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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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aufhörte zu arbeiten und nur noch zu Hause saß?
    » Haben Sie schon immer so nahe bei den Ahlbins gewohnt?«, fragte sie.
    Elsie und Sven Ljung tauschten einen Blick aus.
    » Doch«, antwortete Sven. » Das haben wir tatsächlich. Früher in Bromma hatten wir ein Haus in ihrer Nachbarschaft, und dann, als die Kinder von zu Hause ausgezogen waren, sind wir innerhalb weniger Jahre nacheinander in die Stadt gezogen. Es war nicht geplant, dass wir wieder so nahe beieinander wohnen würden. Wir haben oft darüber gelacht, wie der Zufall manchmal so spielt.«
    Er verzog den Mund ein wenig, aber das Lächeln erreichte die dunklen Augen nicht.
    Sven Ljung war in jüngeren Jahren bestimmt ein gut aussehender Mann gewesen. Er hatte grobe Züge, ein wenig wie Alex Recht, und graues Haar, das früher vermutlich dunkelbraun gewesen war. Außerdem war er auffallend groß, während seine Frau Elsie viel kleiner war.
    » Woher kannten Sie sich?«, fragte Joar.
    Einmal mehr ließ Joars Stimme Fredrika zusammenzucken. Sie fragte sich, warum. Er schaffte es immer, so ehrlich interessiert an allem zu klingen. Und so korrekt. Langweiliges Elend, hatte sie Peder murmeln hören. Diese Ansicht teilte sie nicht.
    » Aus der Kirche«, antwortete Elsie Ljung mit fester Stimme. » Jakob war, genau wie Sven, Unterpfarrer in der örtlichen Gemeinde, und Marja war Kantorin. Ich selbst war Diakonin.«
    » Das heißt, Sie haben in derselben Gemeinde gearbeitet. Wie lange denn?«
    » Fast zwanzig Jahre lang«, erklärte Sven Ljung mit Stolz in der Stimme. » Elsie und ich waren zuvor in Karlstad im Dienst gewesen und sind dann nach Stockholm gezogen, als die Kinder in die Oberschule kamen.«
    » Ihre Kinder hatten also auch miteinander zu tun?«, fragte Fredrika.
    » Nein«, erwiderte Elsie Ljung und vermied aus irgendeinem Grund, ihren Mann anzusehen, » das kann man so nicht sagen. Die beiden Mädchen von Marja und Jakob waren etwas jünger als unsere Jungs, sodass sie nie zusammen in eine Klasse gingen. Natürlich sind sie einander begegnet, wenn wir Familien uns getroffen haben, und manchmal auch in der Kirche. Aber dass sie Freunde gewesen wären? Nein, das kann man nicht behaupten.«
    Warum wohl nicht?, fragte sich Fredrika im Stillen. So viel älter konnten die Jungs doch nicht sein. Sie verfolgte das Thema zunächst nicht weiter, meinte aber zu bemerken, dass Elsie Ljung errötete.
    » Was können Sie uns über Jakob und Marja erzählen?«, fragte Joar und lächelte. » Ich verstehe, dass das alles furchtbar anstrengend für Sie sein muss, und ich weiß auch, dass Sie, ehe wir mit dem Fall betraut wurden, schon mit unseren Kollegen gesprochen haben, aber Fredrika und ich wären trotzdem dankbar, wenn Sie uns ins Bild setzen könnten.«
    Elsie und Sven Ljung nickten beide. Irgendetwas an ihrer Körpersprache störte Fredrika. Sie hatten etwas Steifes und Bedächtiges. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die beiden etwas mit dem, was geschehen war, zu tun hatten, und doch hielten sie mit irgendetwas hinterm Berg. Das hatte man schon gemerkt, noch ehe sie und Joar angefangen hatten, Fragen zu stellen.
    » Jakob und Marja lebten in einer soliden Beziehung«, antwortete Elsie Ljung, » eine richtig gute Ehe. Und sie hatten zwei wunderbare Mädchen, die beide sehr fleißig waren, jedes auf seine Art.«
    Fredrika ertappte sich dabei, wie sie insgeheim die Augen verdrehte. Eine richtig gute Ehe, was war das eigentlich?
    » Wann haben sie sich kennengelernt?«, hakte Joar nach.
    » Ja, das war so«, sagte Elsie. » Er war siebzehn und sie sechzehn. Das empfand man damals fast als Skandal. Doch dann haben sie geheiratet und Kinder bekommen, und dann hatte man schnell vergessen, wie das alles anfing.«
    » Das war natürlich, bevor wir die beiden kannten«, flocht ihr Mann ein. » Wir wissen das nur aus den Erzählungen von Jakob und Marja.«
    » Waren Sie eng befreundet?«, fragte Fredrika vorsichtig. Sie merkte sogleich, dass sie einen Volltreffer gelandet hatte. Sven und Elsie Ljung wanden sich.
    » Wir waren enge Freunde, doch, das waren wir«, sagte Sven. » Ich meine, zum Beispiel hatte jeder von uns einen Schlüssel zur Wohnung des anderen. Aus praktischen Gründen und weil es schon immer so war, schließlich wohnten wir so nah beieinander.«
    Aber, bemerkte Fredrika. Es gab ein Aber, das herauswollte.
    Sie wartete ab.
    Elsie Ljung war diejenige, die es aussprach. » Früher waren wir enger befreundet«, sagte sie

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