Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
Volle Halsbefiederung und Federkrause im Nacken der Henne. Kräftiger, walzenförmiger Rumpf mit gedrungenen Proportionen, leicht abfallende Rückenlinie. Die Besichelung soll breit sein. Breite, abgerundete Brustpartie und etwas locker getragene Flügel. Kurze, straff befiederte Schenkel, kaum mittelhohe Läufe. Fein gezackte Stehkämme; der Hennenkamm darf leicht geneigt sein. Kehl- und Ohrlappen ohne Bedeutung.
Farbenschläge: 1.1, 5.1, 5.3, 5.5, 5.6, 5.7, 6.1, 10.1, 10.2, 10.3.
Besonderheiten: Zunehmende Beliebtheit, auch außerhalb des Thüringer Heimatgebietes. Rentable Leistungserträge durch gute Futterverwertung und Widerstandsfähigkeit.
Tomaru
Herkunft: Zu den Ahnen gehören kampfhuhnartige Langkräher, die aus China nach Japan eingeführt wurden.
Rassegeschichte: Weiterentwicklung der „Otomaru“. Gewünscht wurde ein langer Krähruf, den die Tomaru Ende des 19. Jahrhunderts hervorbrachten. 1986 Import der Weißen nach Europa. 1994 Einfuhr des dominierenden schwarzen Farbschlags nach Deutschland.
Form und Kopf: Eleganter Typ mit fließenden Linien. Rumpf kräftig, breit und wirkt gestreckt. Langer Rücken und breite Schultern. Der Hahnenschwanz ist mit breiten, langen und am Ende gut gerundeten Sicheln besetzt. Die Brustlinie geht nicht tief, ist aber nach Kämpferart leicht gewölbt. Kräftige, hervortretende Schenkel und breit gestellte Läufe. Außer dem Gesicht sind auch Kamm (einfacher Schnitt mit 4 bis 6 Zacken) und die Ohrlappen dunkel („maulbeerfarbig“). Die Kehllappen sind nur in Gesichtsnähe dunkel angelaufen. Dunkelbraune Augen. Die Kammfarbe der Henne hellt sich nach dem Beginn der Legereife deutlich auf und wird mehr dunkelkarminrot.
Farbenschlag: Ausschließlich schwarz mit Grün- oder Blaulack.
Besonderheiten: Tomaru sind altes japanisches Kulturgut und seit 1939 dort als „Naturdenkmal“ geschützt. Der wohltuende Krähruf dauert mindestens 7 Sekunden, kann aber bis zu 23 Sekunden lang sein. Bei Krähleistungswettbewerben wird außer der Länge auch die Stimmlage und Intonierung gewertet.
Totenko
Herkunft: In der Literatur erstmals 1879 erwähnt, vermutlich aber viel ältere Rasse. Nach neueren Genanalysen wahrscheinlich verwandt mit Onagadori und Totenko. Rassename bedeutet so viel wie „Dämmerungskräher – östlicher Himmel“.
Rassegeschichte: Aufnahme in den japanischen Standard 1913. Nach Deutschland erstmals eingeführt 1989. Zunächst wurde die offizielle Anerkennung verweigert wegen der angeblichen Identität mit dem Phönix. Inzwischen sowohl auf Langkräherwettbewerben als auch auf Rasseschauen vertreten.
Form und Kopf: Totenko sind in der Regel im Habitus stärker als die Phönix, wenn auch die Rumpflinien Schlankheit ausdrücken. Der lange Rücken fällt leicht ab und zeigt einen Winkel zum ansteigend getragenen Schwanz. Auch bei der Henne sind die Schwanzdeckfedern sichelartig gebogen und überragen die Steuerfedern. Weiteres Unterscheidungsmerkmal zur Phönixrasse: relativ große, runde Ohrscheiben. Die Unterlinie wird durch die breite und volle, hoch getragene Brust und den wenig ausgeprägten Bauch gebildet. Mittelgroßer Einfachkamm mit gesenkter Fahne. Die Kehllappen sind nur mittelgroß. Orangerote Augen.
Farbenschlag: Ausschließlich goldhalsig.
Besonderheiten: Der Krähruf dauert 15 bis 20 Sekunden. In Japan werden Hähne, die nicht länger als 7 Sekunden krähen, bei Wettbewerben disqualifiziert.
Tuzo
Herkunft: Wahrscheinlicher Ursprung in Japan. Die japanischen Adligen sollen schwarze Tuzos, das einfache Volk dagegen weiße und wildfarbige gezüchtet haben. Älteste Erwähnung bei C. A. Finsterbusch 1928. Rassename in Japan aber unbekannt. Nach Wandelt sind Tuzos eigenständige amerikanische Züchtung.
Rassegeschichte: Die Rasse kann in den Heimatgebieten nicht mehr exakt zurückverfolgt werden. 1965 Import von Bruteiern aus den USA nach Holland. 1979 Ankunft schwarzer Tiere bei Detering/Bielefeld. 1983 Aufnahme in den deutschen Standard.
Form und Kopf: Mittellanger Rumpf mit stark abfallender Rückenlinie in völlig geradem Verlauf. Hochgezogene, abstehende Schultern und starke Verjüngung in der Sattelgegend. Kurzer Hals- und Sattelbehang. Dagegen ist der Hahnenschwanz recht lang besichelt und wird gesenkt getragen. Nackte Flügelknochen (Rosen) auf den kurzen, breiten Flügeln. Kaum entwickelte Bauchpartie. Die Henne ist in der Körperhaltung etwas flacher. Fein geschuppte Läufe mit starker Sporenbildung und gut muskulöse Schenkel,
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