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Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Titel: Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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sah sie besorgt an, aber er musste los. »Rufen Sie an, wenn Sie etwas brauchen!«, rief er, während er sich umdrehte und losrannte. Sina rannte neben ihm durch das Schneetreiben.
    Michel hatte riskiert, dass sie McSniff erst nach der Schließungszeit in der Huta abholen würden. Extra wegen Mama! Sonst war Sinas Vater immer superpünktlich. Wenn er uns irgendwo abholte, dann mussten wir immer auf die Minute pünktlich sein. Dass er sich jetzt verspäten würde, lag das daran, dass er Mama mehr als nett fand? Oder lag es nur daran, dass Mama bestohlen worden war? Das hätte ich an diesem Abend zu gerne gewusst.

Noch etwas wussten wir am nächsten Schultag nicht: Von wem stammte der Zettel, der nach der großen Pause an Sinas Schultasche hing? Er war völlig peinlich: Sei mein Weihnachtsengel, das wünscht sich dein Bengel , stand in einer unordentlichen Handschrift darauf. Das konnte nur ein Junge gewesen sein. Aber welcher? Jemand aus dem Chor, der wusste, dass Sina und ich als Weihnachtsengel auftreten würden? Oder vielleicht jemand aus der Parallelklasse? Auf alle Fälle jemand, der unerkannt bleiben wollte. So ein Feigling! Dann konnte man genauso gut keinen Zettel schreiben, fand ich.
    Sina ging damit zum Papierkorb neben der Tafel und riss den Zettel in kleine Fetzen. Ich konnte sie verstehen, so einen Zettel wollte ich auch nicht zwischen meinen Schulsachen liegen haben. Sonst würde ihn noch unser Mathelehrer einsammeln und ihn laut vorlesen.
    Als Sina zu unserem Platz zurückkam, sagte ich leise zu ihr: »Wenn wir Mädchen von der Venus sind, dann sind Jungs vom Planeten Null-check.«
    Sina grinste und dann sah sie mich plötzlich an. »Grete, wir müssen unbedingt noch unsere Weihnachtswunschzettel schreiben oder hast du das schon gemacht?«, rief sie, als sei das super interessant. Gespannt schaute sie mich an.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ne, habe ich noch nicht und einen Wunschzettel für Christkind zu schreiben, also, das ist inzwischen doch ziemlich öde.«
    Sina lächelte wissend. »Warte es ab! Ich habe nachgedacht. Mit unserem Weihnachtswunschzettel werden wir unsere Eltern ins Netz befördern«, erklärte sie, während sie eine neue Patrone in ihren Füller schraubte. Dann begann der Matheunterricht, und weil mich Herr Theilmann auf dem Kieker hat, musste ich bis nach der Schule warten, bis ich in Sinas Zimmer ihren Plan hörte.
    »Natürlich können wir nicht so platt in den Wunschzettel schreiben, dass wir uns eine gemeinsame Familie wünschen«, sagte meine ABF und schaltete ihre Schreibtischlampe an. »Wir wollen ja unsere Eltern nicht unter Druck setzen. Denn das wäre beim Verlieben ganz verkehrt. Aber wir werden sie damit auf die richtige Spur bringen.«
    »Aha.« Ich nickte, obwohl ich gar nichts verstand. Aber ich wollte vor meiner ABF nicht wirken wie ein dummes Kind und zog meinen Stuhl an ihren Schreibtisch heran.
    »Ich habe mir das so gedacht«, sagte Sina, und ihre Augen strahlten. »Wie ist das? Wir beide wünschen uns, die Weihnachtstage mit unseren Eltern in ein und derselben verschneiten Berghütte in den Alpen zu verbringen. Verstehst du? Eine Auszeit vom stressigen Alltag, so wie es in deinem Artikel stand.« Sie nahm ein Blatt hervor und legte es vor mich auf den Tisch. »Damit das auch klappt, kleben wir gleich Fotos von der Hütte dazu und schreiben vor allem den Buchungslink auf.«
    »Das ist ja genial«, rief ich begeistert.
    Sina nickte. »Wir überlassen nichts dem Zufall.« Schon klappte sie ihren Laptop auf und tippte Berghütte + mieten ein. Es dauerte ein paar Sekunden und wir hatten verschiedene Portale mit Berghütten. Nun gaben wir unter »Suche« die Weihnachtstage an und klickten. Schon hatten wir einige Berghütten zur Auswahl, die noch freie Plätze über Weihnachten hatten.
    Wir sahen uns alle an und entschieden uns für eine kleine mit süßer, rotweiß karierter Bettwäsche, die nicht zu teuer war und die man nur mit der Seilbahn erreichte. Vor allem gab es dort keinen Strom. Es wurde mit dem Kaminfeuer geheizt und die Dusche funktionierte mit einer Solaranalage, das würde Mama bestimmt toll finden.
    »Es wird total romantisch sein, so tief eingeschneit in den Bergen Weihnachten zu feiern«, sagte ich. Sina nickte und von dieser Berghütte druckte sie uns zweimal Bilder aus. Die schnitten wir aus und jede von uns klebte sie auf ihren Wunschzettel.
    Jetzt fehlte nur noch der Text. Ich kaute an meinem Stift. »Was genau schreiben wir denn?«, fragte ich

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