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Teckla

Teckla

Titel: Teckla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Gästeraum war. Wieviel Männer, fragte ich mich, würde Bajinok wohl mitbringen? Wenn es mehr als einer wäre, würde diese Sache wohl nicht hinhauen. Andererseits brachte er vielleicht auch gar keinen mit. Ich fand, daß meine Chancen gut standen.
    Da ging die Tür auf, und Bajinok trat mit einem weiteren Jhereg, den ich nie zuvor gesehen hatte, ein. Ich erhob mich, bevor sie sich setzen konnten.
    »Guten Morgen«, sagte ich. »Hoffentlich habe ich Euch nicht gestört.«
    Bajinok machte ein leicht grimmiges Gesicht. »Was?« sagte er.
    »Ein Mann weniger Worte«, erwiderte ich. »Das gefällt mir.« Loiosh fauchte etwas, das er als Zustimmung verstanden haben mochte.
    »Was wollt Ihr?«
    »Ich dachte, wir könnten unsere Unterhaltung von neulich wiederaufnehmen.«
    Der Jhereg neben Bajinok bewegte die Schultern und kratzte sich am Bauch. Bajinok wischte sich die Hände an seinem Umhang ab. Ich faßte mir mit einer Hand an die Schnalle von meinem und strich mir mit der anderen über den Kopf. Was sie anging, wußte ich nicht, aber meine Waffen waren allesamt einsatzbereit.
    Er sagte: »Wenn Ihr etwas zu sagen habt, sagt es.«
    »Ich will wissen, warum Herth diesen Ostländer umbringen ließ.«
    Bajinok sagte: »Verpiß dich, Milchbart.«
    Ich machte mit rechts eine Geste, als wollte ich etwas erwidern. Na ja, irgendwie tat ich das ja auch. Die Geste ließ einen Dolch erscheinen, der direkt unter dem Kinn des Unbekannten in seinem Kopf einschlug. Er wankte, fiel gegen mich und glitt zu Boden. Als er dort ankam, hatte ich einen anderen Dolch aus dem Umhang gezogen und hielt die Spitze Bajinok unmittelbar vors linke Auge.
    Ich sagte: »In dem Augenblick, wo hier jemand ins Zimmer kommt oder die Tür aufmacht oder du auch nur so aussiehst, als würdest du dich psionisch mit irgendwem in Verbindung setzen, bringe ich dich um.«
    »In Ordnung«, erwiderte er.
    »Ich dachte, Ihr wollt mir vielleicht einige Dinge über Herth erzählen und warum er den Ostländer tot sehen wollte.«
    Ohne den Kopf zu bewegen, warf er einen Blick auf die Leiche. Dann sah er wieder an der Dolchklinge entlang. »Wißt Ihr«, sagte er, »warum eigentlich nicht.«
    »Schön«, meinte ich fröhlich.
    »Was dagegen, wenn ich mich setze?«
    »Nicht doch. Nur zu.«
    Er tat es, und ich stellte mich hinter ihn und hielt ihm die Klinge an den Nacken. Er sagte: »Diese Sache hier wird Euch den Tod bringen, wißt Ihr?«
    »Wir müssen alle einmal sterben. Und wir Ostländer leben eh nicht so lange. Natürlich wäre das ein guter Grund, nichts zu überstürzen, nehme ich an. Was uns wieder zu Franz bringt.« Ich verstärkte den Druck gegen seinen Nacken. Er zuckte merklich. Ich hielt mich bereit, falls er versuchen sollte, sich fortzuteleportieren. Wenn ich schnell war, konnte ich ihn vorher erledigen.
    Er sagte: »Ja, Franz. Er war Mitglied in einer gewissen Gruppe –«
    »Ich weiß Bescheid.«
    »Schön. Dann kann ich Euch nicht viel Neues berichten.«
    Ich drückte ihm erneut das Messer in den Hals. »Versucht es. Habt Ihr den Befehl erhalten, genau ihn zu töten oder nur irgendein Mitglied der Gruppe?«
    »Ich habe seinen Namen bekommen.«
    »Habt Ihr Berichte über die Taten dieser Gruppe geführt?«
    »Herth hat das getan.«
    »Das weiß ich, Idiot. Ich meine, ob Ihr derjenige wart, der sie beobachtet hat.«
    »Nein.«
    »Wer dann?«
    »Ein Kerl, der Nath heißt.«
    »Wo kann ich den finden?«
    »Werdet Ihr mich umbringen?«
    »Nicht, wenn Ihr weiterredet.«
    »Er wohnt oberhalb eines Teppichknüpfers drüben im Westen, gleich nördlich des Ostländergebietes. Schattenbaumstraße vier.«
    Ich sagte: »Also gut. Habt Ihr die Absicht, Herth von diesem Gespräch zu berichten?«
    »Ja.«
    »Ihr werdet ihm erzählen müssen, was Ihr mir erzählt habt.«
    »In dieser Hinsicht ist er sehr verständnisvoll.«
    »Wenn das so ist, brauche ich einen guten Grund, Euch am Leben zu lassen.«
    »Ihr habt es versprochen.«
    »Ja, das ist einer. Ich brauche noch einen.«
    »Ihr seid ein toter Mann, das wißt Ihr.«
    »Weiß ich.«
    »Ein unehrlicher toter Mann.«
    »Ich habe einfach schlechte Laune. Normalerweise bin ich ein grundehrlicher toter Mann. Da könnt Ihr jeden fragen.«
    »Na gut. Ich werde eine Stunde lang schweigen.«
    »Würdet Ihr einer Person gegenüber Wort halten, die Euch angelogen hat?«
    Darüber dachte er kurz nach und sagte dann: »Ja.«
    »Herth muß unglaublich verständnisvoll sein.«
    »Ist er. Außer, man bringt seine Leute um. Dafür hat

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