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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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Überraschung für mich sein.«
    »Ich weiß. Ich kam nicht umhin, euer Gespräch mit anzuhören. Aber nein, das meine ich gar nicht. Die Frage ist vielmehr, was du deiner Mutter sagen willst?«
    »Was meinst du?«
    »Wegen des Abendessens. Willst du sie wieder ausladen? Du kannst doch nicht ernsthaft wollen, dass sie heute Abend hier auftaucht! Immerhin ist dein Vater gerade zu Besuch gekommen!«
    Ich vergrub die Hände tief in den Taschen meiner Schürze und schaute schweigend einem Mann zu, der auf der anderen Straßenseite eine Hecke schnitt.
    »Scarlett?«, hakte Sean nach.
    »Da Mum in meinem Leben jetzt eine Rolle spielt, werden sie sich zwangsläufig irgendwann begegnen müssen«, erwiderte ich und wandte mich wieder Sean zu. »Es ist doch nicht mein Fehler, dass mein Vater hier so unerwartet aufgetaucht ist!«
    Ungläubig riss Sean die Augen auf. »Aber sie haben sich mehr als zwanzig Jahre nicht gesehen! Es könnte ein Blutvergießen geben, wenn sie sich ohne Vorwarnung auf derselben Dinnerparty über den Weg laufen!«
    »Nun, nicht unbedingt … es könnte doch auch gut gehen!«
    Sean rieb sich die Stirn auf eine Art und Weise, die erahnen ließ, dass er dem nicht zustimmte.
    »Wie viel von dem Wein, mit dem wir das Fleisch mariniert haben, hast du getrunken? Scarlett, ruf einfach deine Mutter an und sag ihr, dass das Abendessen abgesagt ist!«
    »Nein. Sie freut sich schon darauf, alle zu treffen.«
    »Auch deinen Vater?«
    Ich band meine Schürze ab und faltete sie zusammen. »Sean, nicht ich habe das Ganze so geplant! Offenbar will es das Schicksal, dass sie sich hier begegnen. Ich werde dem Schicksal eben seinen Lauf lassen.«
    »Du bettelst ja geradezu um Ärger.«
    »Vielleicht … vielleicht auch nicht.« Ich zuckte mit den Schultern. »Kommst du jetzt heute Abend zum Essen oder nicht?«
    »Ich soll das hier verpassen? Du machst wohl Witze! Das wird spannender sein als jeder Kinofilm.«
    Ich musste grinsen. »Ich weiß genau, dass du die Sache für falsch hältst. Aber vielleicht ist gerade das der Sinn des Ganzen. Vielleicht wollte das Schicksal, dass ich nach London komme, damit ich zwei Elternteile in meinem Leben habe. Nichts passiert …«
    »… ohne Grund. Ja, ich weiß, das hast du schon des Öfteren gesagt. Aber vielleicht ist das ja nicht der einzige Grund, warum du hergekommen bist.«
    »Möglicherweise schon. Hör mal, ich muss wieder reingehen. Wir sehen uns später, so gegen halb acht? Ich werde Mum für acht Uhr einladen, dann hat jeder die Gelegenheit, sich ein wenig mit Dad zu unterhalten, bevor Mum kommt.«
    »Ich halte das für keine gute …«
    Ich hob die Hand. »Ich will nichts mehr hören, Sean. Bis später, ja?«
    Sean nickte. »Irgendwann wirst du diese Entscheidung bereuen, Scarlett. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber bald, und dann bis an dein Lebensende.«
    Argwöhnisch musterte ich Sean. Dieses Zitat stammte doch aus Casablanca ! »Bist du wirklich sicher, dass du dir niemals Kinofilme anschaust?«
    »Jedenfalls nicht oft. Warum?«
    »Hmmm, wie es scheint, hast du neuerdings die seltsame Gabe, mir das Gefühl zu geben, ich sei in einem Film.«

33
    Z ufrieden betrachtete ich meine Gäste, die sich in Belindas und Harrys Wohnzimmer gut zu amüsieren schienen.
    Bis kurz nach halb acht waren alle eingetroffen. Nun standen sie mit Gläsern in der Hand herum und unterhielten sich angeregt miteinander.
    In ihrem lila-rosa Kleid im Stil der Sechzigerjahre aus Oscars Boutique war Ursula wieder recht eigenwillig gekleidet, sah dabei aber wie immer sehr elegant aus. Oscar, der gerade mit David sprach und einen ziemlich gelangweilten Eindruck machte, trug einen senffarbenen Anzug mit einem schwarzen Hemd und einer rot karierten Krawatte.
    Mein Vater hatte sogar seine beste Hose und ein Hemd angezogen, das ich ihm zum letzten Weihnachtsfest geschenkt hatte, und war überraschenderweise in ein Gespräch mit Sean vertieft.
    Nachdem Sean heute Nachmittag das Haus verlassen hatte, war ich schnell wieder in die Küche zurückgelaufen, damit nichts auf dem Herd anbrannte oder überkochte – doch alles schien unter Kontrolle zu sein. Sean hatte mir sogar eine Reihe Klebezettel hinterlassen, auf denen er mich daran erinnerte, wann ich welchen Topf auf welcher Kochplatte erhitzen sollte.
    Ich beobachtete Sean, der sich mit meinem Vater unterhielt. Heute Abend hatte er ein dunkellila Hemd an, das gerade so weit aufgeknöpft war, dass ich den Ansatz seines feinen Brusthaars

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