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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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sagte Stawrides, und seinem Ton war anzuhören, wie sehr ihm das widerstrebte. »Sonst können wir nicht landen. Und dafür ist es höchste Zeit, ich kann mich in diesem Rauch nicht ordentlich orientieren.«
    »Du musst dein Heizsystem auswechseln«, bemerkte Belorus. »In einer solchen Situation dürfte der Motor das Gas in den Gasbehältern eigentlich nicht erhitzen.«
    Ohne darauf einzugehen, drosselte Stawro den Motor auf die kleinste Geschwindigkeit. Die Kraft schwebte langsam abwärts. Irgendwo in weiter Ferne ertönte ein tiefes, anschwellendes Brüllen – die Belagerer hatten wieder einen Brandsatz abgefeuert. Das Tönnchen mit dem Brenngemisch schoss aus der Rauchwolke heraus und verspritzte seine zerstörerischen Flammenzungen. Es traf zwischen mehreren Häusern auf dem Boden auf. Eine blendend grelle Stichflamme schoss in die Höhe, prallte gegen die niedrige Rauchdecke und legte sich dann breit über die umliegende Gegend. Wildes Geschrei ertönte, wieder brach Hektik aus. Jetzt konnte Turan die Menschen besser erkennen. Sie hielten Spitzhacken und Schaufeln in den Händen, andere trugen Eimer. Ein Wasserfass auf einem Fuhrwerk wurde in Richtung des neuen Brandherds gelenkt. Der eingespannte Manis zappelte im Geschirr hin und her und wollte sich dem Feuer nicht nähern.
    Ein Mann entdeckte die Kraft am Himmel, zeigte auf sie, wobei die Menschen aufschrien und die Arme schwenkten.
    »Was schreien sie?«, fragte Turan.
    »Himmelsgänger, glaube ich«, sagte Stawro. »Vielleicht denken sie, dass Hilfe gekommen ist. Gleich werden wir es wissen.«
    Die Schreie unter ihnen verstummten. Man hatte die Kraft erkannt. Stawrides lenkte das Thermoplan langsam zwischen den Rauchsäulen hindurch. Überall waren die Städter damit beschäftigt, Brände zu löschen. Als sie für einen Moment den Kopf hoben, um das über ihnen schwebende Thermoplan mit den Augen zu verfolgen, konnte Turan den Ausdruck in ihren Gesichtern erkennen: hoffnungslos, starr und entrückt. Als ob Belorus seine Gedanken erraten hätte, sagte er: »Aus und vorbei. Die Stadt ist verloren. Wenn die Menschen keine Hoffnung mehr haben, können sie die Belagerung nicht überstehen. Schau hin, wie die aussehen … Sie glauben nicht an sich. Egal, wen du ihnen gibst, ob die Himmelsgänger oder Omega oder sonst wen. Sie können sich selbst nicht retten, weil ihnen der Glaube an sich fehlt. Solche Leute verlieren immer.«
    Die Kraft flog langsam auf das Zentrum zu, dorthin, wo jener einsame Turm stand – die Residenz des Gouverneurs von Cherson-Stadt. Selbst die grellen Scheinwerfer auf der Turmspitze schienen nur die Gleichgültigkeit der Stadtoberhäupter gegenüber jenen zu unterstreichen, die am Fuß des Turms herumwuselten. Ein anschwellendes tiefes Brausen kündigte das nächste Brandgeschoss an; ein Feuerstreifen durchschnitt die rauchige Finsternis und mündete in einer Detonation.
    »Geht zur Seite«, befahl Stawrides. »Tur, mach die Leinen klar, wir legen an.«
    Turan lief zur Seilwinde hinüber und beugte sich ein Stück vor, um zu sehen, wohin Stawrides lenkte. Vor ihnen tauchten in dem dichten Vorhang aus Qualm die Umrisse eines Gebäudes mit einem Mast auf, der hoch über dem Dach aufragte. Das Haus war vermutlich auf den Ruinen eines Gebäudes aus der Zeit vor dem Untergang errichtet worden. Zwar waren Dach und das obere Stockwerk erst kürzlich entstanden, aber das Betonfundament, aus dem an manchen Stellen der Bewehrungsstahl herausragte, war offenbar sehr alt. An einem dieser Armatureisen war auch der Mast befestigt. Es war ein langes Rohr mit Haken am oberen Ende und mit aufgeschweißten Tritten – ein günstiger Ort, um anzulegen. Als Stawro »Los!« schrie, war Turan bereit und warf den Anlegehaken am Seil auf das obere Ende des Rohrs, wo der an einem der Haken hängenblieb. Zur Sicherheit zog er es straff. Stawrides schaltete den Motor aus, und zusammen mit Turan begann er die Kurbel zu drehen und das Seil wieder aufzurollen. Endlich befand sich der Zugang zur Gondel der Kraft auf gleicher Höhe mit der obersten Treppenstufe am Rohr. Stawrides legte eine weitere Seilschlaufe um einen zweiten Haken des Masts, um das Thermoplan sicher festzumachen.
    Während das Luftschiff angelegt hatte, waren alle Fenster des Gebäudes dunkel gewesen. Aber das Klirren des Haken und das Schaben von Eisen über Eisen waren so laut, dass man die Geräusche vermutlich noch im Keller hatte hören können. Als Stawrides befahl, nach unten zu klettern,

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