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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Liebe.«
    »Wir haben versucht, Schlängelschreck zu töten - und nur wir beide sind übriggeblieben. Er ist zu stark für uns.«
    Wahrscheinlich stimmte das. Doch Heem wollte und konnte nicht aufgeben. »Ich bekomme schon heraus, wie ich ihn vernichten kann. Vielleicht geht er an der Verletzung ein, die ich ihm zufügte. Wenn nicht, finde ich sicher einen anderen Weg.«
    »Doch erst müssen wir unsere Saat ins Tal bringen!« Meen war in dieser Hinsicht fast genauso stur wie Moon.
    »Nein! Nicht jetzt, niemals!« »Dann muß ich über den Berg nach Steilfall. Vielleicht ist dein Bruder noch am Leben, so daß er und ich das Tal mit der Saat unseres Lebens erfüllen können.« Und sie rollte davon, um ihren Flachsegler zu suchen.
    Zu Heems Erleichterung kehrte sie nicht zurück. Hätte er sich mit jemand zum Ausbringen der Saat verbinden sollen, so hätte er sich bestimmt für Moon entschieden; ihr schrecklicher Tod erfüllte ihn mit tiefer Verzweiflung. Nun hatte er vor, Rache zu üben. Das war alles, was ihm noch blieb.
    Er beobachtete Schlängelschreck aus dem Versteck im Sumpf. Der Squam erfuhr seine Umgebung geräuschorientiert und nicht geschmacksorientiert, so daß man ihn nicht aufspüren konnte, wenn er sich völlig still verhielt. Es war recht einfach, sich nicht zu rühren, während seine Verbrennungen heilten. Da Heem geschmacksorientiert war, erfuhr er durch die Beschaffenheit der Luft von den Aktivitäten seines Feindes. Deshalb hatte er einen Vorteil - vorerst jedenfalls.
    Schlängelschreck war verwundet worden, daran konnte kein Zweifel bestehen. Er bewegte sich unbeholfen vorwärts und hatte nichts mehr von Moons Leiche gefressen. Dennoch lag in seinen Bewegungen so ein gewisser, bedrohlicher Charme. Seine metallenen Schuppen überlappten sich und gestatteten seinem Körper, sich zu biegen und zu beugen. Er bewegte sich vorwärts, indem er sich von schweren Objekten und Unebenheiten des Bodens abdrückte. Seine drei Gliedmaßen entfaltete er nur, wenn er sie auch einsetzen konnte - zum Bewegen eines Objekts, zum Bedienen der Maschine und zum Abtrennen von Pflanzenteilen.
    Warum hatte ein Lebewesen den Wunsch, Teile von Pflanzen abzuschneiden und sie durch die Maschinen zu jagen? Mußten die Maschinen auch essen? Ein unheimliches, grausiges Geheimnis!
    »Unter anderem begutachten sie die Vegetation. Sie nehmen Proben, analysieren sie, nehmen eine Klassifizierung vor und speichern die Information. Eine Art Umwelt-Forschung vielleicht...«
    Wenn der Squam sich bewegte, bewegten sich seine Schuppen mit und machten ihn nahezu unverwundbar. Doch wenn er seine Gliedmaßen ausfuhr, fehlten an den Stellen, wo sie verborgen gewesen waren, diese Schuppen. Was würde ein Nadelstrahl Wasser wohl bewirken, wenn er ein Gelenk oder einen solchen Spalt traf?
    Der Squam konnte hören, wenn seine Gliedmaßen weggestreckt wurden. Heem hatte eine vage Vorstellung vom Hören: es war eine Art verfeinerte Version seiner Wahrnehmung von Vibrationen. Eine Erschütterung im Untergrund oder in der Luft, die er auf kurze Entfernung wahrnehmen konnte, teilte sich dem Squam auf größere Entfernungen mit. Dieser Sinn erschien im Vergleich mit dem Geschmack als vorrangiger Art und Weise der Wahrnehmung reichlich grob. Wie konnte der Geschmack eines Individuums einer Rasse vom Geschmack eines anderen Vertreters unterschieden werden? Wie könnte man lediglich Schwingungen zur Kommunikation verwenden? Kein Wunder, daß der Squam sich auf Maschinen verließ, um Geschmackseindrücke zu erzeugen!
    Hörte er mit seiner gesamten Körperoberfläche, wie Heem seine Umwelt wahrnahm, indem er die Vibrationen mit seiner Haut spürte? Doch Heems Körper war weich und empfindlich, während Squams Körper eher hart erschien. Demnach hatte die Kreatur wahrscheinlich einen speziellen Sensor, einen Punkt-Empfänger. Wenn Heem diesen fände und ihn mit einem Nadelstrahl traf, vielleicht sogar mit einem heißen...
    Hier, das mußte Heem zugeben, war das Wahrnehmen von Geschmack alles andere als ideal. Mit Hilfe des Geschmacks konnte man die Erscheinungen der Natur in aller Ruhe untersuchen, selbst wenn die Funde von ihren ursprünglichen Standorten entfernt worden waren. Es war jedoch außerordentlich schwierig, etwas eindeutig festzustellen. Dafür müßte er sein Glück mit einem analysierenden Nadelstrahl versuchen und anschließend die Veränderungen festhalten. Er wagte es gar nicht erst, sich Schlängelschreck so weit zu nähern!
    Und dennoch gab

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