Tausendundeine Nacht mit dir
Frau?“
„Aber …“
„Unsere Ehe ist echt, habibti, zweifle nie daran. Ich bin dein Mann, und ich werde mit dir gemeinsam in einem Bett schlafen. Heute Nacht und jede Nacht, die folgt.“
Es hallte laut in der Stille des Zimmers, als sie nach Luft schnappte. Doch sie sagte kein Wort. Befriedigt, dass er seinen Standpunkt klargemacht hatte, drehte Rafiq sich zu ihr, um sie anschauen zu können.
Hastig rutschte Belle von ihm ab, bis zur äußersten Kante des Betts. Rafiq verkniff sich den Fluch, der ihm auf derZunge lag. Sie war halsstarrig, aber sie würde es lernen, ihm zu gehorchen. Und er würde es genießen, die Rolle ihres Lehrmeisters zu übernehmen.
Hatte sein Großvater ihn nicht den Wert von Geduld gelehrt? Hatte er ihm nicht beigebracht, seine Instinkte zu schärfen, um auf sie vertrauen zu können und im richtigen Moment zu handeln? Belle stellte eine Herausforderung dar, doch er kannte bereits den Ausgang dieser Schlacht der Willen. Die Siegesfeier würde unermesslich süß werden. Für sie beide.
Er musste nur in Erinnerung behalten, wie beängstigend das alles für Belle war – die Entführung, der Sturm, die Verlobung und die königliche Hochzeit in einer Welt, die so völlig anders war als die, die sie kannte. Und alles ohne die Unterstützung ihrer Familie. Kein Wunder, dass sie sich sträubte.
Rafiq strich ihr sanft über das Haar. „Schh, habibti “, beruhigte er sie, als sie bei seiner Berührung zusammenzuckte, und bettete sich an ihren Rücken. „Alles kommt in Ordnung. Entspann dich einfach und schlafe jetzt.“
Er konnte ihren flachen, unregelmäßigen Atem hören. Die weichen Rundungen ihres Körpers reizten ihn, lockten ihn. Wenn er seinen Arm nur ein wenig höher schob, würde er ihre Brust umfassen können …
Keiner von ihnen beiden bewegte sich. Keiner sprach.
Irgendwann, sehr viel später, hörte Rafiq Belle leise seufzen und fühlte, wie ihr Körper sich entspannte. Sie war in den Schlaf hinübergeglitten, doch er starrte weiter in das silbrige Licht des Mondes, bis es in das sanfte Rosa des Morgens überging.
Belle tauchte nur unwillig aus den Tiefen des Schlafes auf. Bilder eines wunderbaren Traums drehten sich vor ihren geschlossenen Augen. Ein Traum, in dem Rafiq sie die ganzeNacht in seinen Armen gehalten hatte.
Sie wollte die Augen nicht öffnen, denn dann würden diese Bilder sich wie Nebel auflösen, dann würde sie dieses Gefühl von Geborgenheit aufgeben müssen. Sie kuschelte sich tiefer unter die Decke. Nur noch ein wenig länger …
Sie streckte das Bein, doch anstatt seidige Laken zu fühlen, rieb sie an einem muskulösen Schenkel entlang. Ihr Herz setzte aus, sie riss die Augen auf.
Ihre Wange lag auf einer nackten Brust, ihre Finger hatten sich über kräftigen Rippen gespreizt. Verwirrt blinzelte sie. Offensichtlich musste sie sich in der Nacht gedreht haben, jetzt lag sie halb auf Rafiq, ein Bein über seinen Schenkeln, den Kopf an seiner Schulter, so als könne sie ihm nicht nahe genug sein. Die dünne Seide ihres Nachthemds bildete die einzige Barriere zwischen ihnen und keinen großen Schutz. Schon reagierte ihr Körper auf die Nähe und malte sich die Möglichkeiten aus, die eine solche Stellung offerierte. Rafiqs Duft regte sie zu Fantasien an, die sie sich eigentlich gar nicht erlauben durfte.
Mit ihm neben sich im Bett aufzuwachen war unglaublich verführerisch. Wie gerne würde sie seine bronzefarbene Haut streicheln, diesen wunderbaren Körper mit den Händen erforschen. Ihn mit einem Kuss wecken und herausfinden, wie es sein mochte, von einem solchen Mann geliebt zu werden. Es musste himmlisch sein. Unübertrefflich. Gewaltig.
Und genau darin lag das Problem. Sie sah ihn als Retter, als Beschützer, als noblen Herrscher, der alles für sein Volk tat. Er besaß Loyalität und Verantwortungsbewusstsein, Eigenschaften, die sie immer in einem Mann gesucht hatte. Er war ehrlich, offen und respektabel. Ein Mann, dem sie vertrauen konnte.
Doch das waren nicht die Gründe, warum dieses heiße Prickeln sie überlief. Denn Rafiq strahlte auch unendlichenSex-Appeal aus – der tollkühne Korsar, der sinnliche Scheich, dessen dunkle Augen endlose erotische Freuden versprachen.
Er ging ihr unter die Haut, hatte all ihre Abwehrmechanismen und ihre Vorsicht im Sturm niedergerissen. In seiner Gegenwart konnte sie nicht mehr klar denken.
Jetzt allerdings ahnte sie, dass sie wesentlich mehr für ihn empfand als nur eine momentane Verliebtheit. Sehr
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