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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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warten, bis Sie da sind!«
    Rahel fluchte.
    »Feuern Sie einfach, wenn die ersten Tentakel brennen!«
    »Das ist ein Wort.«
    Clopitzky beendete die Verbindung. Rahel verdrehte die Augen, berechnete Dolcans Anflugwinkel und ließ die Gatling einschwenken, als die ersten Tentakel mit auf Ständern montierten Waffen auf den Lexington zielten.
    Sie drückte ab. Die Powergatling fuhr durch die Aliens wie Butter, die Garben verschmorten Leiber, ließen dunkle Wolken aufsteigen, und der Hitzesturm fegte durch die eng stehenden Alienkrieger, die auf groteske Weise dahin schmolzen wie Eiswürfel in der Sonnenhitze. Dann machte es vernehmlich »Klack!«, als sie vergeblich auf den Feuerknopf drückte und die Gatling schwieg. Sie hatte das Warnsignal übersehen, vielleicht übersehen wollen.
    Es knirschte im Laderaum, als die Zuführung die leergebrannten Plasmabehälter ausspuckte. Sie schaltete auf Schrapnellmunition um, besonders gut geeignet für die weichen Ziele unter ihr. Als die ersten Garben durch die sich formierenden Tentakel fuhren und die Körper der Aliens massenweise aufrissen, ihre Gedärme über das Areal spritzten und die mächtigen Krieger im Sturm der Geschosse wankten wie Grashalme im Orkan, dauerte es nicht lange, bis die Kommandeure sich entschlossen, auf die neue Gefahr zu reagieren.
    Sie schickten Nachschub.
    So viele Tentakelkrieger der kreisende Executor zu Leichenbergen anhäufte, so viele mehr marschierten in Kolonnen, wie Lemminge, auf das Gemetzel zu. An Rekruten hatten die Aliens keinen Mangel, und Desertion war den für diesen Zweck angebauten Tentakeln völlig fremd. Doch der Vormarsch kam ins Stocken, sobald die Kolonnen das Schlachtfeld erreicht hatten und sich durch den wachsenden Berg an Leibern, Teichen aus glitschigen Innereien und verflüssigten, glühend heißen Abschnitten kämpfen mussten.
    »Wir brechen aus!«, brach es aus der Verständigung.
    »Das Landefeld«, befahl Rahel knapp.
    Dann kam der erste fatale Treffer, zerschmolz die Mündung der Sun Ray, ließ das schwere Geschütz sofort ersterben. Hektische rote Lampen flammten am Kontrollpult auf. Rahel löste die Verbindungen zu ihrer Kampfrüstung, soeben war sie ihrer Hauptwaffe verlustig gegangen und sie hatte nichts mehr, mit dem sie kämpfen konnte. Die Nase des Executors hatte etwas abbekommen, Sensoren waren ausgefallen und Dolcan musste mehr und mehr auf Sicht fliegen.
    »Wir …«, begann der Pilot, dann kam der zweite fatale Treffer. Der Gleiter wurde heftig durchgeschüttelt, Warntöne erklangen, das Fahrzeug sackte durch. Stabilisatoren versagten, eine der beiden Schubdüsen schaltete sich ab. Dolcan schaltete und schaltete, der Kurs des Gleiters wurde erratisch, schien unkontrollierbar, doch Rahel erkannte, dass der Pilot so etwas wie einen kontrollierten Absturz in der Nähe des Landefeldes versuchte. Der Executor fiel mehr als er schwebte, und die verbliebene Schubdüse wimmerte, als sie das Gewicht des massigen Gefährts nach vorne drücken musste. Der Gleiter sackte auf ein Meer von Tentakelsoldaten zu, und als er immer niedriger kam, schlingerte, begannen die Stummelflügel sowie der massive Leib des Lexington Tentakelsoldaten fortzurasieren. Körper zerplatzten am vorbei schießenden Gleiter, und als Dolcan ihn schabend, schreddernd, hüpfend aufsetzte, und noch einmal aufsetzte, und ein drittes Mal, zermatschte das Ungetüm Tentakel in Kompaniestärke unter sich, glitt über den aufgeschichteten Leichen, verbrannte sie durch die Reibungshitze zu Tentakelbrei. Es zischte und knallte, als die Armaturen aus ihren Rahmen brachen, Plastikabdeckungen zersplitterten und Trümmer gegen Rahels Helm prasselten. Der Executor drohte auseinander zu brechen, als er schließlich glitschend zum Stehen kam, keine zehn Meter von der Landefähre der Takamisakari entfernt.
    Rahel schnellte aus dem Sitz, stürmte durch den Laderaum, ignorierte die Fragen und das Weinen und das Flehen, warf einen Blick durch ein Seitenfenster auf die wogenden Tentakelmassen, die breite Spur der Vernichtung, die der Executor bei seinem Absturz gerissen hatte, und dann das heftige Feuergefecht, das die ausbrechende Delegation den Soldaten lieferte. Die Aliens bekamen Nachschubprobleme, ihre Reihen lichteten sich, doch die ersten Tentakelsporen prasselten gegen den gehärteten Stahl des Gleiters, und es gab keine Möglichkeit, die Rampe zu öffnen und die zehn Meter zur Fähre mit all den Kindern lebend zu überwinden.
    So kurz vor dem Ziel waren sie

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