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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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jedenfalls ganz sicher recht effektiv ausgelöscht worden. Was sie vor allem interessierte, war die Tatsache, dass die Flugabwehrtürme, die jede menschliche Militärsiedlung aufgewiesen hätte, hier völlig fehlten. Ein Luftangriff schien das zu sein, womit die Tentakel zuallerletzt rechneten. Zumindest war dies der Eindruck nach Toomas eingehender Analyse der Anlagen. Sie konnte nicht ausschließen, dass es noch verborgene Waffen gab, aber dennoch hatte sie ein gutes Gefühl bei der Sache. Wenn notwendig, dann konnte der Executor hier heillose Verwüstungen anrichten. Allerdings sah Tooma für einen solchen Einsatz im Grunde keine Veranlassung, bis …
    … bis sie die ersten Menschen entdeckte.
    Es waren heruntergekommene Gestalten, denen Verzweiflung und Erschöpfung auch aus großer Entfernung anzusehen war. Wie an einer Schnur aufgereiht stolperten sie aus einem der flachen Gebäude am Rande des Lagers, lediglich begleitet von einem Tentakelkrieger. Die Invasoren schienen sich ihrer Sache ausgesprochen sicher zu sein. Rahel fixierte die Gefangenen durch ihren Helm und aktivierte die Vergrößerung. Die Leute sahen erschöpft aus, ja, aber das hatte wohl keine körperlichen Ursachen. Alle wirkten wohlgenährt, und sie trugen eine einheitliche Kleidung, die aus grob geschnittenen Plastikfasern hergestellt schien. Spuren von Gewalttätigkeit oder etwas anderem konnte Tooma nicht erkennen. Keine Wunden, nicht einmal Abschürfungen. Soweit schienen die Tentakelkrieger ihre Gefangenen ordentlich behandelt zu haben.
    Aber ihr wurde rasch klar, dass der erste Eindruck täuschte. Als sie sich die Gesichter der Männer und Frauen ansah, wurde deutlich, dass das, was sie für Erschöpfung gehalten hatte, in Wirklichkeit etwas ganz anderes war. Die Menschen wirkten eher betäubt, wie unter Drogen. Ihre Blicke waren glasig, ihre Bewegungen schleppend, sie sahen selten auf, sprachen nicht, und in ihren Gesichtern lag weniger Mutlosigkeit als … im Grunde gar nichts.
    Leere.
    Die Invasoren hatten die Gefangenen, wohl um sie gefügig zu machen, unter Drogen gesetzt. Kein Wunder, dass ihrer Ansicht nach ein Tentakelkrieger völlig ausreichend war, um die Kolonne zu bewachen. Von diesen Menschen würde niemand auszubrechen oder sich gar aufzulehnen versuchen, denn sie waren in diesem Zustand nicht mehr als biologische Roboter, die den Befehlen ihrer neuen Herren widerstandslos Folge leisteten. Tooma bemühte sich um Selbstbeherrschung, als sie die Kolonne langsam zu dem großen, zeltähnlichen Hauptgebäude traben und darin verschwinden sah. Ihre Neugierde wuchs parallel zu ihrem Entsetzen. Sie wollte unbedingt erfahren, was sich darin abspielte. Von ihrem jetzigen Standpunkt aus konnte sie nichts erkennen. Aber vielleicht stellte sich das Bild von einer anderen Warte aus aufschlussreicher dar. Es wurde Zeit, den Standort zu wechseln.
    Tooma beschloss, das Lager im Uhrzeigersinn zu umkreisen. Sie kam nur langsam voran, da sie jederzeit mit ausschwärmenden Patrouillen rechnen musste. Wie sich rasch zeigte, waren die Sicherheitsmaßnahmen der Tentakelkrieger eher oberflächlich. Sie wurde Zeugin, wie zwei weitere Trupps aufbrachen, um sich in der Gegend umzusehen. Das war auch kaum zu übersehen, denn sie machten ein großes Aufheben darum, krachten durch das Unterholz und verständigten sich mit einer hellen, zwitschernden Sprache, die unangenehm in ihren Ohren nachhallte.
    Nach einer weiteren Stunde hatte sie den Stützpunkt soweit umrundet, dass sie aus einem vorher nicht einsehbaren Winkel auf das zeltähnliche Bauwerk sehen konnte. Zu ihrer Zufriedenheit war die andere Seite fast vollständig transparent. Es war interessanterweise die Seite des Gebäudes, die derzeit der langsam untergehenden Sonne zugewandt war. Als sich Tooma in Position gebracht und wieder ihren Helm für eine genauere Beobachtung justiert hatte, erkannte sie auch sofort, warum das so war.
    Das hallenähnliche Zelt war nichts anderes als eine Art Treibhaus. Rahel erkannte Reihen von Pflanzen, Schößlingen gleich, die sorgsam nebeneinander platziert in Behältern standen und sie entfernt an kleine Tentakelkrieger erinnerten. In der Tat war diese Entdeckung im Grunde nur eine Bestätigung ihrer bisherigen These, dass die Tentakelkrieger pflanzlichen Ursprungs waren. Viele Theoretiker, die sich mit der Möglichkeit außerirdischen Lebens befasst hatten, waren zu dem Schluss gekommen, dass unter gewissen Bedingungen eine Evolution pflanzlichen Lebens zu

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