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Temptation: Weil du mich verführst

Temptation: Weil du mich verführst

Titel: Temptation: Weil du mich verführst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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gebannt.
    Unwissentlich war sie in die Tiefen seines Seins vorgedrungen, und genau dafür wollte er sie bestrafen und zugleich besitzen.
    Von Mrs Hanson hatte er erfahren, dass sie nicht mehr ins Penthouse zum Malen gekommen war. Auch darüber ärgerte er sich, auch wenn es noch so irrational sein mochte. Er klopfte ein zweites Mal. Noch hatte er sich nicht entschieden, ob er hergekommen war, um sich zu entschuldigen und ihr zu versichern, dass er sie nie wieder belästigen würde, oder um sie mit allen Mitteln dazu zu bringen, sich noch einmal von ihm berühren zu lassen.
    Die innere Zerrissenheit hatte ihm dermaßen zugesetzt, dass ihm selbst Lin, die ihn normalerweise mühelos zu besänftigen verstand, aus dem Weg ging, als drohe er jederzeit wie ein Dampfkessel zu explodieren.
    In diesem Moment ging die Tür auf, und ein dunkelhaariger Mann mittlerer Größe stand vor ihm und musterte ihn ernst. Er musste erst kürzlich aus der Galerie nach Hause gekommen sein, denn er trug noch einen dunkelgrauen Anzug.
    »Ich möchte Francesca sprechen«, sagte Ian.
    Davie warf einen besorgten Blick über die Schulter in den Flur des Hauses, doch dann nickte er und trat beiseite, um Ian hereinzulassen. Er führte ihn in ein geschmackvoll eingerichtetes Wohnzimmer.
    »Bitte, setzen Sie sich. Ich werde sehen, ob sie zu Hause ist«, erklärte er.
    Ian nickte und knöpfte sein Jackett auf, ehe er sich niederließ. Er griff nach einem Kunstkatalog und begann geistesabwesend darin zu blättern, während er vergeblich auf irgendwelche Geräusche im Haus lauschte. Der Katalog war auf einer Seite mit einer Liste von Kunstwerken aufgeschlagen gewesen, die demnächst in einem Auktionshaus in der Stadt unter den Hammer kommen würden.
    Wenige Minuten später kehrte Davie ins Wohnzimmer zurück. Ian sah auf und legte den Katalog beiseite.
    »Sie sagt, sie sei beschäftigt«, erklärte er, sichtlich unbehaglich.
    Ian nickte langsam. Er hatte nichts anderes erwartet.
    »Würden Sie mir bitte den Gefallen tun und ihr sagen, dass ich so lange warte, bis sie nicht mehr beschäftigt ist?«
    Davies Adamsapfel hüpfte, als er schluckte. Wortlos verließ er das Wohnzimmer und kehrte eine Minute später zurück – ohne Francesca. Beim Anblick seiner entschuldigenden Miene lächelte Ian und erhob sich.
    »Es ist ja nicht Ihre Schuld«, sagte er und streckte die Hand aus. »Ich bin übrigens Ian Noble. Wir wurden einander nie richtig vorgestellt.«
    »David Feinstein.« Davie schüttelte ihm die Hand.
    »Würden Sie sich eine Weile zu mir setzen, während ich warte?«, fragte er.
    Ians Absicht, sich hier häuslich einzurichten, schien Davie ein wenig zu verblüffen, doch er war zu höflich, um Einwände zu erheben, also nahm er ihm gegenüber Platz.
    »Ich verstehe ja, warum sie mir böse ist«, sagte Ian, schlug die Beine übereinander und griff wieder nach dem Katalog.
    »Sie ist nicht böse.«
    Ian hob den Kopf.
    »Vielmehr schäumt sie vor Wut. Und sie ist verletzt. So verletzt, wie ich sie noch nie erlebt habe.«
    Ian hielt inne und wartete darauf, dass der brennende Schmerz nachließ, den Davies Worte in ihm ausgelöst hatten. Sekundenlang herrschte Schweigen im Raum.
    »Ich habe sie in einer höchst ungebührlichen Art und Weise behandelt. Das hätte ich nicht tun dürfen«, erklärte Ian schließlich.
    »Wenn das so ist, sollten Sie sich schämen.« Ein Anflug von Verärgerung schwang in Davies ansonsten ruhiger Stimme mit. Ian fiel wieder ein, dass er ihm und Francescas anderen Mitbewohnern im Tattoostudio etwas ganz Ähnliches an den Kopf geworfen hatte.
    »Das tue ich auch«, erwiderte er und schloss für einen Moment die Augen, als ihm die Erinnerung an Francesca – an das seidige, rotgoldene Haar zwischen ihren sahnig weißen Beinen, an die dicken, rosigen Schamlippen und die engste Vagina, die er je berührt hatte – wieder in den Sinn kam und immer lebendiger wurde, je verzweifelter er versuchte, sie aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Er erinnerte sich daran, wie er sie geschlagen hatte, an den Genuss, den es ihm bereitet hatte … ebenso wie ihr. »Leider«, fuhr er fort, »war meine Scham nicht groß genug, um mich daran zu hindern hierherzukommen. Inzwischen habe ich Zweifel, dass etwas groß genug dafür sein könnte.«
    Davie blickte ihn bestürzt an, räusperte sich und stand auf.
    »Vielleicht sollte ich ja noch einmal zu Francesca gehen und nachsehen, wie sie mit dem … Projekt vorankommt, an dem sie gerade

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