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Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht

Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Gläubigen! so befreie ich sie gern; du hast nur zu befehlen.« Da antwortete der Kalif: »Befreie sie, o Geist! laß uns auch ihrem Gram ein Ende machen; es bleibt dann nur noch diese geschlagene Frau hier die einzig Leidende, vielleicht wird der erhabene Gott mir helfen, sie von dem Schmerze über das erlittene Unrecht zu befreien, ihr Genugtuung zu verschaffen und mich von ihrer Wahrhaftigkeit zu überzeugen.« Da sprach wieder der Geist: »O Fürst der Gläubigen! ich befreie diese hier und zeige dir auch den, der diese Frau so mißhandelt hat; er ist dir sehr nahe verwandt.«
    Die Schlange nahm dann eine Schale, sagte etwas, das niemand verstand, bespritzte die zwei Schwestern mit Wasser, und sie waren frei und nahmen ihre frühere Gestalt wieder an. Dann sprach der Geist: »Dein Sohn Amin ist’s, der sie so geschlagen, der Bruder des Mamun; er hatte von ihrer Schönheit und Liebenswürdigkeit gehört, und List gegen sie angewandt, doch hat er sie gesetzmäßig geheiratet; auch hat er sie nicht mit Unrecht geschlagen, denn er hat sie einen hohen Eid schwören lassen, daß sie keine Untreue begehen wolle; sie hat den Eid gebrochen, er wollte sie mit dem Tode bestrafen, fürchtete aber Gott, züchtigte sie lieber auf diese Weise und ließ sie dann in ihr Haus führen. Dies ist die Geschichte der zweiten, Gott aber ist allweise.«
    Als der Kalif diese Worte des Geistes hörte, verwunderte er sich sehr und sprach: »Gelobt sei der erhabene Gott, der mich dazu bestimmt hat, die zwei Mädchen von ihrem Zauber und ihrer Pein zu befreien, und auch die Geschichte dieser Frau zu vernehmen; bei Gott, ich will so handeln, daß man es nach mir aufzeichnen wird!«
    Er ließ dann seinen Sohn Amin kommen und fragte ihn nach allem, wie es in der Wahrheit vorgefallen; er ließ dann den Kadi, die Zeugen, die drei Kalender, das geschlagene Mädchen und die Wirtschafterin kommen; als alle zugegen waren, verheiratete er die drei Schwestern, die zwei verzauberten und die andere, mit den drei Kalendern, den Prinzen, und machte sie zu hohen Beamten an seinem Hofe, bestimmte ihnen Gehalte, schenkte ihnen Pferde und Schlösser in Bagdad und was sie sonst bedurften, und machte sie zu seiner ausgewählten Gesellschaft. Er verheiratete dann das geschlagene Mädchen wieder mit seinem Sohne Amin, erneuerte den Ehekontrakt, schenkte ihr viele Güter und ließ ihr Haus wieder schöner aufbauen, als es war; dann nahm er die dritte Frau, die Wirtschafterin, und heiratete sie selbst. Alle Leute bewunderten den Edelmut und die Freigebigkeit des Kalifen; hierauf ließ er alle drei Geschichten aufzeichnen.
    In der folgenden Nacht sprach Dinarsad zu ihrer Schwester Schehersad: »O Schwester, bei Gott! diese Geschichte war lieb und schön, man kann nie eine schönere hören; doch erzähle mir noch eine andere, daß wir uns noch den übrigen Teil der Nacht damit vertreiben.« Und Schehersad erwiderte: »Recht gern, wenn es der König erlaubt.« Als der König sagte: »Erzähle schnell deine Geschichte!« da sprach Schehersad:

Geschichte der drei Äpfel
    M an behauptet, o König der Zeit und Herr deines Jahrhunderts! der Kalif Harun Arraschid habe in der Nacht einmal seinen Vezier rufen lassen und ihm gesagt: »Wir wollen miteinander in die Stadt gehen und hören, was es in der Welt Neues gibt; wir wollen die Leute über die Urteile der Richter ausfragen, und den absetzen, über welchen man sich beklagt, und den belohnen, den man lobt.« Da es Djafar angenehm war, gingen sie miteinander durch die Straßen und Bazars, der Kalif, Djafar und der Diener Masrur, Da sahen sie am Ende einer Straße einen alten Mann mit einem Netze, einem Korbe und einem Stock auf dem Kopfe. Der Kalif sprach zu Djafar: »Dies ist gewiß ein armer, bedürftiger Mann.« Er fragte dann den Alten, wer er sei, und dieser antwortete: »Mein Herr! ich bin ein Fischer, habe Familie, bin heute mittag vom Hause weggegangen, und bis jetzt habe ich nichts fangen können; ich habe nichts, das ich verpfänden könnte, um meiner Familie ein Nachtessen dafür zu bringen, ich kam daher in Verzweiflung, haßte das Leben und wünschte mir den Tod.« Da entgegnete der Kalif: »Willst du wohl, o Fischer! mit uns zum Tigris zurückkehren und das Netz auf mein Glück auswerfen? Ich gebe dir hundert Dinare für deinen Fang.« Der Alte sagte freudig: »Recht gern, mein Herr!« Sie gingen hierauf zusammen an den Tigris, der Fischer warf sein Netz aus, zog dann die Schnur zusammen und brachte eine

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