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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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attraktive junge Frau, frisch geschieden, vergnügungssüchtig, Mitglied des Country Clubs, versessen auf Jachten, Pferde und Golf.
    Vorausgesetzt, daß Sharon die Wahrheit gesagt hatte, dann hatte Carlottas Wagen in der Samstagnacht auf dem Parkplatz des Motels gestanden. Aber hatte Sharon die Wahrheit gesagt? Carlottas Name war in Verbindung mit dem Mordfall nie erwähnt worden,
    und zwar weder von der Presse noch, soweit mir bekannt war, von der Polizei.
    Falls sie allerdings doch irgendwie in die Affäre verwickelt war, hatte ich einen echten Knüller. Wenn es zutraf, daß sie in der Samstagnacht in dem Motel abgestiegen war, dann hatte sie einen falschen Namen angegeben — fragte sich nur, was eine divorcée, die jeden Monat einen fetten Scheck von ihrem Verflossenen kassierte und ein Luxusapartment ihr eigen nannte, in diesem Motel zu suchen hatte.
    Oder hatte Sharon gelogen?
    Sharon hatte eine Zulassungsnummer benutzt, bei der sie nur einen Buchstaben verändert hatte. Sie konnte sich die Nummer ja wohl kaum ausgedacht und dem Cadillac, der sie rechtmäßig führte, nachträglich angepaßt haben.
    Ich beschloß, mir die Sache noch mal sehr gründlich durch den Kopf gehen zu lassen.
     

9
     
    Zwischen dem Coroner und dem Polizeichef hatte es Unstimmigkeiten gegeben. Leute, die den Burschen nicht mochten, hatten versucht, ihm eins auszuwischen. Einer seiner Stellvertreter, James C. Lowden, fungierte als Pressechef des Büros des amtlichen Leichenbeschauers und war im allgemeinen sehr gefällig. Ich kannte ihn vom Sehen.
    Nachdem ich eine Stunde gewartet hatte, ließ er mich vor.
    Er warf einen Blick auf meine Geschäftskarte. »Was kann ich für Sie tun, Lam?«
    »Versicherungsgesellschaften sind doch eine lästige Bande, stimmt's?« erwiderte ich.
    Eigentlich wollte er nicken, aber sein Public-Relations-Instinkt siegte über das gesunde Volks empfinden. »Ach, Lam, man kann esihnen eigentlich nicht verdenken. Sie müssen nun mal auf Nummer Sicher gehen.«
    »Tja, ich weiß, aber manchmal hat man den Eindruck, daß sie völlig sinnlos Zeit und Geld verschwenden, weil sie irgendwelchen Hirngespinsten nachjagen.«
    »Und Sie vertreten vermutlich eine Versicherungsgesellschaft, sind im Begriff, uns eine Menge Schwierigkeiten zu machen, und versuchen auf die Art, das Eis zu brechen, stimmt's?« fragte er lächelnd.
    »Vielleicht. Was ist mit Ronley Fisher?«
    Seine Miene wurde hölzern. »Was soll mit ihm sein, Lam?«
    »Kam bei der Obduktion irgendwas heraus?«
    »Schauen Sie, Lam, hier handelt es sich um den Mord an einem Beamten der Staatsanwaltschaft. Sie wissen, daß ich über den Fall nichts sagen kann.«
    »Ich hab' Sie ja nicht nach dem Mörder gefragt. Mich interessiert der Fall rein aus versicherungstechnischen Gründen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Bestehen Zweifel an der Identität des Opfers?«
    »Du liebe Zeit, nein!«
    »Könnte es Selbstmord gewesen sein?«
    »Zeigen Sie mir erst mal, wie man sich selbst mit einem Schlag auf den Hinterkopf umbringt, und dann können wir meinetwegen über Selbstmord reden. Der Obduktionsbefund beweist eindeutig, daß Fisher sich die Verletzung nicht selbst beigebracht hat; es wäre physisch unmöglich. Außerdem knüppeln Menschen, die Selbstmord verüben wollen, sich nicht zu Tode. Sie nehmen Gift, erschießen sich oder springen ins Wasser. Aber sie schnappen sich nicht einen Baseballschläger und hauen sich damit über den Schädel.«
    »Schauen Sie, Lowden, ich versuche ja bloß, mir mein Honorar zu verdienen. Angenommen, es wäre kein Wasser im Schwimmbassin gewesen, Fisher hätte aber gedacht, es wäre welches drin. Fisher klettert aufs Sprungbrett und macht einen Kopfsprung vom Dreimeter. Er landet aber nicht, wie erwartet, im Wasser, sondern auf einer Zementplatte.«
    »Tut mir leid, Lam, aber darüber darf ich Ihnen nichts sagen. Übrigens wissen Sie das ganz genau.«
    »Es würde die Versicherungsgesellschaft aber interessieren.«
    »Dann muß die Versicherungsgesellschaft sich das Beweismaterial selbst beschaffen.«
    »Okay, dann wollen wir uns bloß mit der Frage der Identität befassen.«
    »Herrje, was wollen Sie denn nur in einem fort mit Ihrer Identität?« sagte Lowden aufgebracht. »Der Bursche war doch bekannt wie ein bunter Hund.«
    »Freilich«, sagte ich beschwichtigend. »Aber Sie wissen doch, wie Versicherungsgesellschaften sind.«
    »Für welche Versicherungsgesellschaft arbeiten Sie?« fragte Lowden.
    »Davon habe ich nichts gesagt. Ich

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