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Teeblätter und Taschendiebe

Titel: Teeblätter und Taschendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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entfernte sich. Sarah ging nach oben und begab sich in eines der Badezimmer, zu dem die Gäste keinen Zutritt hatten. Hier entspannte sie sich, kam ihren natürlichen Bedürfnissen nach, machte sich ein wenig zurecht, setzte sich auf einen der weichen Schemel und lehnte ihre Füße gegen die Badewanne, um ihnen ein wenig Ruhe zu gönnen.
    Sie hatte gar nicht gemerkt, wie müde sie war. Vielleicht sollte sie einfach in eines der Schlafzimmer gehen und sich ein wenig hinlegen, nur für einen Moment.

Kapitel 20

    Sarah war so müde, daß sie die Stimmen unten im Haus und das Motorengeräusch der Wagen draußen in der Einfahrt kaum noch wahrnahm. Dann spürte sie, wie Max sich über sie beugte und ihr zärtlich über das Haar strich. Sie lächelte ihn schlaftrunken an. »Hallo, Liebling. Wie läuft die Versteigerung?« »Sie ist bereits gelaufen. Weißt du denn nicht, wie spät es ist?« »O nein! Sag bitte nicht, daß ich die ganze Auktion verschlafen habe! Wie ärgerlich. Haben wir viel Geld zusammenbekommen?«
    »Du wirst es kaum glauben: 27 946 Dollar und 32 Cent. Die Cents stammen von einer Freundin deiner Tante, einer gewissen Mrs. Plinth. Appie hat übrigens sämtliche Algensprüche gekauft.«
    »Kann ich mir vorstellen. Aber dann war der Abend ja ein voller Erfolg! Und wenn wir das Inness-Gemälde und die anderen Sachen auch noch verkauft haben, ist genug Geld da, um den ganzen Umbau zu finanzieren.«
    »Gut möglich. Aber heute abend hätten wir es niemals ohne Jem geschafft, er war einfach phantastisch.«
    »Du warst auch nicht schlecht, Schatz. Ich habe gesehen, wie du das geschnitzte Höckerchen herumgeschwenkt hast. Deshalb habe ich dich auch nicht gefragt, Dolph zu helfen, Ted Ashe an die Luft zu befördern.«
    »Wie bitte? Wann war das denn?«
    »Irgendwann so gegen halb zehn, glaube ich. Er ist mit Eugenes Verlobter und ihren Eltern, den Wilton-Rugges, aufgekreuzt, angetan mit einer schicken Wildlederjacke. Diesmal nannte er sich Hetherton Montague.«
    »Das ist ja unglaublich! Und was hast du getan?«
    »Eigentlich gar nichts. Dolph hat ihn sofort als Ted Ashe identifiziert und gefragt, warum er sich so in Schale geworfen habe, nur um den Gästen beim Einparken zu helfen. Ashe hat gesagt, Dolph würde sich irren, und behauptet, er habe den Namen noch nie gehört. Ich habe gesagt, daß Dolph vollkommen recht hätte und daß er Wilbraham Winchell sei. Daraufhin wurde die Lage etwas gespannt, also habe ich die Wilton-Rugges in den Auktionssaal gescheucht. Ich wollte dir Bescheid sagen, aber du warst gerade damit beschäftigt, den Leuten hundertdreißig Dollar aus dem Portemonnaie zu ziehen, und es sah aus, als könnte es klappen, daher habe ich beschlossen, dich lieber nicht zu stören. Und, hat es geklappt?«
    »Sarah!«
    »Schon gut. Ich bin also zurückgegangen und habe Dolph gesagt, er soll endlich den Mund halten, was er erstaunlicherweise sofort gemacht hat. Ashe fing wieder an, von Verwechslung zu faseln, daher habe ich ihm auf den Kopf zugesagt, daß wir genau wissen, wer er ist und was er vorhat. Ich dachte, daß einer von euch Dolph bereits informiert hätte, doch er schien keine Ahnung zu haben. Vielleicht hat er mich auch nur nicht richtig verstanden. Dolph ist wirklich nicht gerade der Schnellste.«
    »Ich habe versucht, ihm alles zu erklären«, sagte Max, »aber er hat mir nicht zugehört. Ich glaube nicht, daß Dolph schwer von Begriff ist, er ist nur ein wahrer Meister, wenn es darum geht, Dinge abzublocken, die er nicht hören will.«
    »Wenn du Großtante Matilda gekannt hättest, wüßtest du warum«, stimmte Sarah zu. »Ich bin nicht mal sicher, ob er mir zugehört hat. Er war vor allem stocksauer, weil Ashe ihn belogen hatte. Dolph hat es am liebsten, wenn alles einfach und unkompliziert ist, was nie der Fall war, als seine Tante und sein Onkel noch lebten. Am meisten getroffen hat es allerdings Mr. Loveday, er war wie vom Donner gerührt, als er hörte, daß Ashe Reporter ist.«
    »Loveday war auch dabei?«
    »Ja. Das heißt, zuerst war er nicht da, weil er Tante Appie und ihren Troß in den Ballsaal geführt hat. Er kam zurück, als ich gerade dabei war, Ashe zusammenzustauchen. Ich hatte schon Angst, er würde in Ohnmacht fallen, als er erfuhr, daß Ashe für Syndicated Slime schreibt. Er wollte sogar helfen. Den Kerl an die Luft zu befördern!« Sarah kicherte. »Aber er mußte vorher unbedingt noch seinen Mantel holen, und Dolph hatte keine Lust zu warten.«
    Jetzt mußte auch

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