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Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Titel: Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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unauffällig verfolgen könnte. Schon stieg Mama zu Udo ins Auto und sie fuhren los. Viel zu schnell, um ihnen folgen zu können.
    Mir fiel überhaupt nichts ein, was ich jetzt tun könnte. Meine Finger waren eiskalt und schmerzten. Ich steckte meine Hand in die Jackentasche und spürte mein Handy darin.
    Das war die Lösung! Es gab nur einen einzigen Menschen, den ich jetzt um Rat fragen konnte. Ich drückte die Kurzwahlnummer von Sina. Zum Glück kam sie an den Apparat und nicht ihr Vater.
    »Sina«, stöhnte ich, »meine Mutter hat jetzt gerade ein Date mit Udo. Ich habe sie verfolgt, aber sie sind mit dem Auto weggefahren. Was sollen wir jetzt nur tun? Wir können uns doch von dem Waldschrat nicht alles verderben lassen!«
    »Oh je«, sagte Sina, und dann fragte sie besorgt: »Grete, hast du nicht Angst? So ganz alleine im Dunkeln unterwegs.«
    Ich zuckte die Schultern und stampfte mit den Füßen auf den Boden. So langsam hatte ich in meinen Zehen kein Gefühl mehr.
    »Also, ich hoffe ja nur, dir geht es nicht wie mir. Denn ich würde mich zu Tode fürchten«, gestand Sina »und McSniff geht es genau so. Er hat auch immer im Dunkeln Angst.« Einen Moment lang sagte sie nichts, dann rief sie in den Hörer: »Das ist die Lösung, Grete. Du musst einfach deine Mutter anrufen und sagen, dass du dich so ganz allein zu Hause einfach schrecklich fürchtest. So sehr, dass deine Mutter zu dir nach Hause kommen muss.«
    »Meinst du, das glaubt sie mir?«, fragte ich zögerlich, denn ich hatte noch nie besonders viel Angst vor etwas gehabt.
    »Sag es mal zu mir, dann höre ich sofort, ob es echt genug klingt«, meinte Sina. Meine ersten Versuche überzeugten sie nicht besonders. »Tut mir leid, aber so reicht das nicht, Grete«, sagte sie ehrlich. »Los, denk an das Schlimmste, was du dir vorstellen kannst – und dann sagst du mir noch einmal, dass du alleine zu Hause ganz schreckliche Angst hast.«
    Sofort sah ich mich mit Mama und dem Waldschrat beim Weihnachtsmahl sitzen und bei dem Gedanken klang meine Stimme auf einmal wirklich ängstlich. »Sehr gut«, lobte Sina, »ruf genau so deine Mutter an.«
    Aber zuerst lief ich nach Hause zurück. Ich wusste ja nicht, wo Mama und Udo hingefahren waren. Auf keinen Fall sollte sie eher zu Hause sein als ich. Als ich die Wohnungstür öffnete, lag unsere Wohnung dunkel und verlassen da. Ich schaltete das Licht an und sah mich in der gegenüberliegenden Fensterfront, wie ich die Jacke und Stiefel auszog und dann zum Telefon ging. Ich drückte die einprogrammierte Nummer von Mamas Handy. Sie war sofort dran.
    »Was ist los, Grete? Ist alles in Ordnung?«, fragte sie, und die Verwunderung schwang in ihrer Stimme mit. Denn ich rief sonst nie auf ihrem Handy an, wenn Mama einen Termin hatte. Ich wiederholte den geübten Spruch und dachte dabei an den Waldschrat, der Mama verliebt über den Teller ansah. Ganz von selbst zitterte meine Stimme, als ich wieder sagte: »Ich habe so schrecklich Angst hier ganz alleine, Mama. Alles sieht so unheimlich aus.«
    Meine Mutter sagte nur eines: »Ich bin sofort bei dir, Schatz.«
    Fünf Minuten später war sie da. Sie übersah das Pizzachaos in der Küche und nahm mich einfach nur in den Arm. Obwohl ich es nicht wollte, fing ich an zu heulen wie ein Schlosshund. Mama wiegte mich in ihren Armen und sagte nur: »Ich bin doch da, mein Schatz. Ich bin doch da.« Immer wieder sagte sie das, bis ich nicht mehr schluchzte.
    »Jetzt machen wir uns eine schöne Pizza«, sagte Mama und rollte den Pizzateig aus. »In letzter Zeit hatte ich so viel Arbeit, ich war viel zu lange von zu Hause weg«, sagte sie zu mir. »Demnächst werde ich mir öfter nachmittags Arbeit mit nach Hause nehmen, dann bist du nicht so viel allein.«
    »Ach, das musst du nicht, Mama«, murmelte ich betreten, während ich die Salamischeiben und den Käse aus dem Kühlschrank holte.
    »Nein, nein, das kriege ich schon hin«, versicherte mir meine Mutter, die Teig aufs Backblech legte. »Weißt du was, morgen Abend nehmen wir uns endlich mal wieder etwas Schönes vor, nur wir zwei. Worauf hättest du denn Lust?«
    Ich überlegte, dann sagte ich: »Mama, lass uns doch mal zusammen über den Weihnachtsmarkt gehen, das haben wir noch nie gemacht und da gibt es so schöne Stände.«
    Meine Mutter besucht eigentlich keine Weihnachtsmärkte und musste schlucken, aber dann versprach sie: »Abgemacht, morgen gleich nach meiner Arbeit treffen wir beide uns auf dem Weihnachtsmarkt. Gut

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