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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Abteile für die reichen Karawanenhändler, die wegen ihrer Handelsgeschäfte zum Arsenal gereist waren. Entlang der Wand auf der anderen Seite befanden sich alle möglichen aufklappbaren Verkaufs- und Imbissstände. Hier gab es Ersatzteile für verschiedenste Fahrzeuge zu kaufen, außerdem konnte man Matetee trinken, der auf dem heißen Oberdeck des eisernen Giganten angebaut wurde, man konnte einen Happen zu sich nehmen oder auch Stechapfelgras rauchen. Diesen Gang nannten die Einheimischen das Rohr, und Derjuga erinnerte sich noch gut, wie lebhaft es hier bei seinem ersten Besuch zugegangen war. Aber jetzt … Warum ließ sich hier kaum jemand blicken? Warum waren fast alle Stände geschlossen? Und die wenigen Besitzer, die da waren, verfolgten Derjuga hinter vergitterten Fenstern mit misstrauischen Blicken. Als er den Trupp aus Proktoren und Soldaten der Waffenschmieden passierte, wurde er weder angesprochen noch aufgehalten. Aber die Männer blickten ihm misstrauisch hinterher.
    Er erreichte das Abteil von Makotas Karawane und begann, mit der Faust gegen das Tor zu hämmern. In der Stille, die nur durch das Stampfen der bewaffneten Durchsuchungskommandos unterbrochen wurde, hallte sein Klopfen in dem weitläufigen Gang wider. Die Beleuchtung hier war schwach, denn die Scheinwerfer leuchteten nur mit halber Kraft.
    Hinter der Tür war es verdächtig still. Derjuschka trat einige Male mit dem Fuß gegen die Tür. Das eiserne Schiebefenster wurde geöffnet, und hinter dem Gitter tauchte das Gesicht von Kaban auf. Der Bandit war an einem Überfall auf eine Farm beteiligt gewesen, bei dem Makotas Männer alle Bewohner, einschließlich Alte und Kinder, ermordet hatten. Doch bevor sie den Besitzer der Farm töten konnten, hatte dieser dem armen Kaban, der damals noch nicht so genannt wurde, mit seinem Beil kreuzweise ins Gesicht gedroschen. Seither war der Mann so verunstaltet, dass ihn sein eigener Vater nicht erkannt hätte. Seine Lippen hatten jede Form verloren und wölbten sich schlaff nach außen, wodurch sie an eine Schweineschnauze erinnerten. Auch seine Nasenlöcher waren nach außen gestülpt. Eine tiefe Narbe zog die Haut der linken Backe nach unten, wodurch auch das linke Auge deutlich tiefer lag als das rechte. Kaban redete mühsam, es klang wie ein starkes Lispeln und Nuscheln, das die meisten Männer in der Bande kaum verstanden. Daher hatte ein junger Bandit namens Birjusa die Rolle des Übersetzers übernommen. Birjusa war ebenso unerfahren in Clan-Angelegenheiten, wie es bis vor Kurzem noch Derjuschka gewesen war. Die beiden hatten sich sogar in gewisser Weise angefreundet, bis der erfolgreiche Derjuga in der Clan-Hierarchie aufgestiegen war, während der lange, ungelenke und ungeschickte Birjusa noch immer als Grünschnabel an Kabans Seite unterwegs war.
    »Fu!«, stieß Kaban überrascht hervor. »Fejuwka, aufmaffen!«
    Riegel wurden knirschend zur Seite geschoben, das Schloss quietschte, und die Pforte ging auf. Mit einem eiligen Blick auf die Proktoren und Charkower, die gerade das Nachbarabteil erreicht hatten, schoss Derjuga ins Innere und knallte die Pfortentür hinter sich zu.
    »Fo find ti anferen?«
    Neben Kaban stand Birjusa. Er hatte nasse Haare und war nur mit bis zu den Knien hochgekrempelten Hosen bekleidet. Er übersetzte:
    »Wo sind die anderen, Derjuschka?«
    »Nicht Derjuschka!« Derjuga hielt seinem ehemaligen Freund die Faust unter die Nase, dass dessen helle Augen überrascht zu blinzeln anfingen. »Ich bin Derjuga, kapiert? Der–ju-ga! Die anderen warten draußen. Makota hat mich geschickt. Ich soll nachsehen, ob hier alles in Ordnung ist … Was ist auf dem Schiff los?«
    In dem großen Laderaumabteil brannten nur einige Feuer in großen Ölschalen, und in der Ecke leuchtete ein einziger schwacher Scheinwerfer. Derjuga erkannte eine Motocyclette, ein Fuhrwerk und zwei Lastwagen. An den einen Laster war der Tankwagen mit dem Treibstoffvorrat angehängt. An der Wand lag ein Manis auf einem Haufen Heu.
    »Und wo ist das Motorrad?«, fragte Derjuga.
    »Fufammenfekappt«, nuschelte Kaban. »Im Lasser.«
    »Wir haben es in Einzelteile zerlegt und im Laster verstaut«, erklärte Birjusa. »Zusammen mit den Kisten, die ihr neulich hergeschafft habt.«
    »Aha …« Während Derjuga seine Daumen am Gürtel einhakte und auf die Banditen zutrat, ahmte er unwillkürlich Makotas Pose nach. Unter Derjugas scharfem Blick tauchten die Banditen einer nach dem anderen aus den Lastern auf und

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