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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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hunderttausend Dollar.«
    Die Frau schluckte. »Wie sind Sie rausgekommen?«
    »Rufen Sie doch die Polizei an und fragen Sie sie.«
    »Hier entlang, bitte.« Sie ging voran ins Büro, nahm meinenKabinenschlüssel vom Haken und händigte ihn mir ohne ein Wort aus.
    Ich ging zu meinem Bungalow, schloß die Tür auf und trat beiseite, um Bertha vorzulassen.
    Das Wasserglas, das Carlotta nach mir geschleudert hatte, entdeckte ich hinter dem Bett. Ich hob es behutsam auf, um die Fingerabdrücke nicht zu beschädigen, stellte es auf den Tisch, holte meine Utensilien aus der Aktenmappe und fing eifrig an herumzuhantieren.
    Bertha beobachtete mein Tun mit wachsender Gereiztheit. »Was, zum Kuckuck, soll das nun wieder?«
    »Das sind Carlotta Sheltons Fingerabdrücke. Die haben mir in meiner Sammlung noch gefehlt. Fahr schon vor ins Büro. Ich mach' hier nur noch ein bißchen sauber und komm dann nach.«
    Bertha fuhr in ihrem Wagen, ich in meinem. Als wir im Büro anlangten, läutete das Telefon. Bertha nahm den Hörer ab und reichte ihn dann an mich weiter. »Für dich.«
    »Hier Lam«, sagte ich.
    »Ich habe eine gute Nachricht für Sie, Däumling«, sagte Frank Sellers. »Es zahlt sich eben immer aus, wenn man mit der Polizei zusammenarbeitet und Freunde hat, die einem beistehen.«
    »Was gibt's denn Neues? Woher dieser plötzliche Gefühlsüberschwang?«
    »Die Klage gegen Sie wurde abgewiesen. Bertha kann sich die fünftausend Dollar Kaution jederzeit wieder abholen.«
    »Okay, und wie steht's mit den tausend Dollar?«
    »Den was?«
    »Den zehn Einhundertdollarscheinen, die in meiner Tasche gefunden wurden?«
    »Oh, die sind Beweismaterial.«
    »Wofür?«
    Er zögerte. »Für... zum Teufel, sie sind eben Beweismaterial!
    Die Black-Hawk -Detektei hat die Seriennummern der Scheine notiert, um jeden Zweifel an ihrer Herkunft auszuräumen.«
    »Die Scheine wurden mir als Honorar gezahlt. Ich möchte sie zurückhaben.«
    »Was für einen Quatsch verzapfen Sie denn da, Däumling? Es war Erpressung.«
    »Wer sagt das?«
    »Carlotta Shelton.«
    »Schön, dann soll sie's auch vor Gericht sagen.«
    »Also, hören Sie mal, das ist wirklich der Gipfel!« brüllte Sellers ins Telefon. »Sie können doch nicht die Frechheit haben und auch noch die tausend Dollar verlangen! Herrje, Sie fordern ja Ihr Unglück förmlich heraus, Sie Dussel... Sie zwingen sie ja direkt dazu, Klage einzureichen.«
    »Die zehn Einhundertdollarnoten wurden mir als Honorar übergeben«, sagte ich. »Man hat sie mir abgenommen, und ich möchte sie zurück.«
    »Sprechen Sie mit dem D. A.«
    »Ich kenne den D. A. nicht. Sprechen Sie mit ihm. Ich wiederhole, daß ich die tausend Dollar zurückhaben möchte. Wenn Sie sie Carlotta geben, belange ich Sie.«
    »Ach, gehn Sie zum Teufel!« sagte Sellers und legte auf.
     

11
     
    Ich fuhr nach Haus, duschte, zog mich um, pflegte meine Wunden und rief dann Elsie an.
    »Donald!« schrie sie, als sie meine Stimme hörte. »Was ist passiert? Bertha sagt, man hätte Sie verhaftet.«
    »Stimmt.«
    »Und daß Sie über und über mit Blut beschmiert waren.«
    »Stimmt.«
    »Oh, Donald...«
    »Es heilt ja wieder«, sagte ich tröstend. »Also, Elsie, jede Minute zählt. Ich komme bei Ihnen vorbei und hole Sie ab. Sind Sie verabredet?«
    »Ja — nein.«
    »Schwindeln Sie nicht, Elsie.«
    »Eigentlich ja, aber ich lass' die Verabredung schießen. Ich werd' ihm sagen, es wäre geschäftlich.«
    »Es ist auch geschäftlich. In fünfzehn Minuten bin ich bei Ihnen.«
    Ich gondelte los und las Elsie vor ihrem Apartment auf. Sie warf einen Blick auf mein Gesicht und zerschmolz in Mitgefühl. Sie berührte mit den Fingerspitzen sanft meine zerschundene Wange.
    »Donald, das sieht ja schrecklich aus.«
    »Es ist auch schrecklich.«
    »Warum hat sie Sie so zugerichtet?«
    »Sie wollte es als Vergewaltigung hinstellen.«
    »Als Vergewaltigung?« fragte Elsie.
    »Es war eine Falle. Sie wollte mich reinlegen, und das ist ihr auch gelungen. Wenigstens zuerst.«
    »Donald, haben Sie — haben Sie…?«
    »Nein, ich habe nicht.«
    »Wohin fahren wir eigentlich?«
    »Das Ganze war, wie gesagt, eine abgekartete Sache. Die angebliche Klientin, die so lange und so sehnsüchtig im Büro auf mich wartete, wußte im voraus, daß ich nicht kommen würde. Sie wußte ganz genau, daß ich anderweitig beschäftigt war und auf irgendein Lebenszeichen von Carlotta Shelton lauerte.«
    »Aber warum drückte sie sich so lange bei uns herum, wenn sie doch

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