Tausendstern
Katze sei, blieb dann jedoch beim Thema. »Ich bin ein Vertreter der HydrO- Spezies«, sprühte er. »Mein Transferer kommt nicht von Tausendstern. Sie ist Jessica vom Sternsystem Sol im Segment Etamin, körperlich ähnlich den Squam, besitzt jedoch Sehvermögen und ist weiblich.«
Einen Moment herrschte Schweigen. »Habe ich dich nicht richtig verstanden?« fragte Sickh schließlich. »Ich habe vom Segment Etamin in dem kaum bekannten Teil der Galaxis gehört und auch vage von dem Stern Sol in der stellaren Wildnis. Aber ich war sicher, daß du ein Männlicher bist.«
»Es ist ungewöhnlich«, sprühte Heem, »doch wir haben hier tatsächlich einen weiblichen Transferer in einem männlichen Wirt.«
»Ungewöhnlich!« schrie der Squam. »Das ist die Untertreibung aller...«
»Wenn es so ist«, blinkte Windblume, »brauche ich dich nicht zu fürchten. Eine Weibliche, die sehen kann...«
»Das ist weibliche Unlogik«, sprühte Heem. »Typisch auch für meinen Transferer.«
»Sehr gut!« rief Jessica. »Wenn es sie beruhigt, wollen wir zufrieden sein!«
Sickh war ernsthafter. »Erklärt diese bemerkenswerte Kombination deine Verwandlung von der robusten Persönlichkeit von Schiff H- Sechsundsechzig zu dem mitfühlenden Individuum, das für einen meiner Art Hilfe herbeigeholt hat? Mir scheint, als ob sich da ein deutlicher weiblicher Einfluß erkennen ließe.«
»Ich hatte nicht die Absicht, einem von deiner Art zu helfen«, gab Heem zu. »Sie hat mich dazu gedrängt.« »Laß sie mit uns blinken«, bat Windblume. Heem überließ seinen Körper Jessica. Wenn diese Leute glaubten, er hätte sie belogen, und versuchen wollten, ihn mit Hilfe einer weiblichen Unterhaltung zu fangen, würden sie enttäuscht werden.
»Hallo, Mädchen«, sagte Jessica, und dann begannen sie einen fröhlichen Trialog, während Heem ein kleines Nickerchen machte.
Er wurde in die Wirklichkeit zurückgeholt, als jemand eine Frage an ihn richtete. Jessica hatte ihm seinen Körper zurückgegeben. »Steht das Wasser jetzt hoch genug?« fragte der Squam. »Wir dürfen nicht mehr viel Zeit vergeuden, damit die anderen die Fundstätte nicht vor uns erreichen und all unsere Mühe zunichte machen.«
Heem schmeckte das Wasser. »Das Aroma beweist, daß eine erhebliche Menge ehemals trockener Oberfläche jetzt vom Wasser bedeckt ist und viele der kleinen Tiere ertrunken sind. Doch noch mehr scheinen am Leben geblieben zu sein.«
»Laßt uns noch ein wenig länger warten«, rief Sickh. »Das Ungeziefer muß restlos beseitigt werden.«
»Nicht viel länger«, blinkte Windblume. »Ich bin nun schon eine ganze Weile ohne Licht und habe eine Menge Energie verbraucht; ich werde allmählich schwach.«
»Und ich verspüre - ich bitte um Entschuldigung - Hunger«, sagte der Squam. »Doch zum Essen bleibt nicht genug Zeit. Glaubst du also, daß es jetzt sicher ist, das Wasser abzulassen?«
»Sicher? Nein«, erklärte Heem. »Doch dieses Ungeziefer besitzt keine Intelligenz. Die Tiere merken vielleicht nicht, daß das Wasser zurückweicht, und bleiben zurück. Für eine Weile zumindest.«
»Dann wollen wir den Einsatz wagen. Wir werden mit einer Krise anderer Art konfrontiert, wenn wir zu lange warten.«
Die Krise eines hungrigen Squam? Heem zog seinen Körper wieder zusammen und ließ das Wasser durch das Ventil abfließen. Er wollte den Stau so rasch wie möglich aufheben, damit den Ratten weniger Zeit blieb, die Veränderung zu bemerken.
Und es wurde kein sanftes Abfließen. Es bildete sich eine reißende Strömung, die ihre Körper fortzuschwemmen drohte. Heem versuchte, sie einzudämmen, indem er sich wieder ausbreitete, doch es gelang ihm nicht; die Gitter wurden von der Kraft des Wassers bereits beiseite gedrängt, und er mußte sich eiligst von ihnen lösen, um nicht mitgerissen zu werden. Er klammerte sich fest, indem er das Ventil umschloß und auch einen Teil des Erb. Irgend etwas krallte sich schmerzhaft in sein Fleisch, rief eine Geschmackserinnerung an seinen so lange zurückliegenden Kampf mit Schlängelschreck wach. Er versuchte verzweifelt, sich festzuhalten, als die Turbulenzen ihn fortrissen. All ihre Mühen waren umsonst, dachte er, als sie durch das Abflußrohr fortgespült wurden. Wegen eines einzigen Denkfehlers, den er begangen hatte.
»Mach dir keine Vorwürfe, Heem«, sagte Jessica. »Das konnte niemand voraussehen.«
»Aber ich beherrsche die Strömungs-Dynamik. Ich hätte vorsichtiger sein müssen.«
»Wie oft hast du
Weitere Kostenlose Bücher