Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
erschrocken an, dann fiel sein Blick hilfesuchend auf den Capitaine, der nur eine einladende Geste hin zu Lecourts geräumtem Platz machte.
    »Aber …«, machte der Lieutenant Anstalten, sich zu beschweren, aber Durcus ignorierte ihn. Panik und Unverständnis machten sich im Gesicht des Mannes breit, als er auf Lecourts Station zustolperte und sich mit zittrigen Händen an die Kontrollen setzte.
    »Sie gehen jetzt besser, Sergent!«, erklang nun doch die Stimme des Kommandanten.
    Lecourt und Hamfi wechselten einen Blick und eilten ohne weiteres Zögern hinaus. Als sich das Schott hinter ihnen schloss, glaubte Hamfi für einen winzigen Augenblick, aus Lecourts Sessel ein leises Wimmern gehört zu haben.
    Er beschloss, es schnell zu vergessen.

 
31 Lydos
     
    »Was ist da nur passiert?«
    Maschek schien die Belastbarkeit seines Halses durch permanentes Kopfschütteln bis an den Rand der Spezifikationen erproben zu wollen, denn er hörte damit gar nicht mehr auf. Rahel schob ein Magazin in das Sturmgewehr und schaute über seine Schulter. Mit stummer Präzision sortierten die Flüchtlinge das aus, was sie nicht mehr brauchten und schafften den Rest in den Lexington Executor. Waffen, Munition, medizinisches Versorgungsmaterial. Die ersten Kinder wurden angeschnallt, schauten verschüchtert durch die geöffnete Luke nach außen.
    Rahel schaute Maschek nun wieder direkt an.
    »Irgendwas ist nicht so gelaufen wie geplant«, murmelte sie. »Dieser wahnsinnige Wissenschaftler meint jedoch, wir können es schaffen.«
    »Wir haben keinen Plan!«
    »Wir hatten einen Plan!«, korrigierte Rahel ihn. »Er ist durchs Klo gespült worden und jetzt machen wir, was gute Soldaten immer machen.«
    »Improvisieren«, knurrte der Mann. »Ich hasse improvisieren.«
    »Es entscheidet sich jetzt alles. Ist das nicht ein beruhigender Gedanke?«
    Maschek murmelte etwas.
    Rahel erhob sich.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Wenn ich den letzten Bericht von Clopitzky richtig verstanden habe, sind überall um die Unterkünfte der Delegation Wachen aufgestellt worden. Die Gespräche wurden nicht fortgesetzt. Ich gehe davon aus, dass die Tentakel das Gelände in Kürze stürmen werden. Wir müssen ihnen zuvorkommen. Und das heißt, dass wir jetzt handeln müssen.«
    Maschek sagte nichts. Es schien fast so, als habe er sich an sein Guerillaleben gewöhnt, habe Zufriedenheit und Bestätigung aus den kleinen Angriffen gegen die Invasoren gezogen und habe jetzt Probleme damit, nicht nur schnell die Zelte abzubrechen, sondern auch noch alles auf eine Karte zu setzen. Denn eines war klar: Würde der Durchbruch oder die anschließende Flucht misslingen, würde niemand von ihnen das lange genug überleben. Rahel hatte keine Ahnung, wie der verrückte Wissenschaftler die Luftabwehr ausschalten und die Tentakelflotte am Angriff auf das Raumschiff abhalten wollte. Aber das war auch nicht ihr Problem. Egal, wie es ausging, es würde nicht ihr Problem sein. Das einzige, was es jetzt noch zu lösen galt, war der Durchbruch, um die beiden Gruppen zu vereinen.
    Und das ging, davon war Rahel überzeugt, nur noch durch ein schnelles, hartes, präzises und abgestimmtes Vorgehen. Leider waren die Voraussetzungen dafür nicht gegeben, was wiederum dazu führte, dass man das Dümmste vorhatte, was man tun konnte: Drauflos stürmen und das Beste draus machen. Die Situation war allerdings nicht völlig katastrophal: Rahel verfügte mittlerweile über ausgezeichnete Karten des Geländes, aus denen der Computer des Executors ein 3-D-Modell gezaubert hatte. Und sie standen in, wenngleich sporadischem, Kontakt mit der Gruppe auf dem Tempelgelände. Es war aussichtslos, aber das war eine Perspektive, mit der sich Rahel in den letzten Wochen viel zu oft hatte auseinandersetzen müssen.
    Der Executor war beladen. Die Kinder und Jugendlichen kauerten auf den Sitzbänken und sahen Tooma erwartungsvoll an, als sie die Rampe betrat. Maschek war der Letzte und folgte ihr direkt. Als die Blicke der Flüchtlinge sie trafen, fühlte sie sich im Fokus der gesammelten Hoffnungen und Träume der Überlebenden. Sie atmete tief ein.
    »Wir schaffen das schon. Bleibt locker. Dolcan ist ein ausgezeichneter Pilot und der Executor ist exakt für solche Missionen gebaut worden.«
    Die Blicke der Flüchtlinge waren weiter eine Mischung aus Bangen und Hoffen.
    Rahel räusperte sich.
    »Wir fliegen nach Hause!«
    Als sich dann das eine oder andere kleine Lächeln auf den Lippen zeigte, wusste sie,

Weitere Kostenlose Bücher