Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
ordentlicher Wasserlauf stehen, aber jetzt war alles ausgetrocknet und zu einer bröckeligen Schlammkruste verbacken. Unter seinem Fuß zuckte ein fester, gespannter Klumpen und zerfiel, es zischte, ein Körper schoss in die Länge – eine Viper. Sie hatte sich versteckt, hatte geschlafen, während sie auf Regen wartete, eingesponnen in einem weichen Kokon aus Schleim. Die Schlange bewegte sich träge, und Turan trat mit dem Absatz auf den flachen Kopf, rannte, ohne anzuhalten, weiter, um rechtzeitig eine günstige Position für seinen Kampf gegen die Fänger einnehmen zu können. Das Motorengebrüll wurde schnell lauter.
Turan erreichte das Ende des Grabens und ließ sich zu Boden fallen. Seine Winchester legte er neben sich, dann zog er die Gravikanone aus seinem Gürtel.
Er konnte schon die Stimmen der Banditen hören. Einer von ihnen, ein großer, grober Typ, hatte ein besonders durchdringendes Organ. Die Fänger johlten und brüllten. Turan lag mit dem Gesicht nach unten da, aber seine Gegner hatten keinen Blick für das Gelände übrig, sondern konzentrierten sich voll und ganz auf die Kraft , die sanft schaukelnd über den Baumkronen hing.
Jetzt erklangen erste Schüsse. Knallen und Klacken ertönten in unmittelbarer Nähe – die Fänger waren im Begriff, beizudrehen, um den Graben zu umfahren, die Fahrzeuge waren ganz nah. Turan sprang auf und drückte den schwarzen Stab, wobei er den Energiestrom auf die Fahrspur des größten Senders richtete. Im ersten Moment wurde er nach vorne gezerrt, als die Gravikanone keine Masse verspürte, doch dann drang das von einer Staubwolke eingehüllte Fahrzeug in ihren Wirkungskreis ein.
Unter seinen Füßen zuckte etwas, seine Hose fühlte sich heiß an, aber Turan blickte nicht zu Boden, sondern beobachtete den mächtigen, zerstörerischen Kegel, der aus dem Ende des Stabes heraustrat. Die Lichtkreise drehten sich in fieberhaftem Rhythmus, die Luft war erfüllt von einem vibrierenden Heulen, und am breiten Ende des Kegels überschlug sich der Sender und lag für einen Moment mit der Motorhaube nach unten in der Luft. Seine Räder drehten rasend ins Leere. Der Staub wirbelte spiralförmig um die Strahlen der Gravikanone. Turan lenkte den Konus ein Stück aufwärts in die Höhe, dann seitwärts, dann löste er die Finger der rechten Hand, und der Sender stürzte auf eine Moto cyclette, deren Fahrer das Lenkrad verzogen hatte, während er wie gebannt das fliegende Fahrzeug beobachtete. Fast wäre es ihm auf diese Weise gelungen, den Zusammenstoß zu verhindern. Die Schädel auf der Motorhaube des Senders schrammten die Seite der Cyclette nur, aber die scharfen Eisenspindeln rissen ihre Metallverkleidung auf und verhakten sich. Als der Sender auf die Erde prallte, wurden die beiden ineinander verkeilten Fahrzeuge wie in einem Strudel herumgewirbelt. Der knirschende, ächzende Metallhaufen überschlug sich mehrere Male … Auf einmal bäumte sich die Motocyclette auf, ihr Fahrer stürzte heraus – eine schwerfällige Gestalt mit einer dichten Mähne langer, schwarzer Haare. Alles war von Staub eingehüllt, aber Turan, der jetzt nach der Winchester griff, bemerkte doch den in Stücke zerfetzten Körper der Viper zu seinen Füßen. Erst einmal aufgestört, war die Schlange ihm offensichtlich gefolgt und unter den Rückstoß der Gravikanone geraten. Turans linkes Hosenbein war von frischem Schlangenblut überströmt.
Endlich blieben die verkeilten Fahrzeuge liegen, das Rumpeln und Knirschen nahm ein Ende, und auf einmal war das Heulen des Fahrers zu hören. Er hatte eine laute, näselnde Stimme. Der dicke Fänger kroch jetzt auf allen vieren, gleichmäßig setzte er Hände und Knie auf, während ihm die schwarzen Strähnen über Gesicht und Schulter fielen. Irgendwo hinter dem Haufen Metallschrott, in den sich die beiden Fahrzeuge verwandelt hatten, waren Schüsse zu hören und das Motorengeräusch eines dritten, noch unversehrten Fahrzeugs, eines Senders.
Während Turan auf den Fahrer zurannte, zielte er mit seiner Winchester auf ihn. Der sprang auf, die Haare flogen in einer schwarzen Welle nach hinten und legten sein Gesicht frei, und in dem Moment erkannte Turan, dass es sich um eine Frau handelte. Seine Hand zitterte, er konnte den Abzug nicht drücken. Die Frau dagegen schien nicht die geringsten Zweifel zu spüren, sie zog ein riesiges Beil hinterm Rücken hervor und rannte Turan unter lautem Geheul entgegen.
Turan duckte sich. Die Klinge des Beils pfiff über
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