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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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erzählen. Jetzt, wo er hier war, wollte ich eigentlich gar nicht mehr, dass er wieder ging. »Aber ich habe alle Hände voll zu tun mit dieser Essenseinladung und darum im Augenblick einfach keine Zeit. Können wir uns vielleicht morgen sehen?«, schlug ich hoffnungsvoll vor.
    »Wir könnten aber auch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem ich hierbleibe und dir beim Kochen helfe, während du mir von deiner Mutter erzählst.«
    Dankbar lächelte ich ihn an. »Du kannst kochen?«
    »Ich werde es zumindest versuchen«, erwiderte Sean, warf die Zwiebel auf ein Schneidbrett und krempelte sich die Ärmel hoch. »Das ist doch schon mal was.«
    »Ich habe es bisher erst geschafft, den Ofen vorzuheizen«, erklärte ich kleinlaut. »Mehr nicht.«
    Sean übernahm das Kommando, und innerhalb kürzester Zeit füllte sich die Küche mit köstlichen Düften – die mich vermuten ließen, dass er seine Kochkünste deutlich heruntergespielt hatte. Wie ein Hilfskoch flitzte ich für ihn durch die Küche und erzählte ihm alles über meine Mutter, während ich Lebensmittel klein hackte, in Scheiben schnitt und den Braten füllte.
    Als ich schließlich zu den Geschenken kam, wartete ich vorsichtig seine Reaktion ab. Da er irgendetwas mit einem Holzlöffel in der Pfanne umrührte, stand er zwar mit dem Rücken zu mir, doch mir fiel auf, wie er kurz innehielt, bevor er langsam weitermachte.
    »Würdest du mir bitte das Messer geben?«, fragte ich und deutete auf ein scharfes Messer, das neben ihm auf der Arbeitsplatte lag. »Ich glaube, meins ist ziemlich stumpf.«
    Sean nahm das Messer und drehte sich zu mir um. Dabei fiel mir auf, dass seine Augen im Licht der hellen Küchenbeleuchtung verdächtig glänzten. »Ich wünschte, du würdest die Zwiebeln unter Wasser schneiden, Scarlett, wie ich es dir gesagt habe«, erwiderte er ein wenig schroff und drehte sich schnell wieder um. »Mir brennen schon die Augen.«
    Ich ersparte mir den Hinweis, dass ich das Zwiebelschneiden schon vor zehn Minuten erledigt hatte und mich nun die ganze Zeit um die Pilze und Möhren kümmerte.
    »Also läuft alles prima?«, fragte mich Sean, nachdem ich meine Geschichte zu Ende erzählt hatte und er über alles im Bilde war.
    »Ja. Darum geht es heute Abend. Mum soll meine Freunde kennenlernen – die meisten davon jedenfalls. Maddie und Felix sind leider immer noch in ihren Flitterwochen.«
    Sean schwieg und tat so, als würde er sich auf das Rezept im Kochbuch konzentrieren.
    »Bleib doch heute Abend zum Essen, Sean!«, schlug ich vor und setzte die Auflaufform ab, die ich in den Händen hielt. »Das wäre das wenigste, immerhin hast du das Gericht im Grunde genommen allein gekocht.«
    »Aber bringe ich dann nicht deine Gästeanzahl durcheinander?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, wir sind ohnehin nur zu fünft. Zu sechst wäre es doch viel netter.«
    »Wer sind die anderen fünf?«
    »Mum und ich, das ist schon mal klar. Und dann sind da noch Oscar, Ursula und David.«
    Ich sah, wie sich Seans Schultern versteiften, als ich Davids Namen erwähnte.
    »David kommt auch?«
    »Ja, Mum würde ihn gern kennenlernen.«
    »Ich verstehe.«
    »Aber ich bin ziemlich sicher, dass sie auch dich liebend gern kennenlernen würde«, fuhr ich schnell fort. »Immerhin habe ich ihr alles über dich erzählt.«
    »Hast du?«, fragte Sean wissbegierig und sah mich erwartungsvoll an.
    »Ja, ich habe ihr erzählt, wie du mir bei der Suche nach ihr geholfen hast.«
    »Oh – na klar.« Sean wandte sich wieder dem Kochbuch zu.
    »Bitte bleib, Sean«, bat ich und ging zu ihm. »Der heutige Abend ist sehr wichtig für mich. Und es wäre mir wichtig, dass du da bist.« Sanft legte ich ihm die Hand auf die Schulter.
    »Natürlich bleibe ich, Scarlett«, erwiderte er und drehte sich zu mir um. »Wenn du das möchtest?«
    »Na klar möchte ich das, Sean.«
    Als wir schweigend dastanden und einander ansahen, musste ich plötzlich mit aller Macht gegen das Bedürfnis ankämpfen, Sean ein paar kleine Schweißperlen abzuwischen, die sich an seinen Augenbrauen gebildet hatten. Denn wenn ich das getan hätte, hätten meine Finger auch über seine Nase streichen wollen bis zu seinem Mund, wo sie innegehalten hätten. Und dann hätte ich ganz langsam meine Finger durch meine Lippen ersetzt …
    Es knisterte zwischen uns – doch ich brauchte ein paar Sekunden, bis mir bewusst wurde, dass das Geräusch nicht von mir oder Sean ausging.
    »Sean – die Soße!«
    Sean wirbelte zum Herd

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