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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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schnellsten Reisenden im Segment Tausendstern«, sprühte Heem mit einem gewissen Rassenstolz. »Aber der Traktor hat mir geholfen, die nötige Höhe zu erreichen, um effizient rollen zu können. Ich würde nur sehr langsam vorankommen, wenn ich einen langen Berghang hinaufrollen müßte.«
    Sie kamen an einem liegengebliebenen Traktor vorbei. Er gab den Geschmack von Squam ab, war jedoch leer. Der Squam war mit eigener Kraft weitergeglitten und konnte nicht allzuweit voraus sein. »Ich glaube, daß wir sehr bald einen anderen Teilnehmer des Rennens überholen werden«, bemerkte Jessica. »Halte dich nicht damit auf, mit ihm zu streiten. Wir haben deine Sehkraft noch nicht so gut koordiniert, als daß du es mit einem Squam aufnehmen könntest.«
    »Du scheinst mich für einen streitsüchtigen Männlichen zu halten.«
    »Natürlich tue ich das. Männlich und streitsüchtig sind doch fast identische Begriffe.«
    Er nadelte sie mit einer Düse, die kaum mehr als ein Kitzeln hervorrief, und sie stieß einen kleinen Schrei aus, der keine Nerven erschütterte. Es war alles wieder normal.
    Sie rollten weiter den Weg entlang. Wenig später überholten sie den Squam, der mit recht gutem Tempo einen Hang hinaufglitt, jedoch nicht Heems akkumulierte Geschwindigkeit erreichen konnte. In Befolgung von Jessicas Anweisung hielt Heem sich nicht mit ihm auf. Er sprühte nicht einmal eine beleidigende Nadel auf die Kreatur, als er vorbeirollte. Dies war schließlich nicht Schlängelschreck, und es lag ein gewißer, wenn auch beschränkter Wahrheitsgehalt in Jessicas Ansicht von Unterschieden zwischen Individuen.
    »Beschränkter Wahrheitsgehalt?«
    Doch kurze Zeit später mußte er stoppen. Ein weiterer Traktor war auf dem Weg liegengeblieben - und der Weg hörte ein kleines Stück weiter auf. Heem schmeckte und Jessica sah voraus, doch keiner von ihnen konnte eine Fortsetzung des Weges erkennen. Er endete vor einer massiven Steinwand.
    »Diese Bergkette ist höher und steiler, als die Karte es angibt«, sprühte Heem.
    Ein Erb stand neben dem Traktor und schien die Lage abzuschätzen. Er hatte eine Karte, und Heem erkannte an dem Geschmacksmuster, daß er auf die Karte starrte. Die Lichtrezeptoren des Erb befanden sich an dünnen Stielen in der Mitte seiner Blüte; wenn er seine Blütenblätter zusammenfaltete, um damit etwas zu bohren, waren seine optischen Organe geschützt, sein Sehvermögen jedoch beschränkt. Jetzt waren seine Blütenblätter weit ausgefächert und rotierten langsam.
    Heem hatte seine Karte natürlich nicht mitgebracht, sie jedoch recht gut in der Erinnerung behalten. HydrOs mußten nur selten irgend etwas mit sich nehmen, da sie weder Nahrung noch Schutz brauchten wie andere Spezies, und weil sie das meiste dessen, was sie brauchten, in ihrem Gedächtnis behielten. Nur bei besonderen Gelegenheiten, wie beim Umfüllen von Treibstoff von einem Traktor zum anderen, mußten HydrOs jemals etwas transportieren - und bei diesem erst kurz zurückliegenden Fall hatte die Winde des Traktors diese Arbeit erledigt. Heems Erinnerungskarte sagte ihm, daß der Weg sich hier in gerader Richtung fortsetzte. Offensichtlich war der Erb genauso verwirrt.
    »Ich habe den Eindruck, daß irgend jemand bei der Wettkampfbehörde ganz sicher gehen wollte, daß keiner der Traktoren die ganze Strecke bis zum Ahnen-Fundort schafft«, sagte Jessica. »Sie wollten dieses Rennen zu einer wirklichen Herausforderung machen, also haben sie uns einige Überraschungen in den Weg gelegt.« »Ich könnte diesen Berg übersteigen«, sprühte Heem. »Doch das würde so viel Zeit kosten, daß ich das Rennen bestimmt verliere. Es wäre besser gewesen, eine Route zu wählen, die am Flußufer endet.«
    »Wenn wir es nur gewußt hätten«, stimmte Jessica zu. »HydrOs können unter Wasser rollen, nicht wahr? Und Wasserstoff aus Blasen im Wasser ziehen? Pech gehabt.«
    Heem überlegte. »Wir haben früher mit einem Squam zusammengearbeitet, um die Lavastrecke überwinden zu können. Ich frage mich, ob es möglich wäre, mit einem Erb zu kooperieren - und was wir dadurch gewinnen könnten, «
    »Heem, du entwickelst einen erstaunlichen Liberalismus! Aber ja: sie haben echtes Sehvermögen, nicht wahr? Und sie können Dinge aufbohren. Ich denke schon, daß wir von diesen Fähigkeiten profitieren könnten.«
    »Aber Erbs hassen HydrOs.«
    »Das läßt sich leicht regeln. Laßt die Transferer die Verhandlung führen. Dies soll doch kein Wettkampf gegen Erbs oder

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