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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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meinen Armen und starre aus dem Fenster, während sich der Atem meiner Mutter verlangsamt und sie einschläft. Es ist nicht so, dass ich bereit wäre, mich festzulegen oder so was. Verdammt, an den meisten Tagen denke ich nicht weiter als an die nächsten paar Stunden. Christina und ich haben nie groß darüber geredet, wie es werden wird, wenn sie im College ist und ich noch in der Highschool festsitze. Doch der Gedanke, sie zu verlieren, schmerzt mich auf eine Weise, der ich im Moment nicht gewachsen bin. Und der Gedanke, dass meine Mutter womöglich eine kurze Liste mit menschlichen Mädchen hat, die annehmbare Ehefrauen abgeben würden? Das lässt mich kalt. Ich frage mich, ob das der Grund ist, wieso mein Vater Christina nie gemocht hat. Nicht weil sie eine H2 ist, sondern weil er wusste, wie schwer es für mich sein würde, auf sie zu verzichten.
    Ich bin der Letzte der Archers.
    Das fühlt sich an, als sollte es etwas bedeuten, als sollte es wichtig sein. Aber in diesem Moment fühlt es sich bloß einsam an.
    Sehr lange Zeit sitze ich ganz still da, während meine Mutter und Christina schlafen, während sie dieselbe Luft atmen und unterschiedliche Träume träumen. Und während ich versuche herauszukriegen, was sie beide von mir wollen, und mir klar wird, dass die Möglichkeit besteht, dass ich sie beide enttäusche.
    Erst als die Sonne untergeht, regt sich meine Mutter und stellt ihren Sitz wieder aufrecht. Christina, die die letzten paar Stunden gleichmäßig geschlummert hat, murmelt etwas von Chlorwasserstoffsäure und wälzt sich hin und her. Ich hoffe, sie hat keinen Albtraum vom Chemieunterricht.
    »Du meintest, wir fahren zu einem Kollegen von dir«, sage ich zu meiner Mom, als sie den Schlüssel ins Zündschloss steckt und aus der Parklücke fährt.
    »Sein Name ist Charles Willetts. Er ist Professor für Geschichte an der Universität von Virginia.«
    »Und er ist kein Mensch.«
    Sie wirft mir einen Blick zu. »Nein, ist er nicht.«
    »Und er weiß es.«
    Sie nickt.
    »Gehört er zum Kern?« Sie würde zu jemand Mächtigem gehen, und wenn er kein Mensch ist, dann muss er Teil der H2-Elite sein.
    »Früher gehörte er mal dazu. Aber er ist nicht wie Race. Er wird die Technologie nicht von den Menschen fernhalten wollen. Er befürwortet ein ausgeglichenes Machtverhältnis und will gegenseitiges Vertrauen zwischen den Fünfzig und dem Kern vermitteln.«
    »Und du hast ihm von dem Scanner erzählt?«
    Ihre Wangen werden einen Ton dunkler.
    »Hat Dad das gewusst?«
    Ihr Mund bildet eine schmale Linie, die mir verrät, dass sie sehr viel mehr empfindet, als sie mir sagen wird.
    Plötzlich wird mir einiges klar. »Mom, habt ihr euch deswegen getrennt?«
    Ein ersticktes Geräusch platzt aus ihrer Kehle heraus. »Es war direkt nachdem dein Vater einigen wenigen der Fünfzig anvertraut hatte, dass seine Familie die Trümmer des H2-Schiffes geheim gehalten hatte. Er hatte gerade entdeckt, wozu sie imstande waren und welche Auswirkungen das haben könnte. Ich habe Charles durch einen anderen Kollegen kennengelernt, und wir haben einander als das anerkannt, was wir sind. Über die Jahre haben wir uns langsam angefreundet, und ich wusste, dass er helfen könnte. Und mehr als alles andere wollte ich Fred helfen. Dein Vater war so entsetzt darüber, was Leute wie Brayton und Rufus mit seiner Entdeckung vorhatten, und er war so isoliert. Hat sich von allen zurückgezogen. Wütend auf alle. Ich flehte ihn an, sich mit Charles zu treffen, ihn anzuhören, das gemeinsam zu durchdenken, damit sie einen friedlichen Weg finden könnten, mit der Technologie umzugehen, ohne etwas zu zerstören, das wirklich wichtig ist, oder beiden Seiten Nachteile zu bringen. Er hat es abgelehnt. Tatsächlich war er wütend auf mich, sagte, ich hätte ihn hintergangen.«
    Schnell wischt sie sich mit dem Ärmel eine Träne weg. »Zu diesem Zeitpunkt hatte dein Vater schon so viel durchgemacht, weil alle Seiten versuchten herauszufinden, was er vorhatte und wie weit er schon gekommen war. Race Lavin schien einen Verdacht zu haben, denn er unterzog deinen Vater mehr als nur einmal einer Befragung, wobei er sich auf anonyme Hinweise auf ›Bedrohungen der Sicherheit des Heimatlandes‹ berief. Dein Vater hatte bereits Vorkehrungen getroffen, und Race konnte nichts finden, aber Fred hat sich daraufhin nur noch mehr in sich selbst zurückgezogen. Er hat niemandem vertraut. Mich eingeschlossen. Mich besonders zu diesem Zeitpunkt. Und mir war klar,

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