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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Flüssigkeit. Ich hielt das Feuerzeug an den heraushängenden Fetzen, und der Stoff entflammte augenblicklich. Ich schrie:
    »Weg damit!«
    Das Feuer hatte den ganzen Lappen erfasst, der bereits gut getränkt war von der Flüssigkeit im Innern der Flasche. Der Mönch schleuderte das Gefäß auf die Mutanten, und während er sich auf den Tunnelboden warf, schrie er:
    »Hinlegen!«
    Mit einem Fausthieb schubste ich den Zwerg hinter Potschtar und ließ mich selbst auf der anderen Seite der Draisine zu Boden fallen. Der Molotow-Cocktail explodierte und überzog die Tunnelwände und die Mutanten mit einem Feuerregen.
    Die Flammen summten, auf dem Wasser hinter uns schwamm Feuer. In dem dunkelroten Sturm wirbelten Körper durcheinander, ein Mutant wurde zu uns geschleudert, und ich jagte ihm meine letzte Kugel in den brennenden Schädel. Dann sprang ich auf die Beine und lud die Pistole nach. Hinter den Hebeln richtete sich Juna auf, in jeder Hand eine Fackel – eine aus einem Montiereisen und die zweite aus einer Schränkzange.
    Auf der anderen Seite der Draisine tauchten die Köpfe von Tschak und dem Mönch auf.
    »Hauen wir ab!«, rief ich ihnen zu und packte Luka Stiditsch an den Schultern, der sich kaum rühren konnte.
    Juna sprang von der Draisine. Ich zerrte Luka von dem Fahrzeug und half ihm, die ersten Schritte zu tun. Das Feuer im Tunnel verlosch allmählich, der Boden war übersät mit verbrannten Körpern, die übrigen Mutanten hatten sich verzogen.
    »Wenn das Feuer erst ganz aus ist, werden sie wieder hinter uns her kommen!« Tschak nahm Juna eine Fackel ab und lief los, wobei er das Licht hoch über seinem Kopf hielt.
    Das Mädchen reichte Potschtar die andere Fackel, ehe es den Priester auf der anderen Seite unterm Arm fasste und wir ihn zusammen mit uns zogen. Der Mann hielt sich nur mühsam auf den Beinen.
    Bald wurde es wieder dunkel, die beiden Fackeln waren fast abgebrannt. Da schrie Tschak vor uns:
    »Hier ist ein Saal!«
    Der Tunnel endete und zu meiner Rechten konnte ich einen Bahnsteig erkennen.
    »Hoch mit euch, alle hoch!«, sagte Potschtar und kletterte als Erster auf den Bahnsteig.
    »Halt ihn«, sagte ich zu Juna, und nachdem sie den Priester stützend mit beiden Armen umfasst hatte, folgte ich dem Mönch. Ich legte mich auf den Bahnsteigrand und streckte die Arme nach unten aus.
    »Komm schon!«
    Das Mädchen schob Luka mit aller Kraft. Seine Wange blutete wieder unter dem Verband, sein Kopf war in den Nacken gekippt und baumelte von einer Seite zur anderen: Der Priester hatte das Bewusstsein verloren. Ich fasste ihn unter den Achseln, neben mir hörte ich Potschtar keuchen, der sich ebenfalls auf den Bahnsteigrand gehockt hatte, um mir zu helfen. Gemeinsam zogen wir den Verletzten nach oben. Der Mönch hatte die Fackel neben sich auf den Boden gelegt. Zischend und Funken sprühend flackerte sie vor sich hin, und in ihrem schwindenden Licht konnte ich die Aufschrift auf der Wand lesen:
    PERWOMAJSKAJA
    Wir hatten Luka kaum über den Bahnsteigrand gehievt, als Tschak angerannt kam und Juna zuschrie:
    »Zur Seite! Schnell, geh in Deckung!«
    Während das Mädchen eilig auf den Bahnsteig kletterte, machte er einen Satz hin zu der Wand mit der Aufschrift und schoss dreimal hintereinander in den Tunnel. Mutanten kamen auf die Station zugestürmt, wieder hatte sich einer an die Spitze der Meute gesetzt, und die drei Kugeln trafen ihn direkt an der Tunnelmündung.
    Ich packte Juna am Arm. Tschak sprang im Laufen hoch, streckte uns die Arme entgegen, und Potschtar bekam ihn am Kragen zu fassen und zerrte ihn nach oben. Wir blieben am Rand der Plattform stehen, ich nahm eine Fackel, Tschak die andere. Potschtar und Juna zogen Luka Stiditsch auf die Beine. Das schwache Licht beleuchtete die ersten beiden Säulen einer, wie ich vermutete, langen Säulenreihe. Dazwischen waren seltsame Girlanden gespannt. Neben jeder Säule war ein konisch zulaufender Steinberg aufgetürmt, der von einem menschlichen Schädel gekrönt wurde.
    Aus dem Tunnel rannte jetzt ein großer, langarmiger Mutant auf uns zu. Ich schoss zweimal auf ihn. Von dieser Seite der Station führte eine breite Treppe nach oben, aber ihr Zugang war bis zur Decke von einem rostigen Gitter versperrt. In diesem Gitter befand sich eine kleine Pforte, die mit einem Riegel und einem gewaltigen Hängeschloss verschlossen war. Während ich auf die Pforte zurannte, rief ich Tschak zu:
    »Leuchte mir!«
    »Du hast doch selbst eine Fackel!« Er stand

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