Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
sich auch umgedreht hatte. »Der hat was abgekriegt.«
»Schon gut, der erholt sich schon.«
Stopor rollte mit den Augen und presste die Hände auf die Ohren. Dann setzte er sich mit gekreuzten Beinen auf den Kabinenboden und begann, mit dem Oberkörper von links nach rechts zu schaukeln, während er vor sich hin starrte.
Der Ataman öffnete die Beifahrertür und stellte sich auf das Trittbrett. Sekunden später rollten seine Fahrzeuge über die Rampe abwärts zum Seeufer hinunter. Im Beiwagen der Cyclette stellte sich gerade Derjuga auf und feuerte aus einer abgesägten Flinte, wieder und wieder lud er nach und schoss. Sein Schießen war reichlich sinnlos, er konnte aus dieser Position kaum jemanden treffen, aber es sah gut aus.
Keiner verfolgte die Banditen. Als die Bewohner des Seeufers begriffen, dass sie umzingelt waren, da von hinten feindliche Fahrzeuge auf sie zurollten und von vorne unter lautem Kriegsgeheul die Menschenfresser angriffen, zerstreuten sie sich über die Hängebrücken und suchten das Weite.
»Na, geht doch!« Makota zog seine Pfeife aus der Tasche und begann sie zu stopfen, dann steckte er sie sich in den Mund und legte die Hände zu einem Trichter zusammen.
»Zurück!«, brüllte er. »Alle zurück! Wir fahren ab!«
Ehe er in die Fahrerkabine zurückkletterte, zündete er sich seine Pfeife an.
»Los, wir fahren in Richtung Brücke«, befahl er Sachar. »Etwa drei Werst von hier, hinter den Hügeln machen wir Pause. Hinter der Ebene mit den Erdspalten, wo uns die Nomaden auf dem Hinweg angegriffen haben, erinnerst du dich?«
Der Punch wendete und rollte weg vom Schiff. Hinter der vorderen Sitzbank richtete sich Stopor auf, er umfasste die Rücklehne des Fahrersitzes und sagte vorwurfsvoll:
»Warum hast du nicht gewartet, bis ich unten war, Chef?«
Der Ataman und Sachar drehten sich gleichzeitig nach hinten.
»Stoporik!«, rief Makota überrascht. »Du stotterst ja gar nicht mehr!«
Der ehemalige Stotterer öffnete den Mund. Er richtete seinen Blick nach unten, schob die Lippen vor, als wollte er sie betrachten, strich mit den Fingern über den Mund.
»Stotterst … nicht … mehr?«, fragte er unsicher und wiederholte sehr langsam und Silbe für Silbe: »Stot…terst … nicht … mehr! Ja, es ist vorbei! Zum Mutanten noch mal, es ist vorbei!!!«
»Na gut, Kumpel, halt jetzt die Klappe«, befahl der Ataman. »Sachar, du schaust auf den Weg.«
Er öffnete die Beifahrertür, lehnte sich im Fahren raus und schrie Wyschiba zu:
»Hör mal, du, ihr reitet voraus! Und passt auf, dass keine Quallen oder Dornhaie über uns herfallen, oder was da sonst noch so rumstreunt! Hinter den Hügeln da vorne machen wir Rast, klar?«
Wyschiba nickte und lenkte seinen Manis noch näher an die Seitenwand des Punch . Mit einer Hand fasst er nach dem Trittbrett und fragte:
»Wohin reiten? Hinter Hügel, und dann?«
»Dann?« Makota machte ein nachdenkliches Geräusch. »Wir ziehen zur Brücke! Dort hat mich einer schwer beleidigt … und jetzt wollen wir doch mal sehen, wer hier wen beleidigt.«
Nachts sahen sie von der Kraft aus, die in großer Höhe dahinzog, einen breiten Feuerstreifen am Horizont, genau dort, wo Cherson-Stadt lag. Das Thermoplan flog darauf zu, und je näher sie der schwarzen Steppe kamen, desto vereinzelter schienen die Brandherde. Rauch drang in die Kabine, da der Wind aus der Richtung der Stadt blies und den heißen Atem der Brandherde herbeitrug.
»Was geht da vor?«, murmelte Max.
Alle blickten in das nächtliche Dunkel hinaus, das von braunroten und grellgelben Stichflammen beleuchtet wurde. Nur Krjutschok lag in der Schlafkoje im hinteren Teil der Gondel. Entweder döste er oder starrte teilnahmslos zur Decke. Offenbar waren ihm diese Brände gleichgültig. Turan dagegen teilte die allgemeine Aufregung. Er sah, dass seine Reisegefährten ernstlich besorgt waren, und verstand ihre Unruhe.
»Wir fliegen hin, dann werden wir es erfahren«, sagte Stawro.
Weder Max’ Frage noch Stawros Antwort hatte irgendeinen Sinn, aber es war unerträglich, die ganze Zeit zu schweigen.
Als sie sich dem Feuer näherten, begann der qualmende Brandstreifen in einzelne Brand- und Lichtherde zu zerfallen – gewaltige Lagerfeuer und starke Scheinwerfer. Eine dichte Rauchwand stieg unablässig in die Höhe und wurde von unten rötlich beschienen. Als sie noch näher kamen, konnten sie erkennen, dass die Feuer in einem großen Bogen um die Stadt angeordnet waren und dass sich dahinter
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