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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Squam.
    »Eins tut es auch«, versicherte Heem. »Aber da sind die Löcher, die Windblume gebohrt hat. Es wäre sicher besser, beide zu verwenden, gegeneinander versetzt, so daß die Löcher bedeckt sind. Die Gitter müssen festgehalten werden, bis der Wasserdruck hinter ihnen stark genug ist.«
    »Und wenn das geschieht, wird der Druck vor ihnen absinken«, sagte Sickh. »Vielleicht ist dann dort Luft vorhanden.«
    »Es befindet sich schon jetzt eine Luftblase im Ventil«, erinnerte sich Heem. »Eingefangen von der Engstelle der Röhre. Die Luft ist brauchbar; ich habe sie geschmeckt.«
    Sie sprachen eilig die Einzelheiten ab und machten sich an die Arbeit. Windblume hob und trug die Gitter langsam zu dem Ventil und lehnte sie dagegen. Dann zog sie Sickh an dem Seil heran - genaugenommen wurde das Seil von dem Erb nur verankert und die Strömung trieb den Squam zu ihr. Sickh half Windblume, die beiden Gitter genau einzupassen, packte sie dann mit ihren Scheren und hielt sie fest. Dabei reckte sie ihr Atmungsorgan in die Luftblase. Windblume grub ihre Wurzeln fest in die Sedimente des Bodens, schlang ihre oberen Triebe um die Gitterstangen und hielt sie aufrechtstehend fest. Und Heem breitete seinen Körper flach aus, machte ihn zu einer dünnen, weiten Scheibe auf den Gittern und verhinderte so den Abfluß des Wassers.
    Sofort stieg der Wasserdruck an. Es herrschte an dieser Stelle eine spürbare Strömung, die anzeigte, daß erhebliche Wassermengen hindurchflossen. Jetzt staute sich dieses Wasser auf, drang allmählich in den Tunnel ein. Da dessen Boden nur geringfügig anstieg, reichte schon eine geringe Anhebung des Wasserspiegels aus, um eine weite Tunnelstrecke zu überfluten. Aber wie weit mußte das Wasser vordringen, um alle Ratten zu vertreiben? Und wenn es sich statt dessen in Richtung der großen Zentralhöhle ergoß, würden sie ihren Tunnel nie räumen können. Sie konnten nur hoffen, daß die schmale Passage vor ihnen tiefer lag als die hinter ihnen liegende. Heem hielt das für wahrscheinlich.
    »Wir müssen eine Weile warten, denke ich«, sagte der Squam. »Wollen wir uns die Zeit durch ein Gespräch verkürzen? Wenn du, Heem, in der Lage bist, von deiner trockenen Seite aus zu sprühen, und du, Windblume, eins deiner Blütenblätter hier hindurchsteckst... «
    Sie schafften es. Der Erb streckte ein Blütenblatt durch einen Spalt zwischen Gitter und Rohrwand, und Heem versiegelte den Rest der Öffnung mit seinem Körper. Sie waren jetzt in physischem Kontakt, doch hatten sie sich daran schon gewöhnt.
    »Ich würde gerne wissen, Heem, wie deine Spezies die Raumtechnologie entwickelt hat«, sagte Sickh, einer Standardfrage zur Eröffnung einer Inter-Spezies-Konversation, wie Heem vermutete. »Wir waren, bis uns das Zusammentreffen mit den Intelligenzen anderer Sternsysteme eines besseren belehrte, der Überzeugung, daß es dazu erforderlich sei, eine akkurate Vibrations- und Radiationsperzeption zu besitzen, sowie auch manipulierbare Extremitäten. Aber HydrOs haben keins von beiden. Ich weiß inzwischen, daß ihr recht gut mit Raumschiffen, Traktoren und anderen Geräten umgehen könnt - aber wie wart ihr in der Lage, dies alles zu konstruieren?«
    »Ist das nicht offenkundig?« sprühte Heem überrascht. »Natürlich ist es nicht offenkundig, du Trottel!« sagte Jessica in seinem Inneren. »Wir So- larier stellten uns die gleichen Fragen. Wie konntet ihr wachsen, jagen, Nahrung sammeln oder zubereiten, um nur ein Beispiel zu nennen, wenn ihr keine - oh!«
    Jessicas Kommentar mochte zwar etwas deplaciert gewesen sein, doch lieferte er Heem den Schlüssel für seine Antwort an den Squam. »HydrOs sind nicht mit den Sorgen um Nahrungsaufnahme und Schutz belastet, wie es bei gewissen anderen Spezies der Fall ist«, sprühte er delikat. »Folglich können wir alle unsere Kräfte intellektuellen und taktischen Interessen widmen. Wir sind in der Lage, Objekte von erheblicher Größe zu bewegen, indem wir sie schieben oder rollen, hielten es jedoch für praktischer, Maschinen zu entwickeln, die uns diese groben Arbeiten abnehmen.« »Aber wie habt ihr...«, begann der Squam. Heem stellte fest, daß ihm dies Spaß machte. »Wir geschmacksanalysierten eine Anzahl verschiedener Substanzen und stellten fest, daß einige von ihnen Eigenschaften besaßen, die uns dienlich sein konnten. Wenn wir gewisse Steine mit einer bestimmten Kraft fortdüsten, wurden dadurch in ihnen Spuren elektrischer Ströme freigesetzt,

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