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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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konnte er aber nicht glaubwürdig erklären«, warf Fredrika ein.
    Alex murmelte etwas Unhörbares und sah sie dann scharf an. » Solltest du nicht eigentlich mal heimgehen?«
    Sie winkte ab. » Ein bisschen schaff ich noch.«
    Peder drehte an seiner Uhr und sah verlegen aus.
    » Musst du weg?«, fragte Alex.
    Peder sah zerknirscht aus. » Eigentlich hatte ich vor, mit Ylva und den Jungs zu Abend zu essen, aber …«
    » Dann hau ab«, sagte Alex ein wenig zu barsch, sodass Peder zusammenfuhr. » Fahr nach Hause, und iss mit deiner Familie. Ich rufe an, wenn wir dich hier wieder brauchen.«
    Mit raschen Schritten eilte Peder aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    Zwei Sekunden später öffnete er sie wieder: » Danke.«
    » Können wir denn jetzt mit Sicherheit sagen, warum Jakob Ahlbin sterben musste?«, fragte Joar.
    » Nein«, antwortete Fredrika, während Alex im selben Moment Ja sagte.
    Sie sahen einander erstaunt an.
    » Es ist ganz genau, wie du mal gesagt hast: um ihn zum Schweigen zu bringen«, erklärte Alex leicht verärgert und sah Fredrika direkt an, die den Kopf schüttelte. » Die Frage ist doch nur, von wem.«
    » Aber was ist mit Marja?«, wandte sie ein. » Warum musste auch sie sterben? Gehen wir denn davon aus, dass sie ein Teil von Vintermans Netzwerk war?«
    Alex sah mitgenommen aus. In Zusammenarbeit mit der Kripo hatte er umgehend den Antrag auf Observation von Ragnar Vinterman gestellt. Er wollte sichergehen, dass Vinterman nicht die Flucht ergriff, sowie er erfuhr, dass die Polizei Sven Ljung zum Verhör geholt hatte.
    » Vielleicht war es ja nicht geplant, dass auch sie stirbt«, sagte Alex verhalten.
    Fredrika presste die Lippen zusammen und schwieg.
    » Okay, fangen wir also noch mal von vorne an«, sagte Joar mit fester Stimme. » Wer könnte ein Motiv haben, Jakob Ahlbin zu ermorden – oder wahlweise Jakob und Marja Ahlbin?«
    » Entweder Vintermans Netzwerk oder eine von den Töchtern«, stellte Fredrika fest.
    » Du meinst Karolina?«, fragte Alex.
    » Nein, solange Johannas Version nicht verifiziert wurde, meine ich beide.«
    » Okay …«, begann Alex, wurde aber von Ellen Lind unterbrochen, die an die Tür zum Besprechungsraum klopfte.
    » Entschuldigung«, sagte sie, » aber hier kam gerade ein Fax von der Polizei in Thailand.«
    Alex nahm es entgegen und überflog das Papier. Sorge überschattete seine Miene.
    » Verdammter Mist! Die thailändischen Behörden sind sich fast sicher, dass Karolina Ahlbin gestern Abend Bangkok per Direktflug nach Stockholm verlassen hat. Sie muss mit einem falschen Pass gereist sein. Ein Schlepper, gegen den gestern der Zugriff erfolgt ist, hat sie verpfiffen.«
    Jetzt machte sich Nervosität in der Ermittlergruppe breit.
    » Was bedeutet das für uns?«, fragte Fredrika leise.
    » Dass sie wieder in Schweden ist«, sagte Alex bedrückt. » Und dass sie, ganz gleich, welche Rolle sie in diesem Drama gespielt hat, fürchterlich aufgebracht sein wird. Gott schütze Johanna, wenn sie sie findet.«
    » Teufel auch«, sagte Joar leise.
    » Aber wohin könnte sie sich wenden?«, fragte Fredrika aufgeregt. » Irgendwie ist sie ja jetzt auch ein Flüchtling und wird wegen eines Verbrechens gesucht.«
    Alex sandte ihr einen langen Blick.
    » Wir haben keine andere Wahl, wir müssen sie zur Fahndung ausschreiben. Und sei es nur um ihrer selbst willen.«
    Die Zeit hatte sie eingeholt, man konnte es nicht anders sagen. Sie wusste, dass Sven sich bis zum Schluss gewehrt hatte, die Verantwortung zu übernehmen, die aber nun einmal übernommen werden musste. Deshalb stand Elsie Ljung jetzt resolut vom Küchentisch auf, an dem sie gesessen hatte, seit die Polizei Sven abgeholt hatte, und ging in die Diele hinaus.
    Ich hätte schon vor langer Zeit das Richtige tun sollen, dachte sie verbittert. Aber heißt es nicht, dass es dafür nie zu spät ist?
    Mit etwas Mühe zog sie die dicke Winterjacke über, als ihr Blick auf die Familienfotos fiel, die an der Wand in der Diele hingen. Es hatte sie erstaunt, dass die Polizei nicht weniger als drei Mal in ihrer Wohnung gewesen war und dabei kein einziges Mal Viggo auf den Bildern erkannt hatte. Andererseits war Viggos Gesicht damals, als die Fotos gemacht wurden, auch noch heil gewesen.
    Elsie hätte am liebsten geweint.
    Inzwischen dürften sie seine Rolle kennen, dachte sie, als sie die Mütze aufsetzte. Sie dürften begriffen haben, dass er Teil der ganzen Schrecklichkeiten war, wenn sie vielleicht auch

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