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Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Titel: Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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Arme! »Warte, Daisy, ich helfe dir«, rief ich und lief zu ihr, um die Dackeldame zu befreien. Aber ihr Umhang hatte sich so eng zugezogen, dass ich ihn mit einer Hand nicht von dem Zweig lösen konnte. Mit der anderen hielt ich die Leinen von Merlin und Mim.
    »Kannst du mal die Leinen der Kleinen nehmen, sonst bekomme ich das nicht los«, rief ich Sina zu. Sie nahm mir sofort die Leinen ab, und mit ihrer Hilfe versuchten wir, die Öse am Mantel zu öffnen, um Daisy zu befreien.
    McSniff steckte interessiert seine dicke schwarze Nase in die Zweige und schnaufte so laut, dass wir lachen mussten. Es sah so lustig aus, als ob er den duftendsten aller Tannenbäume für Weihnachten aussuchen wollte. Wir kümmerten uns zu zweit wieder um Daisy, bis plötzlich der Tannenbaumverkäufer laut rief: »Jetzt schlägt es aber 13!« Warum regte er sich nur so auf? Wir blickten uns um.
    McSniff schnupperte nicht mehr an dem Tannenbaum, er beobachtete, wie Mim einen Weihnachtsbaum weiter sein Bein hob. Es plätscherte kurz, schon war Mim fertig.
    Der Tannenbaumverkäufer lief mit seiner Messlatte zu uns herüber. »Was fällt euch eigentlich ein«, zeterte er, »euren Hund einfach an meine beste Ware pinkeln zu lassen?«
    »Entschuldigung«, murmelte ich, »wir mussten gerade den Dackel befreien und haben nicht bemerkt, dass er musste. Also, das tut mir wirklich leid.«
    In diesem Moment trat Einstein an den Tannenbaum, er nieste einmal kurz, dann hob er sein Bein und tat, was Rüden nun mal tun: das Gebiet markieren.
    »Geht’s noch?«, schrie der Mann und stampfte mit der Messlatte auf den Boden. »Wir sind hier ja nicht auf einem Hundeklo. Oder was denkt ihr, was das hier ist?«
    Ich murmelte eine Entschuldigung und versuchte Einstein wegzuziehen, aber er stand auf drei Beinen wie festbetoniert. Erst, nachdem er fertig gepinkelt hatte, kam er vor Freude wedelnd auf mich zu. Er wirkte sehr zufrieden.
    Ganz anders der Tannenbaumverkäufer. »So, die sen Baum, den deine beiden Hunde ruiniert haben, den kannst du jetzt kaufen. Nimm ihn gleich mit! Niemand anderes will nämlich einen Tannenbaum, der nach Hundepisse stinkt«, schrie er wutentbrannt.
    Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Aber Sina trat dem Mann entgegen. »Das könnte Ihnen draußen in der Schonung auch passieren!«, sagte sie entschieden. »Denn da gehen auch Leute mit ihren Hunden spazieren. Außerdem«, Sina schnappte kurz nach Luft, »ist es rein biologisch. Wenn es ein paar Mal geregnet hat, ist Ihr Tannenbaum wieder wie neu.« So energisch hatte ich meine ABF noch nie gehört!
    »Ach, wie neu?« Der Tannenbaumverkäufer lief vor Wut rot an. »Von wegen! Ich sage euch mal, was da eure Hunde hier machen, das ist verkaufsschädigend.« In dem Moment fing es an zu plätscherten. McSniff hatte einen Baum weiter auch sein Bein gehoben und anders als die kleinen Hunde fand er gar kein Ende.
    Sina errötete, so peinlich war ihr das. Der Tannenbaumverkäufer zückte sein Handy und machte ein Beweisfoto von McSniff auf frischer Tat. Dann wandte er sich an uns: »Wenn ihr denkt, dass ihr hier machen könnt, was ihr wollt, irrt ihr. Ihr werdet jetzt mal sehen, wohin das führt. Ich rufe jetzt die Polizei an.« Er tippte in sein Handy. Die Verbindung wurde aufgebaut.
    Sina und ich sahen uns an. Sollten wir weglaufen? Es zumindest versuchen? Aber Daisy war schon alt und würde nicht mitlaufen können. Wir hielten den Atem an. Da sagte eine bekannte Stimme hinter uns: »Grete, was ist denn los? Gibt es ein Problem?«
    Ich drehte mich herum. Da stand Udo, der Waldschrat, mit einer Einkaufstüte aus Papier in der Hand. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich froh, ihn zu sehen. »Udo«, rief ich, »dieser Mann will die Polizei rufen, weil die Hunde aus Versehen an seine Weihnachtsbäume gepinkelt haben. Aber wir waren beschäftigt mit Daisy, und bevor wir etwas tun konnten, war es schon passiert.«
    Der Tannenbaumverkäufer beendete den Anruf. »Gut, dass Sie da sind«, rief er, weil er wohl annahm, Udo sei unser Vater. »Dieses Zottelvieh«, er zeigte wutentbrannt auf McSniff, »hat mindestens drei Liter an einen meiner Weihnachtsbäume vergossen«, schimpfte er lauthals, »und die beiden Kleinen waren auch nicht viel besser. Wer kommt jetzt für den Schaden auf?«
    Udo wandte sich an den Tannenbaumverkäufer. »Wer kommt denn für den Schaden auf, wenn Männer hier abends spät vom Weihnachtsmarkt entlangkommen und ein dringendes Bedürfnis haben?«, fragte er, und

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