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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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entschieden hatte, die ansonsten ungewöhnlichen Bedingungen zu akzeptieren. Er durfte keiner Menschenseele, noch nicht einmal seiner Familie, erzählen, wohin er ging. Er durfte niemandem gegenüber erwähnen, mit wem er vor seiner Flucht Kontakt gehabt hatte. Und er musste auf Ehre und Glauben versichern, dass er noch niemals in Schweden gewesen war und dass er auch niemanden dort kannte.
    Eigentlich hatte ihm nur die erste Bedingung Probleme bereitet, nämlich dass er seiner Familie gegenüber schweigen sollte. Wie ein Dieb in der Nacht hatte er sich aus seinem Haus von seiner Ehefrau wegschleichen müssen und ganz auf sich allein gestellt die Reise nach Europa und Schweden angetreten.
    Gegen die dritte Bedingung aber hatte er bewusst verstoßen. Er hatte nämlich einen Freund in Schweden, in einer Stadt, die Uppsala hieß, und diesen Freund hatte er diskret über seine bevorstehende Ankunft informiert. Sicherlich wartete der Freund längst auf ihn, obwohl er ihm gleich erklärt hatte, dass es eine Weile dauern könnte, bis sie sich sehen würden.
    Die anderen Schlepper schienen Männer auf der Flucht, so wie Ali einer war, zu verachten. Da kostete es fünf-, wenn nicht zehnmal mehr und das bei schlechteren Bedingungen. Und von Aufenthaltsgenehmigung war da nie die Rede. Ali war sich mehr als deutlich bewusst, wie die Wirklichkeit aussah. Nachdem sie anfangs fast jedem irakischen Asylsuchenden eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt hatten, lehnten die schwedischen Einwanderungsbehörden inzwischen fast siebzig Prozent der Anträge ab. Wenn man abgelehnt worden war, konnte man zwar dagegen klagen. Der Prozess, der über den endgültigen Bescheid entschied, konnte Jahre dauern. Und wenn man verlor, musste man in den Untergrund gehen, damit die Behörden einen nicht abschieben konnten.
    Etwas Schlimmeres konnte er sich gar nicht vorstellen. Schon der Gedanke, so lange von seiner Frau Nadia getrennt zu sein, nahm ihm den Atem.
    Deshalb nickte er eifrig, als der Mann jetzt von Leistungen und Gegenleistungen sprach und von der Notwendigkeit, Alis Aufenthalt zu finanzieren.
    » Was soll ich tun?«, fragte er erneut.
    Der Mann sah Ali lange schweigend an. Dann beugte er sich vor und eröffnete ihm, was er würde tun müssen.

Früher einmal war alles anders gewesen. Alex Recht war jung und neu bei der Polizei gewesen und hatte sich schnell als ein besonders vielversprechender Name etabliert. Nach nur wenigen Jahren im Streifendienst war er auf die Ermittlerseite versetzt worden und seither dort geblieben. Meist ging es ihm dort ziemlich gut.
    Die Idee, ihn innerhalb der Stockholmer Polizei ein Sonderermittlerteam aus handverlesenen Mitarbeitern führen zu lassen, war nicht von ihm selbst gekommen; er war sogar zunächst skeptisch gewesen. Er hatte vorausgesehen, dass umfangreiche und verwickelte Ermittlungen auf seinem Schreibtisch landen würden, während er immer zu wenig Leute dafür zur Verfügung haben würde. Und in den Zeiten zwischen den Ermittlungen würde es wahrscheinlich zu wenig zu tun geben.
    Und genau so war es gekommen. Nach der aufreibenden Ermittlung im Fall von Lilian Sebastianssons Verschwinden und Tod waren die Aufträge in unregelmäßigen Abständen gekommen. Die einleitenden Worte waren immer die gleichen gewesen: » Alex, könnte dein Team sich das hier mal ansehen?«
    Manchmal stellten sich die Fälle wirklich als so ungewöhnlich heraus, wie man vermutet hatte. Dann wieder gab es keinen logisch begreifbaren Grund, warum ausgerechnet Alex und seine Mitarbeiter sich damit befassen sollten.
    Derzeit lagen zwei Fälle vor ihm – zum einen die erschossenen Eheleute Ahlbin, zum anderen der Mann, der vor der Universität überfahren worden war. Als er die Besprechung in der Löwengrube eröffnete, hatte Alex sich bereits entschieden. Wenn es Fredrika nicht gelungen war, in letzterem Fall überzeugende Neuigkeiten zutage zu fördern, würde er ihn seinen Kollegen von der Polizei Norrmalm zurückübertragen.
    Alex seufzte verbittert. Die Falte auf seiner Stirn wurde zusehends zu einer Dauereinrichtung, und angesichts dessen war er sich gar nicht mehr so sicher, ob es ihm in seinem Job wirklich immer noch gut ging.
    » So, dann sind ja alle da«, sagte er mit lauter Stimme und brachte damit die Anwesenden dazu, sich am Tisch niederzulassen.
    Es waren wie immer wenige. Fredrika, Joar und Ellen. Peder fehlte. Alex zog es vor, das nicht zu kommentieren.
    » Aber Peder …«, begann Ellen.
    » Der kommt

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