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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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– der wachhabende Offizier stürzte in die Zentrale, gefolgt vom Stationskommandanten, Capitaine Durcus. Der ältliche Mann hatte offenbar geschlafen, zog sich eine Uniformjacke über den Pyjama.
    »Was zum …«
    »Sie sind da!«, wiederholte Hamfi nun. Alle Augen richteten sich auf die Schirme, alle voller Hoffnung, dass es sich um einen Irrtum, gerne auch eine technische Störung, meinetwegen auch einen sehr miesen Scherz handelte. Doch keine dieser Hoffnungen wurde erfüllt.
    »Standleitung zum HQ?«, fragte Durcus schließlich. Hamfi warf einen Blick auf die Kontrollen.
    »Permanenter Datenfeed steht, Capitaine!«
    Das Kommandohauptquartier würde diese Daten in einigen Stunden erhalten.
    Die neuen Quantenkommunikatoren, konstruiert nach Plänen der militärischen Forschungsstation Thetis, waren erst in zwei Monaten einsatzbereit, und jetzt vielleicht nie mehr. Darüber hinaus würden die diversen Long Range Arrays die Ankömmlinge ebenfalls entdecken, noch bevor die Meldung von Pluto auf der Erde ankam. Und doch war Pluto in der zufällig »günstigen« Lage, dass seine derzeitige orbitale Position dem Anflugvektor der Tentakelflotte zugeneigt war. Es gab stehende Befehle für diesen Fall.
    Durcus musste an diese nicht erinnert werden. Als die anderen Besatzungsmitglieder der Zentrale auf ihre Sitze strömten, ging alles wie von selbst.
    »Startsequenz initialisieren!«
    »Sondenfächer startbereit!«
    »Zielvektor programmieren. Hamfi, ich möchte eine vollständige Abdeckung!«
    »Vollständige Abdeckung, Capitaine.«
    Emsige Geschäftigkeit hatte Schock und Unglauben vertrieben. Die Plutostation verfügte über etwa 200 Aufklärungssonden, stationiert für exakt diesen Fall. Sie würden der Tentakelflotte entgegenfliegen.
    »Wo ist der Scout?«, wollte Durcus wissen.
    Bisher hatten die Aliens immer ein einzelnes Schiff vorgeschickt. Normalerweise war es vor der Flotte in den Systemen aufgetaucht.
    »Wir suchen. Kein Scout bis jetzt.«
    »Haben sie ihre Taktik geändert«, murmelte Durcus halb fragend, halb feststellend.
    »Sondenfächer programmiert«, meldete Hamfi.
    »Starten Sie!«
    Etwa 200 Sonden wurden von den Startkatapulten der Station mühelos aus dem schwachen Schwerefeld des Pluto abgefeuert. Sie nahmen ihren Kurs direkt auf die Tentakelflotte auf und fächerten auf. Die Aliens konnten diese Reaktion nicht übersehen. Sie wussten, dass ihre Ankunft bemerkt worden war.
    Es vergingen einige Stunden, bis sichtbar wurde, wie die Invasoren reagierten.
    Das Ergebnis behagte niemanden.
    »Capitaine, die Tentakelflotte hält weiter direkten Kurs auf die Erde. Allerdings ist ein Geschwader von sechzehn Schiffen abgewichen und kommt jetzt direkt auf Pluto zu«, meldete Hamfi etwas heiser. Durcus starrte auf den Monitor, als könne er die Tentakel durch Hypnose zu einer Kursänderung bewegen.
    »Wann trifft dieses Geschwader ein?«
    »In siebzehn Stunden etwa, bei gleich bleibender Geschwindigkeit.«
    Durcus nickte, presste die Lippen zusammen. Die Pluto-Station war keinesfalls wehrlos – im Zuge der allgemeinen Aufrüstung im Heimatsystem hatte auch sie zusätzliche Raketenwerfer erhalten und die Zentrale, in der sie sich befanden, lag runde 150 Meter tief im Gestein des Planeten. Dennoch machte sich niemand darüber Illusionen, wie ein Angriff der Aliens auf die Station ausgehen würde. Mit Glück würde man einige Treffer mit Raketensalven landen, aber die Station selbst würde rasch unter dem Wirkungsbeschuss der Fernwaffen aus den sechzehn sich nähernden Schiffen untergehen, Rüstungsupgrade oder nicht.
    »Wir beordern alles zivile sowie das nicht unmittelbar notwendige militärische Personal in die Jasmin !«
    Die Jasmin war ein alter Kutter, der der Station zugeteilt war, ein reines InSystem-Schiff. Es war fast völlig unbewaffnet, vermochte aber vor den Invasoren davonzurennen, wenn es bald startete. Es konnte theoretisch die gesamte Stationsbesatzung aufnehmen.
    Hamfi merkte gerade, dass er möglicherweise in die Kategorie »unmittelbar notwendig« gehörte, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte.
    »Sie gehen auch, Sergent. Nehmen Sie den Caporal mit. Ich werde das hier selbst übernehmen.«
    Hamfi erhob sich und machte Durcus Platz, der seine Leibesfülle in den Sitz wuchtete. Er vermochte der Dankbarkeit, die ihn plötzlich erfüllte, nicht Ausdruck geben, stattdessen murmelte er irgendwas und zerrte nun seinerseits Lecourt aus ihrem Sessel. Der wachhabende Offizier sah sie beide

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