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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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angerufen und sich entschuldigt; mir hätte das Ganze auch leid getan, und so hätte ich Ihnen, gewissermaßen um Sie zu entschädigen, ein zweites Stelldichein versprochen, und zwar für heute nacht.
    Das ist meine Geschichte, und danach sind Sie an der Reihe. Eigentlich kann gar nichts schiefgehen. Die Polizei will ja schließlich nur von uns wissen, wann wir schlafen gegangen sind und ob wir irgend etwas Ungewöhnliches gehört oder gesehen haben. Natürlich müssen wir die Nacht im Motel verbringen, damit alles ganz echt wirkt.«
    »Und wie stehen wir da, wenn dieser Hausdetektiv sagt: >Das ist gar nicht der Bursche, der Samstag nacht da war.    »Keine Bange, das wird er nicht. Carleton lag auf dem Bett und wandte das Gesicht ab. Das hat mich ja gleich geärgert. Kaum waren wir im Motel, da benahm sich Carleton so zimperlich, als genierte er sich meinetwegen.«
    »Aber später kam er zu Ihnen und bot Ihnen einen Tausender, damit Sie der Polizei Ihre hübsche Geschichte auftischen, stimmt's?«
    »Nein, nein, ich hab' ihn seitdem nicht mehr gesehen, und ich bin auch gar nicht scharf darauf... er vermutlich auch nicht. Nein, er rief mich an und sagte mir, die Polizei würde mich suchen und höchstwahrscheinlich auch finden, weil ich ja sozusagen auf dem Präsentierteller säße.«
    »Und er versprach Ihnen telefonisch einen Tausender?«
    »Ja.«
    »Hoffentlich kriegen Sie ihn auch.«
    »Ich hab' ihn schon. Sie glauben doch nicht, ich lasse mich auf bloße Versprechungen hin auf so ein Risiko ein?«
    »Wie kamen Sie zu dem Geld?«
    »Ein Bote brachte es mir.«
    »Was sagten Sie Carleton am Telefon?«
    »Also, zuerst erklärte er mir, was er von mir wollte, daß ich mit irgendeinem Privatdetektiv zum Motel zurückfahren und der Polizei meine Geschichte erzählen sollte, und ich sagte, kommt nicht in Frage; zu der Sorte gehöre ich nicht. Dann bot er mir fünfhundert, und ich lehnte wieder ab. Aber dann fielen Sie mir plötzlich ein, und ich sagte zu ihm, all right, Carleton, wenn du's fertigbringst, daß Donald Lam den Auftrag übernimmt, und wenn du mir einen Tausender gibst, geht die Sache in Ordnung. Andernfalls wird nichts daraus.«
    »Und?«
    »Na, Sie haben doch den Auftrag, stimmt's? Und ich habe meinen Tausender. Außerdem hat Carleton im Motel angerufen und gebeten, die Kabine siebenundzwanzig noch ein paar Tage für ihn z u reservieren; das Geld hat er ihnen auch geschickt. Folglich ist alles okay.«
    »Möglich. Immerhin haben der Hausdetektiv und der Boy Carleton gesehen. Angenommen, die Polizei fordert die zwei auf, mich zu identifizieren?«
    »Na und? Der Boy hat Samstag nacht gar nicht richtig hingeguckt. Und der Hausdetektiv hatte nur Augen für mich.«
    »Sahen Sie sexy aus, Sharon?«
    »Donald, ich sehe immer sexy aus. Das gehört zu meinem Job. Wo haben Sie Ihre Augen? Oder liegt es an der Beleuchtung?«
    »An mir jedenfalls nicht.«
    Sie lachte. »Macht nichts. Warten Sie, bis wir im Motel sind. Da werden Ihnen die Augen übergehen.«
    »Für Lügenmärchen bin ich nicht«, sagte ich, »aber ich hab' nichts dagegen, Ihre Geschichte, daß wir etwas tranken, einander gefielen und ins Motel fuhren, zu bestätigen. Vielleicht klappt's. Hauptsache, die Polizei kommt nicht dahinter, daß wir einen Geldgeber haben.«
    Ihr Gesicht strahlte. »Glauben Sie, wir können mit offenen Karten spielen?«
    »Wir können es wenigstens versuchen. Wann starten wir?«
    »Um elf Uhr mache ich hier Schluß, und danach esse ich meistens noch einen Happen. Laden Sie mich zum Essen ein, Donald?«
    »Sicher.«
    »Okay. Nehmen wir Gepäck mit?«
    »Lieber nicht. Wir machen es genauso wie am Samstag.«
    »Na schön, Donald, ich muß mich jetzt wieder um die Kundschaft kümmern. Bis später.« Sie warf mir eine Kußhand zu.
    Ich wartete ungefähr zehn Minuten und machte mich dann auf die Socken.
    Sie kehrte mir den Rücken zu, als ich hinausging, bedachte mich jedoch mit einem raschen Lächeln. An dem Tisch, an dem sie stand, saßen zwei Paare. Es war Cocktailzeit, und das Lokal begann sich zu füllen.
     

4
     
    Punkt elf Uhr war ich in der Cocktailbar. Nach vier Minuten kam Sharon zum Vorschein, und wir gingen zu meinem Wagen. Wir fuhren zu einem ungarischen Restaurant, wo wir etwas aßen und
    Champagner tranken. Ich gab der Kellnerin ein gutes Trinkgeld, und dann machten wir uns auf den Weg zum Bide-a-wee-bit.
    »Aufgeregt?« fragte ich.
    »Und wie.«
    »Immer mit der Ruhe. Bald haben Sie's hinter sich.«
    »Halten wir

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