen und hatte ihr Dorf bei Nacht überfallen, um den Tod ihrer Kameraden zu rächen.
    In jener Nacht hatten nunmehr die schwarzen Soldaten des weißen Mannes Fleisch die Fülle, nur dieser kümmerliche Rest eines einmal mächtigen Stammes war unbemerkt auf der Suche nach Freiheit und Unbekanntem in den Dschungel entwichen.
    Aber was diese wilden Eingeborenen unter Freiheit und Erlangung von Glückseligkeit verstanden, bedeutete für viele Bewohner ihrer neuen Heimat Schrecken und Tod.
    Drei volle Tage war die kleine Kolonne langsam mitten durch dieses unbekannte und unwegsame Waldgebiet marschiert, bis sie schließlich in der Frühe des vierten Tages am Ufer eines schmalen Flusses eine Stelle erreichten, die weniger dicht bewachsen war als jedes Gelände, das sie bisher durchquert hatten.
    Hier machten sie sich daran, ein neues Dorf zu erbauen, und binnen eines Monats hatten sie eine große Lichtung gerodet, Hütten und Palisaden errichtet, Wegerich, Yamswurzeln und Mais angepflanzt und in dieser neuen Heimat ihr altes Leben wieder aufgenommen.
    Einige Monate verstrichen, ehe sich die Leute weiter in die Umgebung ihres neuen Dorfes wagten. Ein paar waren bereits der alten Sabor zum Opfer gefallen, und weil der Dschungel stark von solch wilden, blutdürstigen Katzen wie Löwen und Leoparden bevölkert war, zögerten die ebenholzfarbenen Krieger, sich allzu weit von den sicheren Palisaden zu entfernen.
    Eines Tages drang Kulonga, ein Sohn des alten Königs Mbonga, im dichten Dschungellabyrinth weit nach Westen vor. Er trat vorsichtig auf, hielt die dünne Lanze stets stoßbereit und den langen, ovalen Schild mit der linken Hand fest an den geschmeidigen, ebenholzfarbenen Körper gepreßt.
    Auf dem Rücken trug er einen Bogen und in dem Köcher über seinem Schild viele dünne Pfeile, die sorgfältig mit einer dicken, schwarzen, teerartigen Substanz eingeschmiert waren, so daß die geringste von ihnen verursachte Wunde zum Tod führte.
    Die Nacht überraschte Kulonga weit entfernt von den Palisaden des väterlichen Dorfes, aber noch immer auf dem Weg nach Westen. Er kletterte in die Gabelung eines großen Baumes, errichtete dort eine primitive Lagerstatt und rollte sich zusammen; um zu schlafen.
    Drei Meilen weiter westlich schlief der Stamm von Kerchak.
    Die Affen waren schon früh am nächsten Morgen auf den Beinen und zogen auf der Suche nach Nahrung durch den Dschungel. Tarzan tat dies seiner Gewohnheit entsprechend auf dem Weg zur Hütte, so daß er dort mit vollem Magen ankam, da er unterwegs immer wieder etwas erjagt hatte.
    Die Affen zerstreuten sich einzeln, zu zweit und zu dritt in alle Richtungen, jedoch stets in Hörweite des Alarmsignals.
    Kala war langsam auf einem Elefantenpfad Richtung Osten vorangekommen und emsig beschäftigt, unter vermoderten Ästen und Baumstämmen nach dicken Käfern und Pilzen zu suchen, als ein kaum vernehmbares Geräusch sie auffahren und Umschau halten ließ.
    Der Elefantenpfad führte hier fünfzig Yards geradeaus, und sie sah deutlich die Umrisse einer seltsamen und bedrohlichen Gestalt sich den Blättertunnel entlangbewegen.
    Das war Kulonga.
    Kala wartete nicht, um ihn sich genauer anzusehen, sondern wandte sich um und bewegte sich schnell den Pfad zurück. Sie rannte nicht, suchte vielmehr, der Gewohnheit ihrer Art folgend, wenn sie nicht aufgescheucht worden waren, der Gefahr eher auszuweichen, als vor ihr davonzulaufen.
    Kulonga folgte ihr dichtauf. Hier war Fleisch. Er konnte töten und sich an diesem Tag zu einem Festmahl verhelfen. Er stürmte weiter, den Speer wurfbereit haltend.
    Nach einer Biegung des Pfads sah er sie auf einer etwas geraderen Strecke abermals vor sich. Die Hand mit dem Speer langte weit nach hinten, die Muskeln zuckten blitzartig unter der glatten Haut. Der Arm schoß nach vorn, und der Speer eilte auf Kala zu.
    Ein kümmerlicher Wurf. Aber er verwundete sie an der Seite.
    Vor Schmerz und Wut brüllend, wandte sich das Affenweibchen seinem Peiniger zu. Einen Augenblick später prasselte es in den Bäumen unter dem Gewicht der herbeieilenden Artgenossen, die auf Kalas Gebrüll schnell dem Schauplatz des Geschehens zustrebten.
    Als sie angriff, riß Kulonga mit fast unvorstellbarer Schnelligkeit den

Weitere Kostenlose Bücher