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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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charakterliche Veranlagung war. Aber laut Rays Unterlagen hing vieles, was Josy ausmachte, mit ihren Besonderheiten zusammen.
    Nachdem Ray das Zimmer verlassen hatte, versuchte sie, sich auf die nächsten Stunden vorzubereiten. Denn sie musste sich bald dem härtesten Gericht stellen. Ihrer Schwester.

22
     
    W
ill schloss mit der Fernbedienung sein Auto ab und steckte den Schlüssel in seine Anzughose. „Bereit?“
    Bereit, zu flüchten. Trotzdem stimmte sie zu und ging an seiner Seite die Straße entlang, die zu dem Restaurant führte. Ihr war flau im Magen. Alles in ihr wehrte sich, ihrer Schwester gegenüberzutreten. Wenn sich Wills Freude ebenfalls in Grenzen hielt, so ließ er sich zumindest nichts anmerken. Bei ihr rumpelte es unangenehm im Bauch und ihre Hände waren klamm. Zum Wahnsinnigwerden.
    Nicht einmal Wills knackige Kehrseite lenkte sie ab.
    Er öffnete die Tür und sie folgte ihm ins Restaurant. Will nahm ihre Jacke ab und hängte sie zu seiner an die Garderobe. Dann hakte sie sich bei ihm unter und sie ließen sich von einem Kellner an einen Tisch führen, von dem aus man das ganze Restaurant überblickte. Es war nicht voll, aber es saßen ein paar Gäste verteilt an kleinen Tischen und genossen Pasta und Wein. Ihre ältere Schwester erkannte sie darunter nicht.
    „Wir nehmen eine Flasche Merlot. Danke“, sagte Will zu dem netten jungen Kellner.
    „Möchten Sie auch die Speisekarte?“
    „Danke.“ Will schüttelte den Kopf. „Bringen Sie uns einfach einen Meeresfrüchteteller für zwei Personen.“
    „Sehr wohl.“ Der Kellner nahm die Weinkarte und verließ ihren Tisch.
    „Möchtest du drüber reden?“ Will griff nach ihrer Hand.
    Bisher hatte er sie noch nicht nach ihrem Befinden gefragt. Dafür war sie ihm dankbar. Sie fischte nach ihrem Haarzopf und begann, die Spitze zu zwirbeln. Will sah sie liebevoll an.
    „Lass uns das einfach hinter uns bringen. Dann verschwinden wir von hier und kippen ein paar Tequila.“ Ihr Scherz war lahm. Sie würde Bernadette ansprechen, ihr Fragen stellen und dann das Weite suchen. Zumindest war das der Plan. Einen Plan B hatte sie nicht in petto.
    Der Kellner brachte eine Karaffe und Wassergläser an den Tisch. Dann schenkte er ihnen ein.
    „Gute Idee“, entgegnete Will grinsend. „Wenn du Hochprozentiges trinkst, bist du immer so schön anhänglich.“
    „Sehr witzig. Damals hab ich ja nicht gewusst, wer du bist.“
    „Also hättest du nicht mit mir geschlafen, wenn du es gewusst hättest?“
    „Natürlich nicht.“
    Sie griff nach ihrem Weinglas und sah wie eine Frau ihrer Größe, mit schulterlangem, dunkelbraunem Haar den Raum betrat. Bernadette. Sie hängte ihren Trenchcoat an den Garderobenständer und sah sich um. Irgendjemanden musste sie entdeckt haben. Jemanden, der direkt hinter Josy saß. Hinter ihr gleich am nächsten Tisch saß eine Blondine, die Bernadette freudig zuwinkte. Also hatte ihre Schwester gar kein Date? Merkwürdig.
    „Ist sie das?“, fragte Will und betrachtete Bernadette von oben bis unten.
    Ihre Schwester war Anfang dreißig, hatte dünne Lippen und eine zu klein geratene Nase. Ihre Augenbrauen waren ordentlich gezupft, darunter lagen die gleichen braunen Augen wie Josys. Über den hautengen dunklen Jeans trug Bernadette einen dünnen Kaschmirpullover.
    „Sag mir jetzt nur ja nicht, sie sehe mir ähnlich.“
    „Niemals“, meinte Will und tat entsetzt.
    Josy rang sich ein Lächeln ab.
    Will hatte wohl zu lange hingesehen. Ob absichtlich oder nicht, es führte dazu, dass sich Bernadette ebenfalls Zeit nahm, Will zu begutachten. Danach fiel ihr Blick auf Josy. Sie konnte die Zahnräder in Bernadettes Kopf förmlich rattern hören. Keine zehn Sekunden später zeigte sie ihren Widerwillen, dann kam Geringschätzung dazu.
    „Josephine.“
    Sie sprach den Namen aus, als wäre Josy ein giftiges grünes Insekt. Nun drehte sich auch die Blondine zu ihr um, und wie es sich für Frauen gehört, drückte sie sofort ihre Loyalität zu Bernadette aus, indem sie die Nase krauszog und Josy ebenfalls beurteilend taxierte.
    Das konnte ja heiter werden. „Meine liebe Schwester“, sagte Josy aufgesetzt höflich und zeigte ihre Zähne.
    Sie würde sich von dieser Show nicht den Schneid abkaufen lassen. Die Blondine und Bernadette wechselten einen bedeutungsschwangeren Blick. Dann kam Bernadette näher. Sie hatte Blut gerochen. Nun wollte sie Josy offensichtlich ausweiden. Will lehnte sich aufmerksam zurück.
    „Ich wusste gar

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