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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ahnungsloses Opfer ins Verhängnis zu locken. Der Hilferuf eines Mitmenschen ließen mich in die Wohnung eilen, wo die Meuchelmörder mir die Falle gestellt hatten.
    Ich erkannte nicht, ja, ich brauchte einige Zeit, um zu begreifen, daß eine Frau moralisch so verderbt sein kann wie die dort, die es fertig brachte, einen hilfsbereiten Befreier ins Messer rennen zu lassen. Aber es muß so gewesen sein – da ich Rokoff dort sah und die Frau der Polizei gegenüber später alles bestritt, ist es unmöglich, ihre Handlungsweise anders zu deuten. Rokoff muß gewußt haben, daß ich häufig durch die Rue Maule komme. Er hat mich in den Hinterhalt gelockt. Der Plan war bis ins letzte Detail ausgearbeitet, sogar die Geschichte der Frau für den Fall, daß etwas dazwischenkommt, was ja dann auch wirklich der Fall war. Mir ist alles vollkommen klar.«
    »Richtig, und nebenbei hat es dich etwas gelehrt, was ich dir nicht beibringen konnte: daß die Rue Maule eine Gegend ist, die man nach Einbruch der Dunkelheit besser meidet«, bemerkte d’Arnot.
    »Im Gegenteil«, erwiderte Tarzan mit einem Lächeln. »Es hat mich davon überzeugt, daß die Rue Maule eine der interessantesten Straßen von ganz Paris ist. Ich werde mir die Möglichkeit nie mehr entgehen lassen, dort entlangzuspazieren, denn sie hat mir die erste wirkliche Zerstreuung verschafft, seit ich Afrika verlassen habe.«
    »Sie verschafft dir vielleicht mehr davon, als dir lieb ist, auch ohne daß du sie noch einmal aufsuchst«, sagte d’Arnot. »Die Sache mit der Polizei ist noch nicht ausgestanden, denke daran. Ich kenne die Polizisten von Paris gut genug, um dir versichern zu können, daß sie nicht so schnell vergessen werden, was du ihnen angetan hast. Früher oder später werden sie dich erwischen, mein lieber Tarzan, und dann werden sie den wilden Mann aus den Wäldern hinter Eisengitter sperren. Wie gefällt dir das?«
    »Niemals werden sie Tarzan von den Affen hinter Gitter sperren«, knurrte Tarzan grimmig.
    In seiner Stimme lag etwas, das d’Arnot aufhorchen ließ. Er blickte seinen Freund scharf an. Die zusammengepreßten Kiefern und die kalten grauen Augen ließen den jungen Franzosen sehr um dieses große Kind bangen, für das es kein mächtigeres Gesetz gab als die eigene physische Stärke. Er sah ein, daß etwas getan werden mußte, um Tarzans Fall bei der Polizei in Ordnung zu bringen, bevor es zu einem erneuten Zusammenstoß kam.
    »Du mußt noch viel lernen, Tarzan«, sagte er ernst. »Die Gesetze der Menschen müssen respektiert werden, ob es dir gefällt oder nicht. Für dich und deine Freunde entstehen sonst nur Schwierigkeiten, wenn du dich weiterhin der Polizei widersetzt. Ich kann es ihnen einmal an deiner Stelle erklären, und das werde ich sofort tun, danach aber mußt du dich den Gesetzen unterordnen. Wenn dessen Vertreter sagen ›Komm‹, dann mußt du kommen; wenn sie sagen ›Geh‹, dann mußt du gehorchen. Wir fahren jetzt ins Polizeipräsidium zu einem einflußreichen Freund von mir und stellen die Sache mit der Rue Maule richtig. Komm mit!«
    Eine halbe Stunde später betraten sie gemeinsam das Büro des Polizeibeamten. Er war sehr freundlich und konnte sich noch an Tarzan erinnern, als beide ihn vor einigen Monaten wegen der Angelegenheit mit den Fingerabdrücken aufgesucht hatten.
    Als d’Arnot seine Erzählung über die Geschehnisse des vergangenen Abends beendet hatte, umspielte ein grimmiges Lächeln die Lippen des Polizisten. Er betätigte einen Klingelknopf, und während er auf den herbeigerufenen Sekretär wartete, durchsuchte er die Akten auf seinem Schreibtisch, bis er die gewünschte schließlich fand.
    »Hier, Joubon«, sagte er, als dieser eintrat. »Rufen sie bitte diese Beamten, sie möchten sofort zu mir kommen«, und er reichte er ihm das Papier, das er gesucht hatte. Dann wandte er sich an Tarzan.
    »Sie haben sich eines sehr ernsten Vergehens schuldig gemacht, Monsieur, und wenn unser gemeinsamer Freund hier nicht diese Erklärung abgegeben hätte, müßte ich Sie hart bestrafen«, sagte er nicht unfreundlich. »Statt dessen werde ich etwas sehr Ungewöhnliches tun. Ich habe die Beamten rufen lassen, die Sie in der letzten Nacht so malträtiert haben. Sie sollen sich Leutnant d’Arnots Bericht anhören, und dann überlasse ich es ihrem Ermessen, zu entscheiden, ob Sie bestraft werden sollen oder nicht.
    Sie haben noch viel über die Regeln der Zivilisation zu lernen und müssen sich daran gewöhnen, anscheinend

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