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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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und Turan seinen Fuß auf die oberste Stufe stellte, öffnete sich unten die Tür, und auf der Schwelle erschien eine Frau. Sie hielt eine Lampe in der Hand, aber ihr Gesicht lag im Schatten. Die Frau winkte mit der Hand, das Feuer in der Lampe flackerte. Stawrides hatte es spürbar eilig, und Turan, der vor ihm runterkletterte, beeilte sich, um seinem Freund nicht im Weg zu sein. Das Dach war leicht abschüssig, und etwa die Hälfte davon nahm ein Anbau mit Tür ein.
    Die Frau verschwand im Hauseingang, der Widerschein der Lampe blitzte in einem Fenster auf. Auf dem Dach angekommen, schob Stawrides Turan zur Seite und eilte zur Tür in dem Anbau. Von unten drang das Geräusch von eiligen Schritten, die Hausherrin lief die Treppe hinauf. Die Tür öffnete sich, und die Frau stürzte auf Stawrides zu.
    »Du bist zurück!«, schrie sie. »Stawro, du … Was hier los ist… Du wirst es nicht glauben! Es heißt, dass Mira Sid die Stadt verlassen will … oder schon geflüchtet ist … Wir verstecken uns in den Kellern, Cherson brennt … Überall suchen sie Diversanten der Inkermänner. Gestern Abend haben sie gekämpft vor meinem Fenster, die Leute schrien, angeblich hatte man einen der Brandstifter gefasst. Es war schrecklich, Stawro, sie haben ihn nicht mal zum Galgen gebracht, sondern direkt da auf offener Straße erschlagen … Cherson ist verrückt geworden!«
    Stawrides strich der Frau über den Rücken. »Rita …«, sagte er. »Es ist gut, beruhige dich, ich bin ja jetzt da …« Die Frau schluchzte erleichtert auf, fuhr aber fort, von den Schrecken der Belagerung zu erzählen.
    Schließlich löste sich Stawrides aus ihrer Umklammerung und sagte: »Ich bin nicht allein, wir haben Gäste.«
    Erst jetzt bekam Turan die Hausherrin von vorne zu Gesicht. Sie war klein, füllig, mit einem runden, lieben Gesicht und wirkte neben dem Hünen Hammer-Arm fast ein wenig fehl am Platz. Belorus, der hinter Stawro die Treppe hinunterkam, reichte Max Kenner die Hand. Max fiel es mit ihrem verletzten Bein schwer, die Treppe herunterzuklettern. Krjutschok, der abwesend und teilnahmslos wie immer wirkte, kam als Letzter.
    Rita schluchzte noch einmal auf, wischte sich die tränennassen Wangen ab und bat alle mit einer einladenden Geste ins Haus. Als die Hausherrin mit Stawro an ihrer Seite vorging, wandte sich Max an Belorus und sagte lächelnd: »Du bist so höflich.«
    »Was?« Belorus begriff nicht, was sie meinte. »Was soll das heißen? Ich mach das wegen Stawro … Wenn Rita sieht, dass du seinen Pullover trägst, dann wird sie sonst was denken, zur Wildsau mit euch allen! Aber wenn wir so tun, als wärst du mit mir zusammen, dann wird sie der Pulli nicht stören. Halt dich an mich, Max, kapiert, und bereite Stawro keine Probleme.«
    Von der Treppe im Innern des Hauses erklang Stawros Stimme:
    »He, kommt schon!«
    Turan trat zur Seite, um Max und Belorus vorzulassen. Die Planken unter seinen Füßen bebten, die nächtliche Dunkelheit wurde von rotbraunen Flammen erhellt, und ganz in ihrer Nähe flackerte eine Stichflamme auf. Und nicht weit von ihnen ging gerade der nächste Brandsatz nieder.
    Unten hatte Turan die Gelegenheit, sich Rita genauer anzusehen, und er verspürte eine leichte Enttäuschung. Stawrides war ein unglaublicher Mensch: ein großartiger Kämpfer, dabei großherzig, gut und selbstbewusst. Er hatte Turan vertraut, er hatte ihn aus dem Schlammsturm gerettet, er flog auf der Kraft durch die Welt, einem absolut einzigartigen Gefährt … Turan erinnerte sich noch gut, mit welch leidenschaftlicher Bewunderung Schaar Skitalez immer von dem ehemaligen Kämpfer gesprochen hatte! Und die Frau des legendären Hammer-Arm hätte eben auch … irgendwie anders, außergewöhnlicher aussehen sollen. Schließlich war Stawro selbst außergewöhnlich und eine lebende Ausnahme zu allem, was sonst so im Ödland gängig war. Aber Rita wirkte alles andere als außergewöhnlich. Sie war nur eine normale Städterin, dabei sympathisch, mit gutmütigen Augen. Ihre Gedanken schienen sich um das Haus und den Haushalt zu drehen. Sie war genauso eine Frau, wie Belorus sie in seinen Gedichten besang. Kaum hatten sie sich alle unten eingefunden, fing sie an, den Tisch zu decken, wobei sie entschuldigend bemerkte, dass sie auf eine solche Zahl von Gästen nicht eingerichtet sei. Sie werkelte im Zimmer herum, stellte kaltes Fleisch und Maisfladen auf den Tisch, begann Tee zu kochen …
    Turan fühlte sich irgendwie unwohl, umso mehr, als

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