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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Grünleuchten flimmerten. Der Selbstcheck der Sun Ray lief an und meldete beste Werte. Rahel griff in die Kontrollen und übertrug die zentralen Funktionen auf das Pilotenpult. Normalerweise hatten Executors Schützen, doch im Notfall konnten die wichtigsten Befehlselemente auch vom Piloten ausgeführt werden. Nur sehr gute Piloten beherrschten die Kunst, die Waffenkontrollen und einen Executor parallel zu bedienen. Da aber dieses Fahrzeug nur über eine funktionsfähige Waffe verfügte und Marechal a. D. Tooma zu den Besten gehört hatte, würde das kein Problem darstellen.
    Wofür es auch immer gut war.
    Tooma hatte gelernt, sich auf ihre Instinkte zu verlassen.
    Sie füllte die Notrationen auf, bis alle Halterungen voll waren. Handfeuerwaffen tauchten in den Ständern auf: Standard-Sturmgewehre, wie sie auch von der hiesigen Infanterie benutzt wurden. Genauso wie die Sun Ray konnten sie Plasmabolzen oder normale kinetische Munition abfeuern. Munition und drei Brustpanzer, alles aus zugänglichen Quellen abgezweigt. Tooma mochte außer Dienst sein, aber das hieß noch lange nicht, alte Leidenschaften ablegen zu müssen. Sie dachte nicht mehr darüber nach, dass hier ganz offensichtlich mehr am Werk war als nur eine »alte Leidenschaft«.
    Dann setzte sie sich ruhig in den Pilotensessel und stellte ihn auf eine halb liegende Position. Sie schaltete den Kommunikationssatelliten durch und wartete mit halb geschlossenen Augen auf die nächsten Nachrichten.
    Ihr Sicherheitsperimeter war perfekt.
    Sollten sie nur kommen.
    Schlafen wollte sie ohnehin nicht mehr.

 
6 Arbedian
     
    »Es kann überhaupt keinen Zweifel daran geben«, wiederholte Beck ein letztes Mal, so als müsse er die Wahrheit in das Bewusstsein seines kommandierenden Offiziers hinein prügeln. »Die Telemetrie ist vollständig.«
    Haark nickte automatisch und konnte an Becks Argumenten nichts aussetzen. Die Tatsache, dass er trotzdem keine Miene verzogen hatte, mochte dazu beigetragen haben, dass Beck hatte insistieren wollen. Ein wie auch immer gearteter »Irrtum« war das alles jedenfalls zweifelsohne nicht mehr.
    Der Lichtblitz war aus dieser Entfernung optisch so gut wie nicht erkennbar, aber die Daten sprachen eine eindeutige Sprache. Es sah alles danach aus, als wäre die Sonde bei ihrer Annäherung an den Bogey von feindlichem Waffenfeuer erfasst und vernichtet worden. Danach hatte das fremde Schiff offenbar den Kurs gewechselt. Es hielt jetzt auf die vollautomatische Bergbaustation zu, die den Asteroidengürtel mit Abräumrobotern versorgte, die unbemannten Erzfrachter fütterte und nach Arbedian entsandte und damit das Kernstück des bescheidenen Einkommens dieses Systems darstellte. Sie war auch Anlaufstelle für die etwa 500 freien Prospektoren und Subunternehmer, die in kleinen Einmannscouts den Gürtel nach besonders ergiebigen Erzvorkommen durchsuchten oder in von ihnen gesteuerten Abräummaschinen auf eigene Kosten Claims ausbeuteten. Keiner dieser Männer und Frauen würde ohne das Relais der Station lebend Arbedian erreichen können, dafür reichten ihre bescheidenen Maschinen nicht aus. Haark war nicht der einzige, der die fatalen Folgen erkannte, sollte es dem Fremden gelingen, die Station zu erreichen und zu vernichten. Die Tatsache, dass er dem Besucher ohne größeres Nachdenken exakt diese Absicht unterstellte, hatte ihn selbst kurz zögern lassen. Aber die Zerstörung der Sonde war ein kriegerischer Akt gewesen und woher das fremde Schiff auch immer kommen mochte – dagegen hatte er etwas zu unternehmen.
    Näher dran war allerdings die Napoleon .
    »Capitaine, die Napoleon ist auf Überlast gegangen«, meldete Bakova. In der Tat, der Datenfeed der Fregatte sprach eine deutliche Sprache. Esterhazy setzte alles auf eine Karte, um den Bogey abzufangen, ehe er die Station erreichen konnte. Er war ohne Zweifel ebenfalls zu der Schlussfolgerung gekommen, dass es hier eine Bedrohung abzuwehren galt.
    Haark überschlug die Entfernung. Da sich beide Schiffe ohnehin mit hoher Geschwindigkeit aufeinander zu bewegt hatten, war der Abstand in den vergangenen 12 Stunden erheblich geschrumpft. Nun würde es keine weiteren acht Stunden dauern, bis die Kontrahenten aufeinander trafen. Und dass es sich um Kontrahenten handelte, daran konnte es keinen Zweifel geben.
    »Keine Nachrichten, keine Kontaktaufnahme?«, vergewisserte sich Haark.
    Er hatte wenig Hoffnung, wollte aber alle Eventualitäten beachten.
    »Nein, Capitaine. Alle Rufe sind

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