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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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Box Enterprises arbeitet.
    »… auf die Art kann ich mir sicher sein, dass Brayton in Bezug auf seine Pläne ehrlich ist«, sagt mein Dad gerade.
    George nickt. »Er will unbedingt verhandeln. Er schickt dir um zwölf einen Wagen.«
    »Fahrer?«
    »Peter McClaren, Angus’ ältester Neffe. Ein guter Junge. Er hat gerade in Yale seinen Abschluss gemacht und Brayton hat ihn vor ein paar Wochen eingestellt.« Auf Georges Gesicht blitzt ein lässiges Lächeln auf, vielleicht um dem finsteren Blick meines Dads entgegenzuwirken. Wenn George da ist, läuft es immer etwas entspannter. Das kann ich von Brayton allerdings nicht behaupten. Er ist Georges Chef und war auch der meines Dads – bis er gekündigt hat. Ich bin Brayton nur ein einziges Mal begegnet, als er vor ein paar Jahren plötzlich vor unserer Tür stand. Dad hatte gerade bei Black Box gekündigt, als Brayton auftauchte und unverzüglich meinen Vater zu sprechen verlangte. Ich drückte mich in der Küche herum, als sie sich im Wohnzimmer stritten.
    »Wie kannst du es wagen, mein Haus zu betreten?«, hatte mein Vater gerufen. Danach hatten sie in einer Sprache geredet, die ich nicht kannte. Ich verstand kein Wort mehr, aber eines wusste ich dennoch: Brayton war wegen irgendetwas stocksauer, und als er ging, war er auch nicht glücklicher als bei seiner Ankunft. Am Ende hatte ich ganz klar den Eindruck, dass er eine Operation brauchen würde, um den Stock aus seinem Arsch zu entfernen – so verkniffen wirkte er.
    »Hey«, ruft George, als er mich sieht, und nickt mit dem silberlockigen Kopf in meine Richtung. »Sieh dir diesen Kerl an! Ich schwöre, ich dachte eben, du bist bestimmt fünf Zentimeter gewachsen, seit ich dich letzte Woche gesehen habe.«
    »Hey, George.« Ich setze mich vor das dampfende Gericht Nummer achtzehn, das gerade frisch aus der Mikrowelle kommt. Ein Omelett aus zehn Eiweiß. Hundert Gramm magere Schinkenwürfel. Fünfundzwanzig Gramm Cheddarkäse. Fünfundsiebzig Gramm rote Paprika. Ein Muffin aus Vollkornmehl. Außerdem habe ich das Glück, zwei Löffel Aprikosenmarmelade und jeweils zweihundert Milliliter Milch und Saft zu bekommen. Plus meine blaue Vitamintablette. Und mein Dad hat mir noch zusätzlich Proteingel neben mein Tablett gelegt.
    Dad zeigt auf die Nahrungsergänzung. »Das hast du nach deinem Training wieder vergessen.«
    Ich reiße den kleinen metallischen Streifen von dem Briefchen ab und schlucke das Zeug runter. Limonengeschmack. Während der klebrige Schleim über meine Zunge läuft, schaue ich auf den kleinen Flachbildschirm an der Wand hinter meinem Dad und konzentriere mich auf die Wiederholung des Yankee-Spiels, solange er und George sich über den letzten Weltbevölkerungsbericht der Vereinten Nationen und den Report der CIA zum gleichen Thema unterhalten. Baseball ist viel interessanter, bis ich Dad sagen höre: »… wollen die Anomalie sehen. Es gibt vierzehn, die nicht passen.«
    »Du hast eine Theorie, warum sie nicht passen«, sagt George und schaut ihn prüfend an.
    Dad nickt feierlich. »Schon. Aber ich denke, die anderen Zahlen sind korrekt – und sie verändern sich viel schneller als in meiner bisherigen Schätzung angenommen.«
    Ich schalte den Fernseher stumm und denke an den Bildschirm im Labor meines Dads, der diese drei Nummern angezeigt hat. »Hast du vor, das Problem der Überbevölkerung mithilfe deiner Massenvernichtungswaffen zu lösen?«
    Ich sage das als Witz, eine der vielen Spitzen, die ich im Laufe eines Tages auf ihn loslasse. Aber George reißt die Augen auf, und mein Dad lehnt sich zurück, als hätte ich ihm einen kräftigen Schlag in die Magengrube verpasst. Sein Schreck verrät mir, dass es ein heftiger Tiefschlag war, aber das Gefühl von Macht ist unwiderstehlich. »Oh, Entschuldigung. Habe ich etwa ins Schwarze getroffen?«
    »Überhaupt nicht. Und wieder einmal werde ich daran erinnert, dich nicht in meine Angelegenheiten einzuweihen, zumindest so lange nicht, bis du gelernt hast, nachzudenken, bevor du redest.« Die Stimme meines Vaters ist die reinste Waffe. »Ich entschuldige mich für Tates mangelndes Taktgefühl«, sagt er zu George.
    Hitze kriecht langsam von meiner Brust zu meinem Hals, als George abwinkt, und ich atme lange und kontrolliert aus. Heute Morgen werde ich es nicht an mich ranlassen. »Wenn du mir mehr darüber erzählen würdest«, sage ich, »dann würde ich vielleicht nicht so viele dumme Sachen sagen.«
    Gemächlich legt mein Dad seine Gabel ab und

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