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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Büro, wo mir ein Beamter meine Habseligkeiten aushändigte.
    »Ich hab' unten einen von den Agenturwagen stehen«, sagte Bertha.
    »Also, schauen Sie mal, Donald, Sie können sich mit der Sache ganz verdammt in die Nesseln setzen«, sagte Sellers.
    »Na und? Sie machen mir wirklich Spaß. Sitzt er denn nicht schon drin?«
    »Wir werden's aus den Zeitungen heraushalten.«
    »Wann steigt die Verhandlung?« fragte ich.
    »Unter uns gesagt, ich glaube nicht, daß die Dame es bis zum Prozeß kommen läßt.«
    »Gehen wir«, sagte ich zu Bertha.
    Wir marschierten auf die Straße hinaus. Sellers blickte uns nach.
    Bertha setzte sich ans Steuer des Wagens. »Was, zum Teufel, hast du da wieder mal ausgeheckt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du siehst wirklich verboten aus. Du mußt schleunigst nach Hause und Jod auf die Kratzer tun. Mein Gott, die hat dich schön in der Mache gehabt.«
    »Es war eine abgekartete Sache.«
    »Und weshalb?«
    »Ich hab' ihnen zuviel herumgeschnüffelt, da wollten sie mich auf Eis legen.«
    »Was hast du denn getan?«
    »Fingerabdrücke überprüft. Ich hab' das Motelzimmer auf Fingerabdrücke untersucht und die Abdrücke von vier oder fünf verschiedenen Personen gefunden.«
    »Dann war Carleton Allen also mit dem Mädchen nicht allein?«
    »Carleton Allen war dort, und außerdem noch ein paar andere Leute.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich beschaffte mir seine Abdrücke von dem Stahlschreibtisch in Allens Privatbüro. Er und Sharon Barker waren im Motelbungalow, das steht fest. Aber jetzt kommen wir zu einem Punkt, der mir
    Kopfzerbrechen macht. Im Zimmer fanden sich außerdem noch die
    Fingerabdrücke von Ronley Fisher.«
    »Was?« Berthas Kinnlade klappte nach unten.
    »Das könnte bedeuten, daß Allen, Fisher und Sharon Barker eine intime kleine Orgie feierten.«
    »Genau das bedeutet es auch, verlaß dich drauf.«
    »Nicht unbedingt. Vergiß nicht, Fingerabdrücke tragen keinen Zeitstempel. Ronley Fisher könnte schon am frühen Abend mit einer Freundin dort gewesen und nach zwei Stunden oder so wieder abgehauen sein. Woraufhin die Motelleitung die Betten frisch beziehen ließ und den Bungalow ein zweites Mal vermietete.«
    »Dann müßte Ronley Fisher aber ein Mädchen bei sich gehabt haben.«
    Ich nickte. »Er muß ein Mädchen bei sich gehabt haben, und jemand vom Motel muß gesehen haben, daß er Gepäck zu einem Wagen trug und abfuhr.«
    »Wer könnte das gewesen sein?«
    »Der Hausdetektiv.«
    »Hast du mit ihm gesprochen?«
    »Nein. Die Polizei hat ihn verhört.«
    »Der hat er bestimmt alles erzählt.«
    »Das bezweifle ich stark.«
    »Warum?«
    »Es würde das Motel diskreditieren.«
    »Dann glaubst du also, daß er die Polizei belogen hat?«
    »Er wäre nicht der erste.«
    »Und wer, glaubst du, war mit Ronley Fisher in der Kabine?«
    »Fahr mich raus zum Edgemount Motel«, sagte ich. »Ich will meine Klamotten und den anderen Agenturwagen holen. Danach reden wir weiter.«
    »Es wird Zeit, daß du was für dein Gesicht tust. Und umziehen mußt du dich auch. Du bist völlig mit Blut bespritzt. Wieso eigentlich?«
    »Einer von den Männern hat mir eine gelangt.«
    »Diese gottverdammten Hurensöhne!«
    Ich sagte Bertha, wie sie fahren mußte, und als wir vor dem Edgemount anlangten, forderte ich sie auf, mit hineinzukommen. Bertha parkte und heftete sich an meine Fersen.
    Die Managerin segelte uns wie ein aufgescheuchtes Huhn entgegen. »Ich fürchte, wir legen keinen Wert mehr auf Ihr weiteres Verbleiben, Mr. Lam.«
    »So? Der Bungalow ist aber bis morgen bezahlt.«
    »Wir behalten uns das Recht vor, anstößige Gäste zu exmittieren.«
    »Was ist denn an mir so anstößig?«
    »Gäste, die Frauen zu vergewaltigen versuchen, mögen wir nicht.«
    »Ich habe also versucht, eine Frau zu vergewaltigen?«
    »Das hat die Polizei jedenfalls behauptet. Außerdem haben Sie jemanden erpreßt.«
    »Und aus diesem Grund wollen Sie mich hinauswerfen?«
    »Jawohl«, fauchte sie mich an.
    »Okay«, ich drehte mich zu Bertha um, »du bist mein Zeuge. Denk dran, wenn wir vor Gericht gehen. Ich wurde aus diesen zwei Gründen — Vergewaltigung und Erpressung — aus dem Motel gewiesen.«
    Die Managerin wurde leichenblaß. »Moment, was meinen Sie damit? Wieso wollen Sie vor Gericht gehen?«
    »Ich werde wegen übler Nachrede auf fünfzigtausend Dollar Schadenersatz klagen. Für die Ausweisung aus dem Motel werde ich weitere fünfzigtausend verlangen und außerdem noch zusätzlich eine Buße von

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