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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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krallte sich in Heems Fleisch und der dritte fuhr haltlos hin und her. Heem hatte Glück: er hatte das Ungeheuer ohne seine brennende Waffe überrumpelt.
    Der Segler startete. Er verfügte über die gleiche brutale Energie wie ein lebender Segler, jedoch war er in Wirklichkeit lediglich eine kalte metallene Plattform. Heem düste, um die Übersicht zu behalten und damit er nicht herunterrollte, aber er wurde vom brutalen Zangengriff des Squam festgehalten. Er versuchte einen Nadelstrahl abzugeben, um wenigstens eine vage Kontrolle zu haben, doch das Metall reagierte nicht. Sie stiegen auf und segelten quer über das Tal Morgendunst.
    Heem versuchte seine Position zu ändern, damit er Schlängelschreck einen Nadelstrahl verpassen konnte, doch immer noch wurde er festgehalten. Heem war daran gewöhnt, herumzurollen, seine Position zu ändern, damit er mit den Nadeldüsen zielen konnte; nun konnte er aber nicht rollen. Der Drang, es zu versuchen, wurde immer heißer. Der Squam war furchtbar kräftig und hielt ihn mit unanfechtbarer Autorität fest. Wie dumm war er doch gewesen, dieses Monster in einen direkten physischen Kampf zu verwickeln!
    Dann traf Heem die Erkenntnis: Daß Schlängelschreck ihn festhielt, war kein Zeichen von Selbstsicherheit, sondern ein Ausdruck nackter Verzweiflung. Der Squam befürchtete, vom Segler zu stürzen, und hielt Heem fest, damit sie beide gemeinsam abstürzten. Heem befand sich dabei im Vorteil. Er hatte den Squam waffenlos in der Luft überrascht; nun war es ein elementarer Kampf Körper gegen Körper, wobei der, der als erster fiel, sterben müßte. Ein echtes »roll down« zwischen ihnen!
    Dies erfüllte Heem mit Zuversicht. Er hatte eine furchtbare Angst vor dem Squam und davor zu unterliegen, doch wenn er sterben sollte, dann sollte es ihm recht sein, solange es ihm gelang, den Squam gleichzeitig auszuschalten. Da Schlängelschreck es offenbar vorzog, am Leben zu bleiben, hatte Heem beträchtliche taktische Vorteile.
    Er düste jetzt umsichtiger und gezielter und ließ dabei seinen Körper einmal in die eine, dann in die andere Richtung rollen. Die Klaue des Squam schmerzte höllisch, als er sich dagegen stemmte, doch er spürte auch, wie sie allmählich nachgab. Als er seinen Druck in die entgegengesetzte Richtung wirken ließ, wurde der Feind gezwungen, sein noch freies Glied einzusetzen und es auf den Segler zu stützen, damit sein Körper nicht weggerissen würde. Der Segler wies auf seiner Oberfläche gewisse Unregelmäßigkeiten auf, die für dreigliedrige Fortsätze hervorragend geeignet waren. Heem verfolgte ein bestimmtes Ziel und zwang den Squam zur Gegenwehr.
    Nun verriet Heem der Geschmack, daß die Nische, aus der der Arm sich herausgefaltet hatte, in Reichweite geriet. Er zielte genau und schoß seinen härtesten Nadelstrahl in diesen Spalt. Das Wasser war so heiß, daß es genau wie ein Nadelstrahl des Seglers sogleich zu verdampfen begann. Die Wirkung war frappierend: der Squam zog den Arm blitzartig in die Höhlung zurück.
    Mutiger werdend, benadelte Heem daraufhin ein anderes Glied. Es war ein ungenauer Schuß, der beinahe vorbeiging, doch die Wirkung war dieselbe. Er konnte nicht mit Sicherheit entscheiden, ob dafür der Treffer als solcher oder die Nässe oder die Hitze verantwortlich waren, dafür hatte er aber von allem im Überfluß. Die Klaue ließ ihn los, als das Glied zurückgezogen wurde. Nun klammerte Schlängelschreck sich nur noch an den Segler und nicht mehr an Heem.
    Heem nahm das dritte Glied unter Beschuß. Doch seine Position war nicht allzu günstig; er konnte nicht die Nische erreichen, in die das Glied hineingefaltet wurde. Nichtsdestoweniger zitterte das Glied. Der Squam löste den letzten Griff, mit dem er sich auf dem Segler festgehalten hatte, und rutschte langsam herunter.
    Heem, der sofort bemerkte, daß sich das Blatt für ihn zum Guten wendete, düste kraftvoll vor, drang mit seiner gesamten Körpermasse auf den Squam ein und versuchte ihn vom Segler hinunterzudrängen. Der Squam war fest und solide; ein Sturz würde ihn sicherlich ebenso verletzen wie Heem, vielleicht sogar noch schlimmer.
    Doch Schlängelschreck rollte vor und rollte seinen Körper zusammen, und danach war Heem es, der das Gleichgewicht verlor und abstürzte. Er schmeckte, wie der Segler weiterraste, während er nach unten sank. Unter sich schmeckte er Vegetation - und einen Strom klaren Wassers auf einer Seite. Heem düste explosionsartig zu einer Seite, lenkte

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