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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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irgendwelche konkreten Hinweise darauf, dass Jakob Ahlbin mit dieser Gruppe in einem Konflikt stand?«
    » Danach suchen wir noch«, antwortete Peder. » Vielleicht kann Fredrika berichten, wo wir diesbezüglich stehen.«
    Fredrika richtete sich auf, als ihr Name fiel, und begann wie üblich damit, dass sie ihre Notizen sichtete. Alex unterdrückte ein Lächeln, um nicht den Eindruck zu erwecken, er mache sich über sie lustig. Immer diese Marotte mit dem Notizbuch!
    » Jakob Ahlbin ist hauptsächlich in zwei Zusammenhängen aufgetreten, bei denen er die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.« Sie berichtete, dass Jakob eine Flüchtlingsfamilie in seiner Kirchengemeinde aufgenommen hatte, um sie vor der Abschiebung zu schützen. » Und dann war da noch die Sache mit der Unterstützergruppe für Neonazi-Aussteiger«, fuhr sie fort. » Ich habe mit dem Leiter der Gruppe, Agne Nilsson, Kontakt aufgenommen. Er schien sehr mitgenommen über Ahlbins Tod und möchte morgen Vormittag herkommen und darüber reden.«
    » Habt ihr auch über die Drohmails geredet, die Jakob bekommen hat? Wusste er davon?«, fragte Alex.
    » Ja, er wusste davon«, antwortete Fredrika. » Doch keiner von ihnen hatte die Drohungen ernst genommen. Sie wussten schließlich alle, dass ihre Arbeit einer ganzen Reihe von Leuten gegen den Strich ging. Außerdem dachte Agne, die E-Mails hätten aufgehört …«
    Alex sah erstaunt aus.
    » Wieso dachte er das?«, fragte Peder.
    » Weil sie erst vorige Woche über die Sache gesprochen hatten, und da behauptete Jakob, dass er keine E-Mails mehr bekommen hätte.«
    Peder blätterte in seinen Unterlagen. » Das stimmt doch nicht«, sagte er schließlich. » Er hat in den letzten zwei Wochen seines Lebens noch drei weitere E-Mails bekommen.«
    » Seltsam«, meinte Alex. » Das müssen wir morgen bei ihm ansprechen. Außerdem ist seltsam, dass kein anderer von der Bedrohung gewusst zu haben scheint. Sven Ljung nicht, der ihn immerhin gefunden hat, und auch nicht Ragnar Vinterman. Warum hat Jakob sich nicht noch jemand anderem anvertraut?«
    Joar legte den Kopf schief. » Das muss nicht unbedingt seltsam sein«, sagte er langsam. » Nicht, wenn Jakob die E-Mails selbst nicht ernst nahm. Vielleicht war so etwas schon einmal vorgekommen, als er an anderen Fällen arbeitete.«
    » Gab es denn noch irgendwelche anderen Drohmails in seinem Eingangsordner?«, fragte Alex.
    Peder schüttelte den Kopf. » Nein, aber das heißt natürlich nicht, dass er keine bekommen hat. Vielleicht hat er sie nur nicht gespeichert.«
    Alex warf einen Blick auf die Uhr. » Okay«, sagte er. » Wir wissen immer noch nicht, ob die Bedrohung in dem Zusammenhang eine Rolle spielt, aber wir können die Information definitiv nicht abschreiben, ehe wir mit dieser Unterstützergruppe und natürlich mit Tony Svensson gesprochen haben. Ich möchte einen Einzelverbindungsnachweis zu und von allen Nummern, mit denen Jakob Ahlbin Kontakt hatte. Seht nach, ob dieser Tony Svensson ihn vielleicht auch angerufen hat. Dann gehen wir zum Staatsanwalt und bitten darum, ihn vernehmen zu dürfen. Gibt es noch etwas anderes in diesem Fall, was wir jetzt angehen sollten?«
    Peder zögerte, hob dann aber die Hand. » In einer der letzten E-Mails wurde Hiob genannt, die biblische Figur«, sagte er, führte aus, was es mit Hiob auf sich hatte – und kam sich plötzlich sehr oberlehrerhaft vor.
    Doch Alex hatte längst aufgehorcht. » Interessant«, sagte er, » was meinen die anderen?«
    Joar rutschte auf seinem Stuhl hin und her. » Vielleicht ist Tony Svensson einfach nur nicht entgangen, dass er einem Pfarrer schrieb«, sagte er. Die Provokation verfehlte nicht ihre Wirkung bei Peder.
    » Aber kann man von jemandem wie Tony Svensson wirklich erwarten, dass er weiß, wer Hiob ist?«, ging Fredrika dazwischen. » Sollte man nicht vor allem darüber nachdenken?«
    » Wie meinst du das?«, fragte Alex.
    » Ich meine es, genau wie ich es sage. Es scheint mir nicht gerade naheliegend, dass ausgerechnet jemand wie Tony Svensson Namen aus der Bibel zitiert und dass es dann auch noch in den Zusammenhang passt …«
    Alex sah peinlich berührt aus. » Ich muss gestehen, dass mir die Figur Hiob bislang auch nicht vertraut war.«
    Fredrika lächelte, sagte aber nichts.
    » Gibt es eigentlich etwas Neues zur Tochter Johanna?«, fragte Alex, um das Thema zu wechseln. » Es scheint immer dringender, sie zu finden, vor allem nach unserem Besuch auf Ekerö.«
    Niemand

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