Taxi 503 (German Edition)
erstaunt, wie eindringlich er auf sie einredete. Sie wusste zuerst keine Antwort. Sollte sie wirklich mitgehen?
Sie glaubte ihm sogar, dass er sie nicht irgendwie anmachen wollte, das schloss sie kategorisch aus. Sie war mit Sicherheit nicht der Typ Frau, den er bevorzugte.
Aber reden?
Wieder kam ihr seine ‚Recherche’ in den Sinn.
Andererseits: Was hatte sie schon groß zu verlieren? Es war ja nicht so, als ob sie noch tausend andere Dinge heute vorgehabt hätte. Und nach Hause zu gehen, das hätte sie jetzt sowieso nicht vorgehabt, da zog sie nun wirklich nichts hin.
„Okay?“, hakte er nach und versuchte es mit seinem liebsten Lächeln. „Ich bring dich auch sofort nach Hause, wenn ich dich langweile. Versprochen.“
Abby schwankte, er konnte wirklich sehr überzeugend sein. „Okay“, sagte sie leise.
9
„Bist du mit einem Auto hier? Sollen wir das dann stehen lassen?“, fragte Marc als sie den Ausgang vom Park erreicht hatten.
„Nein, mit der U-Bahn“, Abby strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, vielleicht sollte sie lieber doch wieder das Tuch umbinden. Andererseits hatte er gesagt, er fände sie so hübsch… Sie entschied, es auszulassen.
„Gut, ich hab‘ meinen Wagen nämlich dort drüben stehen“, er deutete mit der Hand auf ein paar parkende Autos.
Abby war nicht überrascht, dass er einen teuren Geländewagen fuhr. Doch ein leichtes Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen, als sie auf den Lederpolstern Platz nahm.
„Was ist?“, er schaute sie überrascht an, so vergnügt kannte er sie gar nicht.
„Der Wagen passt zu dir“, kicherte sie.
„Wie meinst du das denn jetzt?“, er zog eine Augenbraue hoch. „Ist er zu protzig? Ist es das?“
„Nein, schon gut“, Abby biss sich auf einen Finger, um nicht zu glucksen.
„Hey – du nimmst mich hoch, stimmt’s?“, lachte er sie an. Es war schön, sie mal ein bisschen ausgelassener zu sehen.
„Quatsch. Aber wenn ich mir hätte aussuchen sollen, welches Auto du fährst, dann hätte ich auf so einen ähnlichen Wagen getippt. Nichts weiter“, sie schaute ihm frech in die Augen.
„Und wieso hättest du das?“
„Sag ich nicht…“
„Ich bekomme das schon raus“, antwortete er hochmütig.
„Nein, nie…“, gluckste sie.
Marc fuhr in die Tiefgarage und ging mit Abby dann zu den Aufzügen. Ihre Ausgelassenheit von eben war verflogen, sie wirkte jetzt irgendwie nervös. War es richtig, sie überredet zu haben, mit hierher zu kommen?
Abby zweifelte an ihrem Entschluss. Noch nie war sie mit einem Mann in dessen Wohnung mitgegangen, aber Marc würde ihr bestimmt nichts tun, das versicherte sie sich immer wieder.
„So, das ist mein Reich“, er öffnete die Türe und ließ sie zuerst eintreten.
Abby staunte nicht schlecht, als sie seine Wohnung betrat. Dass es riesengroß sein würde und sehr edel, das hatte sie sich schon gedacht - doch dass es so leer sein würde, nicht.
„Hast du… also… hältst du nicht viel von Möbeln?“, fragte sie leise.
Marc sah in ihr erstauntes Gesicht und musste erstmal lachen.
‚Die ist echt süß.‘
Abby wurde verlegen, sie hatte doch keine blöde Frage gestellt, oder?
„Doch, ich mag Möbel. Und ich wohne zwar schon seit ein paar Monaten hier, aber ich bin noch nicht dazu gekommen, fertig einzurichten“, gestand er ihr.
Er öffnete eine Türe, es war eines der Gästezimmer, in dem sich bis zur Decke Kartons stapelten. „Aber immerhin habe ich die Kartons schon untergebracht“, zwinkerte er ihr zu. „Wie sieht deine Wohnung aus?“
„Oh“, Abby räusperte sich schnell. „Ich… also… ich hab‘ nur ein Zimmer. Ich wohne mit meiner Mutter zusammen.“
‚Und mit ihm’ , fügte sie in Gedanken bitter hinzu.
„Ach so. Na, das hat bestimmt auch Vorteile“, sagte er freundlich.
„Ja“, sie senkte den Blick, konnte ihm nicht in die Augen schauen. „Klar…“
Marc führte sie hinaus auf die große Sonnenterrasse. Immerhin hatte er ein paar Kübel mit Bambus besorgt, damit sie nicht ganz so kahl aussah.
„Das ist schön“, Abby riss die Augen auf und betrachtete bewundernd die Aussicht über die Stadt.
Sie war sprachlos, die Wohnung hier und der Ausblick waren ein Traum.
„Ja, der Blick war mit einer der Hauptgründe, warum ich die Wohnung genommen habe. Und vor allem: Hier kann
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