Tausche Traumprinz gegen Pizza
durch die Gegend fahren, und hielt die Tür auf.
»Ich geh vorne hin!«, nuschelte ich, quetschte mich und den Herzluftballon, der an mir hing wie eine Klette, ins Auto und tatsächlich konnte James mir mit seinem Aufladegerät weiterhelfen.
Während ich mein Handy anschloss, fuhr er los und Emilio erzählte Konstantin, wie gespannt er auf sein neues Zimmer war und wie sehr er sich über den Austausch gefreut hatte, mal was anderes, und er wollte schon immer mal nach Deutschland.
Mein Handy funktionierte sofort wieder, ich beugte mich nach vorne, möglichst weit weg von den Jungs, und klingelte Lola an.
Es tutete ewig und ich war gerade dabei, vollkommen verrückt zu werden, da ging sie endlich dran.
»Hallo?«
»Was heißt alles klar?«
Lola war eine Zeit lang still, dann seufzte sie und sagte: »Alles klar heißt, wir haben uns geküsst!«
Mir lief ein Schauer den Rücken runter, während meine Wangen gleichzeitig anfingen zu glühen. Heiß und kalt, alles aus.
»Bist du sicher?«, presste ich hervor.
Lola lachte auf. »Natürlich. Er kann das ziemlich gut, das muss man ihm lassen. Und wollte gar nicht mehr aufhören! Aber ich hab dann irgendwann gedacht, Lola, das kannst du nicht machen …!«
Ich drückte sie weg. Starrte das Handy an. Mein Herz raste und mir wurde von einem Moment auf den anderen kotzübel.
»Hier, das ist die älteste Kirche der Stadt und sie bildet quasi den Eingang zur Prachtstraße. Hier sind die teuren Läden, Gucci und so, da kannst du alles kriegen, wenn du Geld hast!« Konstantins Stimme, die Emilio die Stadt erklärte, kam von ganz weit weg, dumpf und als würde er langsamer sprechen als sonst.
»Wir haben uns geküsst … kann das ziemlich gut …!«, dröhnte es in meinem Kopf, während meine verliebte Welt zusammenbrach.
»Da geht auch immer der große Karnevalszug lang, weißt du, was Karneval ist?«
»Anhalten!«, presste ich hervor.
James schaute mich verwundert an und Konstantin beugte sich sofort zu mir vor und legte seine Hand auf meine Schulter. »Tula, was ist los?«
Ich schüttelte seine Hand weg. »Anhalten bitte! Sofort!«
James schaute zu Konstantin, als würde er nur auf ihn hören, und der rutschte noch ein Stück weiter zu mir vor. »Tula, was ist …?«
»Anhalten!«, schrie ich und James trat endlich in die Bremse, allerdings so abrupt, dass das Auto hinter ihm beinahe in ihn hineingefahren wäre und laut hupte.
Ich schnappte mir meine Tasche, sprang aus dem Wagen, knallte die Tür zu und rannte los. Ich wollte nur weg. Weg von diesem Menschen, der mich so verletzt hatte. Ich versuchte noch im Laufen, seinen verlogenen Luftballon von meinem Handgelenk zu zerren, aber er war zu fest und so musste ich ihn mitnehmen.
»Tula, warte, hey …!« Konstantin war auch ausgestiegen und rannte hinter mir her.
»Lass mich in Ruhe!«
»Bleib stehen und sag mir, was los ist!«
Ich rannte nur noch schneller, rempelte Leute zur Seite, aber Konstantin war besser in Form und drohte, mich einzuholen.
»Betrüger!«, schrie ich ihm zu und rettete mich in einen der Edelläden, nur weg. Plötzlich war es ganz still um mich und eine elegante Frau steuerte auf mich zu. Ich schaute mich keuchend um, zerrte irgendein sehr kleines Röckchen von einem Kleiderständer und verschwand damit in einer der Umkleidekabinen.
»Fräulein, also, ist das denn Ihre Größe?« Die Verkäuferin stöckelte hinter mir her.
»Ja, ich probier das mal, danke!«, sagte ich schnell, ließ mich auf den Stuhl fallen, der hier bereitstand, und vergrub mein Gesicht in den Händen. Er hatte sie geküsst! Er hatte es einfach getan und mich dann noch die ganze Zeit umturtelt, belogen und betrogen.
»Ich suche ein Mädchen mit einem Herzluftballon. Sie ist doch hier reingelaufen?« Konstantin.
Eilig zog ich den Luftballon zu mir runter und riss mir die Klamotten vom Leib, sodass ich nur noch in Unterwäsche dastand.
»Ihre Freundin ist in der Umkleide!«
»Ich bin nicht seine Freundin!«, schrie ich nach draußen und Konstantin machte einfach die Schwingtür auf.
»Aaaaah!«, schrie ich. »Unverschämtheit!«
Und da dachte die Verkäuferin wohl, sie müsste mich beschützen, weil ich ja nichts anhatte, schob den vollkommen verblüfften Konstantin zur Seite und klappte die Tür wieder zu.
»Entschuldigung, aber das können Sie doch nicht einfach machen!«
Ich hörte Konstantin deutlich nach Luft schnappen. »Hören Sie, das da drin ist meine Freundin, die aus irgendeinem Grund, der mir
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