Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
völlig allein?«
    »Warum gehst du nicht einfach hin und lieferst uns einen Bericht über deine Beobachtungen?« fragte Hiim ihn.
    »Ich möchte mich nicht alleine auf den Weg machen. Es ist eine schwierige, anstrengende Fahrt über die Bergkette, vielleicht sogar lebensgefährlich. Wenn wir alle zusammen losziehen...«
    »Ich halte Schwierigkeiten und Gefahr nicht für eine angemessene Herausforderung«, sprühte Hiim. »Mir erscheint es irrwitzig, mein bequemes Leben in einer solchen Weise aufs Spiel zu setzen.«
    Doch Heem stellte fest, daß er mit Hoom übereinstimmte. »Von einem Marsch hinauf in die Berge oder von einer drastischen Veränderung der herrschenden Verhältnisse bin ich nicht gerade begeistert«, versprühte er seine Meinung. »Jedoch erlahmt mein Geist und schrumpft ohne entsprechende Herausforderung an seine Leistungsfähigkeit ein. Mir ist mein Geist mehr wert als meine Bequemlichkeit. Deshalb werde ich gemeinsam mit Hoom die Reise in die Berge antreten.«
    Hoom war momentan kaum ansprühbar, mußte er doch zu seiner Verlegenheit feststellen, daß ihm ausgerechnet von demjenigen Unterstützung widerfuhr, dem er so übel mitgespielt hatte. Es war Haam, der als nächster sprühte. »Auch ich bin begierig, den Lebensraum auszuweiten, jedoch habe ich keine Lust, mich der Mühe einer so strapaziösen Reise zu unterziehen. Ich würde mitmachen, wenn ich eine einfachere Reiseart fände.
    »Macht's doch richtig einfach«, spottete Hiim. »Benutzt einen Flachsegler.«
    Eine allgemeine Heiterkeit wurde versprüht. Der Flachsegler war ein Monstrum, dessen Biologie ihrer eigenen ähnlich war. Diese Rasse gewann ihre Energie aus der Luft, indem sie Wasserstoff mit Sauerstoff verband, wobei Wasser entstand. Jedoch unterschied sich die weitere Nutzung des Wassers. Anstatt den Wasserrest durch Düsenorgane unter hohem Druck auszustoßen und sich mit diesem Antrieb über Land oder durch die Flüsse fortzubewegen, verwendete der Flachsegler die Düsen dazu, sich auf den Wasserstrahlen reitend ein kleines Stück in die Luft zu erheben. Dazu war eine große Menge Energie notwendig. Tatsächlich war der Druck der Düsenstrahlen so groß und die Hitze der chemischen Umwandlung so hoch, daß große Mengen der ausgestoßenen Materie gasförmig waren. Wasser dehnte sich enorm aus, wenn es verdampft wurde, so daß das Volumen der ausgestoßenen Materie weitaus größer war als das der eingenommenen. Heißer Wasserdampf zischte herab, ballte sich zu lästigen Wolken, kondensierte, sobald er sich abkühlte, und bedeckte die gesamte Umgebung. Die schlauen HydrOs hielten sich von den Flachseglern tunlichst fern!
    Hoom griff jedoch diese verwegene Idee auf. »Warum nicht?« fragte er. »Die obere Fläche des Seglers, wo die Luftansaugöffnungen sind, ist kühl genug. Sie vertieft sich zur Mitte hin. Dort fänden wir einen sicheren Platz...«
    Es wäre durchaus möglich! Ihr analytischer Verstand überdachte den Vorschlag. Fast gleichzeitig wurden Gegenargumente laut. »Wie sollen wir das Ding lenken?« fragte Haam.
    »Und wie kommen wir rauf - oder runter?« hakte Heem nach.
    Hoom sah sich plötzlich der Notwendigkeit gegenüber, eine Idee zu verteidigen, die nicht von ihm stammte, denn sollte man tatsächlich einen Flachsegler einspannen können, dann würde der sie bestimmt zügig überall hinbringen - sogar über den Berg. Wenn es ihm gelänge, die Verwendungsfähigkeit des Flachseglers überzeugend darzustellen, dann könnte er seine Gefährten auch dazu bewegen, ihn auf seiner Reise zu begleiten. »Der Segler ist dumm. Wenn er sich bedrängt fühlt, dann ergreift er die Flucht. Wir könnten ihn also mit unseren Nadelstrahlen an der unserer Wunschrichtung gegenüberliegenden Seite piesacken, und schon würde er sein Heil in der Flucht suchen - und uns davontragen.«
    Sie dachten nach, ließen sich diese Möglichkeit durch den Kopf gehen.
    »Und was das Besteigen angeht«, sprühte Hoom aufgeregt, »der Segler taucht unter, um zu baden, denn auf der oberen Seite hat er keine Düsen, und die Sonne trocknet diesen Teil seines Körpers aus. Deshalb muß er sich regelmäßig rundum mit Wasser benetzen. Wir brauchen uns an einem der Badeplätze nur auf die Lauer zu legen und dann auf eines der Ungeheuer hinaufzurollen, sobald es untertaucht. Um abzusteigen, brauchen wir den Segler nur an einen Abhang zu dirigieren und an der höheren Seite hinunterzurollen. Da der Flachsegler stets eine horizontale Haltung beibehält, ist der

Weitere Kostenlose Bücher