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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Vordergrund wurde von Splett eingenommen, die Fisk mit einem Wortschwall und heftigem Gestikulieren überschüttete, was dieser mit Begeisterung und Interesse aufnahm. Spätestens das überzeugte Haark davon, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
    »Bitte, bitte, treten Sie doch alle näher!«, rief der Bürgermeister nun die Gäste, Menschen wie Tentakel gleichermaßen, zu sich. »Sie haben sicher viele Fragen, aber lassen Sie mich erst einige Worte sagen. Ich weiß, dass viele von Ihnen verwirrt sein müssen und ich sage Ihnen gleich: Es sieht keinesfalls überall so gut aus wie in unserem bescheidenen Anwesen. Der Krieg hat seine Narben hinterlassen und die Hauptstadt ist, ich muss es so sagen, ein Trümmerfeld.« Er hielt bedeutungsvoll inne. »Aber unsere kleine Stadt hatte keinerlei militärische Einrichtungen und ist dementsprechend von den Auswirkungen des Kampfes verschont geblieben. Hier haben wir unser Pilotprojekt gestartet, direkt neben dem Verhandlungszentrum: Ein Projekt zur friedlichen Aussöhnung, zum kooperativen Nebeneinander von Mensch und Tentakel!«
    »Haben die Aliens keinen anderen Namen für sich?«, murmelte Soerensen. Fisk schien ihn gehört zu haben, denn er lächelte den Direktor breit an.
    »Wir nennen die Aliens so, wie wir sie nennen. Sie werden feststellen, dass unsere außerirdischen Freunde keinen Bedarf an großen Namen und an übertriebenen individuellen Bezeichnungen haben, und das ist sicher etwas, was wir von ihnen lernen können. Mehr Gemeinsamkeit, ja mehr Gemeinsinn, und ein gewisses Hintanstehen egoistischer Bedürfnisse, die ja nicht zuletzt der Sphäre in der Vergangenheit fast nur Schaden gebracht haben!«
    Splett explodierte fast vor Selbstzufriedenheit. Soerensen sah aus, als habe er in eine saure Frucht gebissen. Sein schmales Lächeln musste er sich erkennbar abringen.
    Fisk breitete die Arme aus.
    »Dies ist kein Paradies! Wir haben noch einen weiten Weg vor uns! Doch der erste Schritt ist getan!« Er ließ die Arme fallen. »Aber nehmen Sie doch von den Häppchen!«
    Splett und die Ihren ließen sich das nicht zweimal sagen. Bald waren Stadtobere, Tentakel und Delegationsmitglieder in angeregtes Geschnatter vertieft.
    Selbst Soerensen wurde von einigen der Gastgebern behelligt. Haark hielt sich betont zurück und wartete, bis Tamara Lik sich zu ihm gesellte.
    »Drei Dinge, Capitaine«, murmelte sie.
    »Meinen Sie, wir werden abgehört?«, erwiderte Haark vorsichtig. Er hatte sich bereits misstrauisch umgesehen, aber er war kein Experte. Lik tippte auf den Scanner in ihrer rechten Hosentasche. »Wenn wir abgehört werden, dann so gut, dass ich es nicht herausfinden kann. Der Scanner ist auf permanenten Suchlauf eingestellt, er hätte mich gewarnt, wenn er was gefunden hätte.«
    Haark nickte. »Drei Dinge also, Madame.«
    »Erstens: Ist Ihnen aufgefallen, dass sich alle unsere Gastgeber sofort auf Splett gestürzt haben?«
    »Sie ist die Delegationsleiterin.«
    »Soerensen ist der Erste Direktor. Er ist so was wie das verdammte Staatsoberhaupt der Sphäre. Das mögen die Tentakel nicht wissen oder nicht begreifen, aber die Kolonisten doch ganz sicher. Sein Bild war bis vor der Invasion in jeder zweiten Vidsendung zu sehen.«
    Haark runzelte die Stirn und sah, wie Soerensen sich murrig an sein Glas klammerte, während ein Ratsherr auf ihn einredete.
    »Zweitens?«
    »Schauen Sie sich die Kleidung unserer Gastgeber an. Noch besser: Werfen Sie einen Blick durch die Fenster auf die Passanten!«
    »Ja?«
    Wenn Lik sich über Haarks Begriffsstutzigkeit ärgerte, beherrschte sie jede Reaktion ganz ausgezeichnet.
    »Keiner hat einen freien Hals. Es ist warm draußen, aber alle tragen hochgeschlossene Kleidung. Was ist das denn für eine Mode?«
    »Tentakel haute coiture?«
    »Und drittens, Capitaine – das wird Ihnen nun ganz besonders gefallen.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Der Mann da, der Bürgermeister, das ist in der Tat Harald Fisk.«
    »Entsetzlich!«
    Lik verzog das Gesicht. »Colonel Harald Fisk wurde vom Militärgeheimdienst in der ganzen Sphäre gesucht, und das seit fünf Jahren. Er hat Gelder des Admiralsstabes veruntreut und als man ihn schnappen wollte, hat er drei Militärpolizisten über den Haufen geschossen. Danach ist er untergetaucht. Niemand, der noch bei Trost ist, würde ihn zum Bürgermeister machen oder dafür sorgen, dass er als einer posiert.«
    »Er hat die Tentakel auch getäuscht!«, mutmaßte Haark.
    Lik nickte. »Das kann schon

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