Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
ihm.
Der Bandit erhob sich und taumelte hinter Gangrän her. Um seine Augen zeichneten sich bereits zwei große blaue Flecken ab, wodurch er wie ein trauriger Uhu aussah.
Derjuschka, Gangrän, Schaufel, Kaban und Birjusa standen auf der einen Seite des Fasses und Wyschiba mit seinen Wilden auf der anderen.
»He, Männer!«, rief Makota gedämpft. »Das Wichtigste ist, unerwartet und plötzlich loszuschlagen, damit sie gar nicht erst zu sich kommen und nach den Waffen greifen können. Ist das klar? Sobald Blases Kopf ab ist, feuert ihr, was das Zeug hält. Derjuga, sieh nach, ob er noch da sitzt, wo er vorher war.«
Nach einer kurzen Pause erklang das Flüstern des Assistenten: »Genau da. Mit dem Rücken zu dir und direkt hinter der Tür.«
»Möge das Ödland mit uns sein, auf geht’s!«, sagte der Ataman, hob die Lichtsäge und trat auf die Tür zu. Er wollte sie gerade mit wenigen Stichen zerlegen, als über ihm im zweiten Stock der Fensterladen aufklappte und ein nacktes Mädchen in der Fensteröffnung auftauchte. Es schrie aus vollem Hals.
Hinter ihr tauchte Rjurik, der Kneipenbesitzer, im Fenster auf. Von unten konnte man nicht erkennen, ob er eine Hose trug, aber sein Oberkörper war nackt und sein Gesicht vor Wut verzerrt. Mit einer Hand hatte Rjurik das Mädchen an den Haaren gepackt und zog es zurück, in der anderen hielt er eine doppelläufige Pistole .
Makotas und sein Blick trafen sich.
Rjurik schrie überrascht auf, schleuderte das Mädchen von sich, zielte mit der Pistole und drückte beide Abzüge.
Zwei heftige Stöße trafen den Ataman in die Brust. Wo die Kugeln aufschlugen, flackerten zwei schwach grünliche Lichter in konzentrischen Kreisen auf. Makota stürzte rückwärts zu Boden, unwillkürlich schwenkte er seinen Arm nach unten, und die Lichtsäge fräste sich in den Beton: Eine Lichtfontäne schoss in die Höhe.
»Alarm!«, schrie Rjurik und sprang zurück vom Fenster.
Im selben Moment kreischte Derjuga gellend auf: »Der Chef ist verletzt!« Mit diesen Worten feuerte er ins Fenster vor sich.
Der Lärm im Innern des Gebäudes verstummte für einen Moment, aber dann brach das Geschrei von mehreren Dutzend Stimmen gleichzeitig los.
Makota setzte sich auf. In seiner Brust dröhnte es wie in einem Glockenturm. Seine Leute feuerten aus allen Rohren, aber auch die drinnen begannen zu schießen. Einige Kugeln durchschlugen die Tür, vor der Makota saß, und er rollte sich unwillkürlich zur Seite, weil er seine Schutzweste in diesem Moment ganz vergessen hatte. Dann sprang er auf. Vor seinen Augen stürzte einer der Wilden auf den Rücken, ein anderer kreischte auf, als eine Kugel ihn zwischen den Rippen traf. Er blieb mit dem Fuß an dem kurzen Balken hängen, der das Fass seitlich stützte, und fiel dann ebenfalls zu Boden.
Und da erinnerte sich Makota mit einem Mal an die Ereignisse, die sich vor nicht allzu langer Zeit in der Schiff-Stadt zugetragen hatten. Ja, und die Spelunke hier vor ihm erinnerte ihn an ein Lokal, das sich dort auf dem Oberdeck des Schiffs befunden hatte. Es war jener Ort, wo Makota unvermutet mit zwei Omega-Männern zusammengestoßen war und wo die Expedition in die Don-Wüste ihren Ausgang genommen hatte. Damals war mitten im Kampf einer der Stützbalken eingeknickt, und der riesige Metalltank, der das Lokal beherbergte, war übers Deck gerollt und hatte alle Verkaufsstände und Zelte mitgerissen.
Warum sollte er das hier nicht wiederholen?
Er rannte zum Rand der Brücke, vorbei an Wyschiba, der mit seinem Speer wieder und wieder in ein Fenster stach, und hieb seine Lichtsäge kraftvoll in den Betonbalken. Dann rannte er zurück und umrundete die Spelunke von hinten. Im Laufen rief er:
»He, kommt und lehnt euch dagegen! Wir müssen es anschieben!«
Als er die andere Seite des Fasses erreicht hatte, rief der Ataman wieder: »Na los, dagegendrücken!« Dann stemmte er sich mit der Schulter gegen die geflochtene Wand. Das Gebäude in der Form eines Fasses bestand aus Brettern, Holzstämmen und aus dem Flechtwerk von Melonenstängeln, wie man es hier als Baumaterial für die meisten Bauten verwendete, da es relativ leicht war.
»Helft mir!«, schrie Makota. »Ich hab den Balken durchgesägt!«
Als Erster begriffen Kaban und Birjusa, um was es ging, dann Derjuga, Schaufel und Gangrän. Als der Riese sich endlich zu den anderen Banditen gesellte, begann das Fass auf den Rand der Brücke zuzurollen.
Während sie sich gemeinsam dagegenstemmten, konnten die
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