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Tausendundeine Nacht mit dir

Tausendundeine Nacht mit dir

Titel: Tausendundeine Nacht mit dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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schwiegen beide, und David Gilliam, der britische Konsul trat vor.
    „Hoheit, darf ich das Wort ergreifen?“
    Hoheit? Belles erstaunter Laut wurde an Rafiqs Brust erstickt.
    David Gilliam sah sie mit ernstem Gesicht an. „Miss Winters, erinnern Sie sich an mich?“
    Sie nickte und versuchte sich in Rafiqs Armen aufzurichten. „Ja, natürlich, Mr. Gilliam. Freut mich, Sie wiederzusehen.“
    „Ich freue mich erst recht, Sie heil und wohlbehalten zu sehen.“ Sein Blick glitt zu Rafiq. „Erlauben Sie mir, die Formalitäten zu übernehmen.“
    Rafiq nickte knapp.
    David Gilliam räusperte sich. „Miss Winters, ich möchte Ihnen Scheich Rafiq Kamil Ibn Makram al Akhtar vorstellen, herrschender Fürst von Q’aroum.“

3. KAPITEL
    Rafiq nickte der vor Belles Krankenhauszimmer postierten Wache knapp zu.
    „Hoheit.“ Ein Arzt kam auf ihn zugeeilt. „Miss Winters schläft. Vielleicht möchten Sie später wiederkommen …“
    „Dann wird es bei einem kurzen Besuch bleiben.“ Rafiq ließ sich von dem Wachposten die Tür aufhalten.
    Er konnte sich diesen seltsamen Drang, sie zu sehen, nicht erklären. Den ganzen Tag über hatte er seine Pflichten erledigt, war zu den Gebieten gefahren, die der Zyklon heimgesucht hatte, hatte sich mit dem Kabinett zusammengesetzt, um die Wiederaufbaumaßnahmen zu veranlassen. Hatte mit seinen politischen Beratern debattiert, welche möglichen Auswirkungen die Entführung von zwei Ausländern international haben könnte, und hatte den Sicherheitsbehörden den Auftrag erteilt, die Verantwortlichen für die Entführung dingfest zu machen. Pflichten für sein Land, eine dringender und notwendiger als die andere.
    Und jetzt würde er etwas für sich selbst tun. Etwas, das er hatte tun wollen, seit er Isabelle Winters mit dem Helikopter zur Klinik gebracht und sie den fähigen Händen der Ärzte überlassen hatte. Er holte tief Luft und betrat das Krankenzimmer.
    Jalousien wehrten die Nachmittagssonne ab, das Zimmer lag im Halbdunkel. Rafiqs Puls schlug härter, als er dieschmale Gestalt in dem Bett liegen sah. Die Augen waren geschlossen, und er konnte keine Bewegung ausmachen, nicht einmal das Heben und Senken ihrer Brust beim Atmen.
    Langsam ging er auf das Bett zu, als er die Stimme des Arztes hinter sich hörte: „Sie schläft seit Stunden, Hoheit. Wahrscheinlich wird sie vor morgen nicht aufwachen. Wir benachrichtigen Sie, sobald sie zu sich kommt.“
    Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, hielt er den Blick ohne eine Regung auf Belle gerichtet. Ein regierender Scheich musste zu allen Zeiten gelassen und beherrscht wirken. Jetzt sah er auch die makellos weißen Laken sich heben und senken. Sie atmete, und der Druck auf seiner Brust milderte sich etwas.
    Natürlich lebte sie! Hatte er seine Ärzte für Dilettanten gehalten? Erschöpfung, so hatte die Diagnose gelautet. Sonnenbrand und Dehydration. Nichts Lebensbedrohliches.
    Sie hatte Glück gehabt.
    Rafiq richtete den Blick auf die Verbände an ihren Handgelenken. Für die Flüssigkeitszufuhr war ihr ein Tropf angelegt worden. Sie wirkte erschreckend verletzlich. Kalte Rage erfasste ihn, als er an die Männer dachte, die ihr das angetan hatten.
    Sie hatte wirklich Glück gehabt! Glück gehabt, dass ihre Entführer auf die Insel zurückgekehrt waren. Dass die Kerle beschlossen hatten, sie verdursten zu lassen, sie eines langsamen Todes sterben zu lassen, anstatt ihr mit einem Messer die Kehle aufzuschlitzen. Oder Schlimmeres.
    Sie hatte Glück gehabt, weil der Anführer nicht persönlich dabei gewesen war. Selim al Murnah war berüchtigt für seine Grausamkeit. Er hätte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, seine abartigen Vorlieben an einer hübschen Frau wie dieser auszulassen. Wenn Rafiq sich Belle in Selims Gewalt vorstellte, erfasste ihn Übelkeit. Selim hättesie zu Tode gefoltert.
    Schon nach so kurzer Zeit schien ihm ihr Anblick so vertraut – das goldene Haar, die gerade Nase, die schönen, fein gemeißelten Züge. Ihre Lippen waren rissig, dennoch war die sinnliche Form ihres Mundes zu erkennen. Ein Mund, der einem Mann unendliche Freuden bereiten würde. Ein Mund, der ihn verfolgte, seit er sie zum ersten Mal im Licht der Taschenlampe gesehen hatte, halb nackt, geschunden und herzergreifend tapfer.
    „Euer Hoheit?“
    Die gemurmelte Anrede riss ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich um und sah das besorgte Gesicht des Arztes.
    „Nun gut. Ich sehe, dass Sie alles für Miss Winters tun. Dafür gebührt Ihnen

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