Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
war ein großes Risiko! Denn hinter diesen drei Fahrzeugen stand die ganze Macht der Charkower Schmieden. Mit den Charkowern Abmachungen zu treffen war so gut wie unmöglich. Genau genommen gab es keinen anderen Ausweg. Die zerstörte Cyclette und der abgeschossene Panzerwagen waren Teil des Kommandos »Kolonne«, und die Männer hier hatten die Explosion bestimmt gehört. Sie würden jeden Moment anfangen zu schießen.
In diesem Moment fielen die ersten Schüsse.
Das kam daher, dass einige Nomaden Wyschibas Befehl, sich hinter den Fahrzeugen zu halten, vergessen hatten, sobald sie die Charkower erblickten. Sie überholten den Punch , und als sie auf der Bildfläche auftauchten, begann das Maschinengewehr im Gefechtsturm des Panzerwagens zu knattern. Der runde Turm drehte von rechts nach links und zurück, um so mit einer Salve möglichst viele Reiter abzuschießen.
Makota legte die Schalter gleichzeitig um.
Über der Fahrerkabine erklang ein Heulen, das Fahrzeug erzitterte, die Banditen wurden nach vorne geschleudert. Drei rauchende Bögen durchtrennten die Luft. Zwei beschrieben eine Kurve auf dasselbe Ziel zu, der dritte verlief flacher.
Der Ataman knurrte wütend auf: Zur Nekrose mit diesem verdammten Radar! Der Raketenwerfer hatte zwei der Raketen auf das nächste Ziel, das als grellster Punkt auf dem Bildschirm abgebildet wurde, geschickt. Und die dritte Rakete lenkte er auf die Plattform dieses Raupenturms, dafür wurde die Cyclette gar nicht beschossen!
Die Raketen detonierten praktisch gleichzeitig. Das Panzerfahrzeug verwandelte sich in einen Haufen geschmolzenes Eisen, und die Plattform unter dem Turm explodierte, woraufhin der Turm zwar absackte und sich langsam zur Seite neigte, aber nicht umfiel, sondern schräg stehen blieb. Im oberen Teil loderten Stichflammen auf, dann rissen die Trosse, die das Gerüst mit dem Windrad gehalten hatten. Dieses stürzte donnernd auf den Wüstenboden und grub seine Windräder in den trockenen Schlamm. Zwei Männer stürzten hinterher. Sie sprangen sofort wieder auf die Beine und gingen hinter dem Turm in Deckung. Aber nur einer von beiden schaffte es, sich in Sicherheit zu bringen, der andere fiel von einem Speer getroffen zu Boden. Der Mann hinterm Turm begann sofort zu schießen.
Die Nomaden waren in ein wildes Kriegsgeschrei ausgebrochen und verteilten sich um den Turm. Sie wurden von oben und unten beschossen, aber den Charkowern gelang es nicht, sie aufzuhalten. Weit über zehn Nomaden kamen auf ihren Manisen herangejagt und sprangen jetzt aus den Satteln. Das Maschinengewehr des Soldaten, der hinter dem Turm in Deckung gegangen war, war verstummt. Die Nomaden begannen, außen am Turm hochzuklettern, stachen mit ihren Messern durch das dicke Leder und zielten in die schmalen Scharten. Aus einigen ragten Läufe heraus, ununterbrochen loderten Stichflammen. Schüsse knallten. Ein Nomade wurde von einer Ladung Blei mitten ins Gesicht getroffen und vom Turm geschleudert, heulend wälzte er sich über den Boden; einem anderen wurde der Kopf durchschossen, einem dritten hieb ein Charkower Schütze, der gerade dabei war, sein Gewehr nachzuladen, den Schaft in den Bauch. Aber als er die Waffe zu sich zurückziehen wollte, hielt der Nomade sich mit einer Hand daran fest, zog sich daran hoch und stach mit seinem Messer in die Scharte, ehe er sich unter siegreichem Geheul fallen ließ, wobei er die Waffe mit sich riss, deren Lauf blutig war.
»Schneller!«, befahl Makota.
Der Punch näherte sich dem Turm, und von der anderen Seite kam ihnen die Cyclette entgegen, die am oberen Rand der Senke vorwärtsschoss. Das runde Dach der vergitterten Kabine wurde geöffnet, und ein Mann mit einem MG erschien.
Ein Teil der Wilden fiel, aber einigen gelang es, den Turm zu erklettern – und schon war der Erste auf dem Dach. Es war Wyschiba, und mehrere seiner Männer folgten ihm auf dem Fuße.
Den dort postierten MG-Schützen töteten sie und warfen seinen Leichnam nach unten, aber schon wenige Augenblicke später begriffen Wyschibas tapfere Krieger, wie sinnlos ihre Besetzungsaktion war. Die obere Luke war von innen fest verschlossen, genau wie die eiserne Tür am Fuß des Turms. Außerdem befanden sich im Dach – genau für eine Lage wie diese erdacht – schmale Schlitze, durch die die Nomaden jetzt heftig beschossen wurden. Die Wilden begannen zu hüpfen, sie sahen aus wie Asseln in einer heißen Pfanne. Einer fiel getroffen zu Boden, ein zweiter stürzte über die
Weitere Kostenlose Bücher